Als PJler in der HNO im MaHo werdet ihr direkt herzlich in einem sehr netten Team mit flacher Hierarchie aufgenommen. Alle sind extrem bemüht euch was zu zeigen/zu erklären. Ich hatte nicht das Gefühl, dass man für Viggos und BEs ausgenutzt wird, aber die Freude ist immer groß, wenn man das übernimmt. Ihr bekommt direkt ein Telefon und steht auch eigentlich täglich auf dem OP Plan, sodass hierbei irgendwann Routine eintritt und man nicht mehr aufgeregt ist. Hier habt ihr eine tolle Möglichkeit zu lernen, wie man sub- und intrakutan näht. (In jedem Tertial danach habe ich für meine Nähte ein Lob bekommen.) Dabei sind auch alle geduldig und hilfsbereit. Die OP-Pflege der HNO ist auch herausragend nett, das kennt man so aus der Uni eigentlich nicht. Außenrum könnt ihr euch frei einteilen, ob auf Station, in der Ambulanz, bei den Aufklärungen oder weiter im OP. Es gibt 2 große Stationen - einmal Normalstation, wo alle meist fitten postop Patienten nach den typischen OPs liegen: Tonsillektomie, Septum- und Muschelplastik, Tympanoplastiken, Septorhinoplastiken,... hier geht die Visite schnell, aber ihr könnt viel selbstständig arbeiten und Briefe schreiben. Auf der Tumorstation ist das Arbeiten anders: ihr werdet sehen wie EKs und Chemos angehängt werden, stecht selber Ports an,... und ihr betreut die Patienten intensiver, weil sie immer so ca. 6 Wochen zur Chemo und Bestrahlung da sind.
Obwohl es an sich ein sehr familiäres Haus mir christlichem Geist und kein Maximalversorger ist, hat die HNO hier sehr viele OP-Säle und ihr seht mehrmals wöchentlich kosmetische Naseneingriffe oder größere Tumor-OPs. Das ist schon wirklich spannend. In der Ambulanz seid ihr immer gerne gesehen und könnt sehr selbstständig am Patienten arbeiten, seid dabei aber nie alleine und hilflos. Von Notfalluntersuchungen, über Gipswechsel, OP-Nachsorge, Befundbesprechungen, Epistaxen und Peritonsillarabszesse, die ihr selber drainiert, ist das ganze HNO Spektrum dabei.
Auch Dienste dürft ihr immer gerne mitmachen, das ist aber keine Pflicht.
Unterricht ist 3 mal die Woche aus allen möglichen Fachgebieten, es gibt noch gesonderten Neurologie-Unterricht. Ich war leider recht selten dort, weil ich mein Tertial so geliebt habe, dass ich dann im OP geblieben bin oder spannende Fälle in der Ambulanz mitbetreut habe.
Die Organisation über Lisa, die PJ-Koordinatorin, ist top. Sie bleibt auch eure Ansprechpartnerin in allen Fragen für das gesamte Tertial. Es gibt einen Kennlern-Tag für alle PJler mit Führung durchs Haus, Besuch in der Kleiderkammer und man bekommt direkt zu Beginn eine Orbis Schulung.
Mir hat das Tertial sehr sehr gut gefallen und am Ende habe ich mich auch beworben und eine Stelle für nach meinem M3 bekommen.
Wenn du später HNO machen möchtest, kann ich dir das Marienhospital nur empfehlen.
Bewerbung
Noch erfolgt die Bewerbung über die Uni Tübingen, was ein richtiger Pain als externer Student ist. Das soll sich aber bald ändern und auch über das PJ Portal laufen.