PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Frankfurt (3/2025 bis 6/2025)

Station(en)
11-2 (Endokrinologie, Diabetes, Gastro), ZNA, Intensiv
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Mein inneres Tertial in Frankfurt hat mir sehr gut gefallen, besonders weil meine Station sehr entspannt war.

Generell gibt es in Frankfurt eine Heimatstation, auf der man die meiste Zeit verbringt. Zusätzlich gibt es dann Rotationen in die ZNA, auf die Intensivstation und weitere Rotationen passend zur Heimatstation. Ein paar Wochen vor Tertialbeginn bekommt man eine E-Mail in der man eine Wunschliste für die Heimatstation angeben kann. Bei uns haben alle ihren ersten Wunsch bekommen. Ich hatte mich für die 11-2, also die Endokrinologie, Diabetes und Gastro-Station entschieden. Der Vorteil dieser Station ist, dass viele Pat. zur Diabetesschulung auf der Station sind und die Station jeden Freitag zu macht. Freitags werden also alle Pat. entweder entlassen oder verlegt und man kann dann nach dem Mittagessen gehen, weil auf der Station keine Pat. mehr sind. Außerdem sind alle Brückentagen frei, weil die Station da auch geschlossen ist und als PJlerin hat man dann auch frei (zählt nicht als Studientag ;)).
In der Arbeitszeit ist man für die Blutentnahmen zuständig, macht die Aufnahmen, ist bei den OA-Visiten dabei und kann nach Rücksprache (und Computer-Kapazität) auch eigene Pat. übernehmen. Wenn es auf der Station Sonos, Aszites- oder Pleurapunktionen gibt, dann darf man die auch machen. Ab und zu gibt es Sonder-Untersuchungen, wie einen Sinus-petrosus-Katheter, dann geht man mit den Pat. für den ganzen Tag in die Neuro-Radiologie und hilft dort. Ich fand diese Sonder-Diagnostik immer ziemlich spannend.
Es ist eigentlich immer Zeit zum Mittagessen, das nicht kostenlos aber günstiger für PJs ist. Pro Tag hat man 1x 2,80€, die man für Kaffee, Snacks oder eben Mittagessen ausgeben kann, wobei das günstigste Essen aber immer min 3,20€ kostet. PJ-Unterricht ist 2x pro Woche um 13 Uhr, fällt aber ungefähr die Hälfte der Zeit aus. In dieser Zeit wird man auf Station jedoch nicht vermisst. Ich konnte die meisten Tage pünktlich gehen und oft auch schon um 15.30 Uhr.
Die Rotationen ZNA und Intensivstation machen alle PJs in Frankfurt und die sind auch ziemlich cool. Auf der Intensivstation darf man je nach Ärzt:in selber Arterielle Zugänge und ZVKs legen, ist bei den Visiten dabei und macht sonst BEs und EKGs. In der ZNA kann man mehr oder weniger selber Pat. aufnehmen und Briefe schreiben. Je nach Team macht man die Anamnese oder auch Sonos (Echo, FAST, Kompressionssono etc.). Die Dienste macht man meist in der ZNA oder auf Intensivstation. Die Tage dafür kann man frei wählen und muss die eigentlich nur mit den anderen PJs absprechen. Am Dienst-Tag muss man erst zur Dienstzeit kommen und wird meist schon früher als 24 Uhr nach Hause geschickt (wenn man will).
Meine zusätzlichen Rotationen waren noch Leber-Sono und Endoskopie. Beim Leber-Sono konnte ich je nach Ärzt:in selber etwas (meist Milz und Nieren) schallen und sonst eher zuschauen, obwohl ich auch ab und zu Aszites-Punktionen machen durfte. In der Endoskopie läuft man einfach etwas mit, obwohl man dort manchmal von den Ärzt:innen vergessen wird. Die Endoskopie-Rotation wird relativ schnell repetitiv, ich kann nur empfehlen auch mal bei den Pneumologen zuzuschauen.
Jede PJ-Studentin bekommt eine Mentorin, je nach Heimatstation und Interessen. Mein Mentor war v.a. in der Sono und daher konnte ich zusätzliche 2 Tage in der Leber-Sono verbringen und durfte dann bei ihm auch den kompletten Schall, also mit Leber und Leber-Doppler etc. machen. Sonst hatte ich mit meinem Mentor keinen Kontakt. In anderen Kliniken, besonders der Hämato-Onko gab es PJs, die keine Mentoren zugeteilt bekommen haben und sich die dann selber suchen mussten. In der Gastro gibt es aber die Lehrbeauftragte Ute, die sich super lieb kümmert.
Als Studienzeit hat man 4h pro Woche, die man entweder wöchentlich, oder alle 2 Wochen als ganzen Tag in Absprache mit der Station nehmen kann.

Zu den negativen Dingen:
Es gibt einige Ärzt:innen, die keinen Bock auf Studis haben und dir gar nichts zeigen. Außerdem fällt der PJ-Unterricht oft aus oder ist schlecht.
Durch die Heimatstationen sieht man nur einen Teil der Inneren und die andren Disziplinen nur bei Lehrvisiten, die einfach zu kurz sind, um das Fach zu verstehen und auch nichgt immer gut sind. In der Gastro ist es meist lieb, der Chef ist aber fast jeden Morgen am rumschreien, auch schon bei kleinen Fehlern. Wobei er nie die Studis im Visier hatte, ist trotzdem unangenehm..

Insgesamt fand ich mein Tertial lieb und entspannt in Frankfurt. Gerade weil ich später nicht in die Innere möchte fand ich super, dass ich oft früher gehen konnte und ich hatte super nette Stationsärzt:innen, die auch zu der guten Grundstimmung beigetragen haben.
Also schaut für euch, ob es passt, meine Station kann ich aber auf jeden Fall empfehlen ;)
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Punktionen
EKGs
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8