PJ-Tertial Innere in Werner-Forssmann-Klinikum (3/2025 bis 5/2025)

Station(en)
Nephrologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Nicht empfehlenswert – PJ auf der Nephrologie in Eberswalde

Ich habe mich über das PJ-Portal für die Nephrologie in Eberswalde entschieden, da es kaum noch vergleichbare Alternativen in Berlin gab und die Bewertungen überwiegend positiv waren. Leider wurden meine Erwartungen in vielerlei Hinsicht enttäuscht – ich würde die Station in ihrer aktuellen Form nicht weiterempfehlen.

Der Tag beginnt um 7:30 Uhr mit der Morgenbesprechung. Die Anbindung mit dem RE3 ist zwar grundsätzlich gut, bedeutete für mich aber einen Tagesstart um 5:30 Uhr. Wer sich schwer damit tut, sich abzugrenzen, muss zudem mit regelmäßigen Überstunden bis 17 Uhr oder länger rechnen – ohne Gegenwert in Form von Lehre oder Anerkennung.

Der Einstieg war ernüchternd: Am ersten Tag wurde ich weder begrüßt noch eingewiesen. Zwei Assistenzärztinnen kommentierten lediglich: „Ah, neue Blutentnahme-Sklavin“ – ohne sich vorzustellen. In den ersten zwei Wochen war ich allein auf der Station und fast ausschließlich mit Blutentnahmen beschäftigt. Wurde man bis zur Visite nicht fertig, wurde einem passiv-aggressiv vermittelt, man sei zu langsam.

Aufgaben wurden überwiegend durch die Pflege weitergegeben, ohne dass mir von ärztlicher Seite erklärt wurde, was genau zu tun ist. Durch die Vielzahl an Blutentnahmen und Aufnahmen verpasst man häufig die Visite – eine der wenigen potenziell lehrreichen Phasen des Tages. In der Chefarztvisite wird zwar gelegentlich etwas erklärt, jedoch meist nach persönlichem Gutdünken und ohne Raum für Rückfragen. Für Letztere blieb mir ohnehin selten Zeit, da ich parallel die Dokumentation und Nachmeldungen übernehmen sollte – monotone Tätigkeiten, aus denen ich fachlich kaum etwas mitnehmen konnte.

Erst als zwei weitere PJlerinnen dazukamen, entspannte sich die Situation etwas. Wir konnten uns die Aufgaben besser aufteilen, gelegentlich in die Funktionsdiagnostik rotieren und ich hatte die Möglichkeit, unter Anleitung eine Pleurapunktion durchzuführen – eine der wenigen positiven Erfahrungen.

Unterm Strich steht jedoch: Ohne PJler würde der Stationsalltag nicht funktionieren, gleichzeitig wird kaum in unsere Ausbildung investiert. Die Lehre kommt massiv zu kurz, Wertschätzung ebenso. Wer ein lehrreiches, strukturiertes und respektvolles PJ sucht, sollte sich gut überlegen, ob diese Station die richtige Wahl ist.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
5
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.6