PJ-Tertial Innere in Florence-Nightingale-Krankenhaus (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
Pneumologie/Kardiologie, Gastroenterologie/Onkologie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Allgemein:
Das Tertial im Florence-Nightingale Krankenhaus in der Inneren ist unterteilt in zwei Hälften. 8 Wochen verbringt man auf der Pneumologie/Kardiologie, die weiteren 8 Wochen auf der Gastroenterologie/Onkologie/Palliativmedizin/Allgemeininternistische Station/Infektiologie.

Organisatorisches:
Schon bereits am ersten Tag hatte ich einen sehr guten Eindruck von der Klinik. Eine PJ-Beauftragte hat sich den ganzen Tag Zeit genommen, um uns eine Klinikeinweisung zu geben und offene Fragen zu beantworten. Auch während des gesamten Tertials war es sehr angenehm zu wissen, dass man eine Ansprechpartnerin hat, an die man sich jederzeit wenden kann, auch über eine WhatsApp Gruppe.
In meiner Zeit gab es wöchentlich dienstags von 15-17 Uhr Seminare, die sehr regelmäßig stattfanden und die meisten davon waren wirklich sehr lehrreich! Was mir vor allem gefallen hat war, dass sich unterschiedliche Fachbereiche abgewechselt haben. So konnte man auch andere Krankheitsbilder von der Pädiatrie, Anästhesie, Psychiatrie und natürlich auch der Inneren sehr gut wiederholen.
Eine Rotation in die Notaufnahme ist möglich, jedoch nur an einzelnen Tagen und nicht für einen längeren Zeitraum.
Es gibt eine Cafeteria, die leckeres Essen anbietet und auch zusätzlich eine sehr gute Salatbar hat. Das Essen ist für Mensaverhältnisse zwar etwas teuerer, aber dennoch vom Preis/Leistungsverhältnis in Ordnung.

Pneumologie/Kardiologie:
Die ersten 8 Wochen auf dieser Station haben mir sehr gut gefallen. In meiner Zeit war es sehr angenehm, dass ich die einzige PJlerin auf Station war. Ich habe täglich ein 1:1 Teaching von den Assistenzärzten bekommen, die sehr motiviert waren, mir etwas beizubringen. Meine Tätigkeiten waren: Blutentnahmen (nur, wenn die Blutennahmeschwester im Urlaub war, ansonsten wirklich nur ca. 5 Zugänge/BEs pro Tag), Visitendokumentation und Gespräche über Behandlungsoptionen mit den Assistenzärzten, eigenständige Aufnahmen von Bronchoskopie Patienten mit Aufklärungen und allem, was dazugehört, Briefe schreiben, Port anstechen, Drainagen ziehen, Blutkulturen abnehmen, Konsile anmelden, EKGs und Lufus auswerten, bei Pleurapunktionen assistieren, Sonographieren , in der Diagnostik zuschauen (Bronchoskopie, Herzkatheter) usw..
Die Assistenzärzte waren trotz teilweise stressigem Alltag sehr bemüht, einen miteinzubeziehen. Zudem wurde die Arbeit sehr wertgeschätzt und nicht als selbstverständlich angesehen.

Gastroenterologie/Onkologie/Palliativmedizin/Allgemeininternistische Station/Infektiologie:
In der zweiten Hälfte meines Tertials war ich überwiegend auf der allgemeininternistischen Station/Infektiologie sowie auf der Palliativmedizin eingeteilt. Hier gibt es in der Regel mehr Studenten, die sich aber ganz gut auf der Station verteilen, da diese, wie oben aufgeführt in mehrere Teilbereiche aufgeteilt ist. So gibt es für jeden Bereich auch einen anderen Assistenzarzt, bei dem man dann meist auch im 1:1 Teaching eingeteilt ist. Man kann in der Zeit auch zwischen den einzelnen Teilbereichen rotieren. Allerdings fand ich es auch sehr gut, bei einem Assistenzarzt zu bleiben. Auf dieser Station standen auch nur tagsüber ein paar BEs und Zugänge an, von der Menge her vollkommen in Ordnung, da auch hier eine Blutentnahmeschwester am Morgen den größten Teil der Blutentnahmen übernimmt. Zusätzlich durfte ich hier am Ende eigenständig Visiten durchführen, eigene Patienten betreuen, Medikamente anordnen, Behandlungskonzepte überlegen und Konsile stellen, alles natürlich in Rücksprache und Kontrolle meiner zuständigen Assistenzärztin! Zudem Aufklärungen, Aszitespunktionen, Sonographie nochmal umfangreicher, bei ERCPs zuschauen, Magen- und Darmspiegelungen auch unter Supervision ausprobieren.

Zusammengefasst würde ich sagen, dass mir beide Hälften sehr gut gefallen haben und sich doch sehr voneinander unterschieden haben. In der PK fand ich das Arbeitsumfeld sehr familiär (ich war auf der E3) und auch, dass man die einizige PJlerin war, war sehr angenehm. Dort wurden mir wenig Grenzen gesetzt, was meine Aufgaben betraf. Was ich mir selbst zugetraut habe, durfte ich auch machen. Die Gastro Station war etwas strukturierter und aus meiner Sicht somit auch etwas professioneller. Anfangs hatte ich den Eindruck, mich ein bisschen beweisen zu müssen, bevor mir Aufgaben zugetraut wurden. Das fand ich aber auch vollkommen in Ordnung. Schließlich kennen die Ärzte einen noch nicht und wollen einen daher erst einmal besser einschätzen können. Aber auch schon nach kurzer Zeit durfte ich sehr selbstständig arbeiten. Vor allem hat mir sehr gut gefallen, dass ich auf eigene Nachfrage auch Patienten eigenständig betreuen durfte und dies auch sehr ernst genommen wurde. Somit war es dann auch meine Aufgabe, Visiten durchzuführen, die Patienten bei der Tafelvisite und bei Röntgenbesprechungen vorzustelllen sowie tägliche zu üben, wie man gute Übergaben an den Oberarzt macht.

Insgesamt würde ich sagen, dass die Zeit im Florence-Nightigale sehr davon abhängig ist, was man aus ihr macht. Also ganz nach dem Motto: alles kann, nichts muss.
Ich habe genauso andere PJler kennengelernt, die weniger Verantwortung übernehmen wollten und das war auch vollkommen in Ordnung. Manche sind auch schon um die Mittagszeit gegen 13/14 Uhr gegangen, wenn wenig zu tun war. Das war auch nie ein Problem. Die normale Arbeitszeit ist meist bis 15:30/16:00 Uhr.
Was ich jedoch schön fand war, dass Eigeninitivative und Motivation sehr gefördert wurden. Die Ärzte haben sich sehr darüber gefreut, wenn jemand wissbegierig war und Interesse an der Medizin gezeigt hat.
Alles in allem war ich sehr begeistert und hätte mir mein erstes Tertial nicht besser vorstellen können. Ich hatte sehr viel Spaß und wirklich das Gefühl, auf meinen Arztberuf und die bevorstehende Assistenzarztzeit vorbereitet worden zu sein. Da hat, wie ich oben schon erwähnt habe, aber auch die Eigeninitiative einen Unterschied gemacht. Deshalb würde ich jedem empfehlen, der hier etwas lernen möchte, ein bisschen mutig zu sein und sich auch mal etwas zuzutrauen. Die Ärzte freuen sich sehr darüber und habe sehr viel Verständnis dafür, wenn etwas mal nicht so klappt.
Ich kann die Innere im Florence-Nightingale uneingeschränkt jedem empfehlen!

Einziger Kritikpunkt, der mir einfallen würde war, dass besonders in meiner zweiten Hälfte zeitweise zu viele Studenten auf der Station waren. Dadurch waren die Arztzimmer etwas "überlaufen". Dennoch war der Lerneffekt durch die Aufteilung auf die einzelnen Assistenzärzte gegeben.

Alles in allem- wirklich top!
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Braunülen legen
EKGs
Punktionen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
583

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07