PJ-Tertial Anästhesiologie in St. Bernward Krankenhaus Hildesheim (5/2025 bis 7/2025)

Station(en)
OP, ITN, NEF
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Zuallererst möchte ich mich beim gesamten Team der Anästhesie für das wirklich tolle letzte PJ-Tertial bedanken und gleichzeitig eine klare Empfehlung für diese Abteilung aussprechen. Ich glaube, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass es mein bestes PJ-Tertial war. Nicht, weil die anderen schlecht waren, sondern weil hier einfach alles gestimmt hat.

Was das Tertial für mich besonders gemacht hat, war vor allem die sehr gute Betreuung: Man wird als PJler ein oder zwei Mentor*innen zugeteilt, mit denen man dann möglichst viel Zeit verbringt. Das hat eine steile Lernkurve zur Folge, weil die betreuende Person schnell weiß, was man schon kann, was man gemacht hat und was sinnvoll als Nächstes drankommt. Gerade in der Anästhesie, wo viele technische Skills wichtig sind, habe ich das als besonders hilfreich empfunden.

Der Alltag ist überwiegend im OP angesiedelt, wo man viele Eingriffe begleiten kann. Etwa einmal pro Woche darf man außerdem auf dem NEF mitfahren. Das war ein echtes Highlight, weil man so auch einen Einblick in die präklinische Patientenversorgung bekommt. Das NEF wird ausschließlich durch die Anästhesie besetzt. In meinem Fall bin ich oft sogar mit meinem eigenen Mentor gefahren, was sehr angenehm war.

Auch auf der Intensivstation kann man Erfahrungen sammeln, meist im Rahmen von freiwilligen Nachtdiensten. Wer möchte, kann mit seinem Mentor eine ganze Nachtdienstwoche machen und bekommt im Anschluss eine Woche frei. Dies war praktisch ist, weil ich dadurch einen längeren Urlaub planen konnte.. Ein kleiner Nachteil ist, dass die meisten intensivmedizinischen Maßnahmen tagsüber stattfinden und man diese im Nachtdienst verpasst. Tagsüber ist die Betreuung auf der Intensivstation meist auf einen Oberarzt mit einen jungen Assistenzarzt und einen chirurgischen Rotanten beschränkt, daher ist da oft kein Platz für noch einen PJler.

Der (relativ neue) Chefarzt hat aber damit begonnen, dass PJler regelmäßig zur Mittagsvisite dazukommen können. Hier wurde dann nochmal viel erklärt und einzelne Fälle gemeinsam besprochen, was ich sehr positiv fand.

Besonders hervorzuheben ist auch das Arbeitsklima. Alle, von den Assistenzärztinnen über die Oberärztinnen bis zum Chefarzt, sind super freundlich, hilfsbereit und offen. Es wird durchgehend geduzt und man hat schnell das Gefühl, Teil des Teams zu sein. Fachliche Fragen werden gerne und geduldig beantwortet. Als ich in meiner letzten Woche noch keinen ZVK gelegt hatte, hat sich der Chefarzt sogar selbst die Zeit genommen, das Ganze mit mir zusammen durchzuführen.

Das allgemeine Miteinander im Haus ist sehr angenehm – fast schon familiär. Als PJler bekommt man kostenlos Frühstück und Mittagessen, was eigentlich immer möglich ist.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die etwas unklare Regelung zur Bezahlung: PJler, die über das PJ-Portal kommen, erhalten eine Aufwandsentschädigung von 550 €, kostenloses Essen und können zusätzlich entstandene Kosten (z. B. ICE-Ticket, Miete, Auto) bis zu einem Pauschalbetrag einreichen. Externe PJler, die sich nicht über das Portal beworben haben, bekommen dagegen nur einen Hospitationsvertrag mit 500 € + Essen. Ich habe aber gehört, dass diese Regelung eventuell überarbeitet werden soll.

Alles in allem kann ich die Anästhesie in diesem Haus wirklich sehr empfehlen. Ich habe inhaltlich viel gelernt, wurde gut betreut und habe mich jederzeit wohl gefühlt. Das Tertial hat mir so gut gefallen, dass ich meine bisherigen beruflichen Pläne nochmal hinterfragt habe und mir inzwischen sehr gut vorstellen kann, in der Anästhesie weiterzumachen.
Bewerbung
Ich habe mich per E-mail bei dem Chefarzt beworben, die Antwort von dem verantwortlichen Oberarzt hat etwas gedauert, da ich der erste externe PJler war. Ansonsten gab es aber keine Probleme mit der Bewerbung.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1