Ich habe mein Wahltertial in der Augenklinik Sulzbach absolviert und blicke auf vier intensive, lehrreiche und sehr angenehme Monate zurück. Die Klinik ist gut organisiert, das Team ausgesprochen offen und engagiert, und die Stimmung auf allen Ebenen kollegial. Von Anfang an wurde ich herzlich aufgenommen und hatte das Gefühl, dass man sich wirklich darum bemüht, PJ-Studierende aktiv einzubinden.
Das Tertial war so aufgebaut, dass man in allen Bereichen mitarbeiten konnte, also auf Station, in der Ambulanz, im OP und im Diagnostikzentrum. Ich konnte viele Abläufe der Augenheilkunde nicht nur beobachten, sondern nach und nach auch selbstständig durchführen. Der Umgang mit der Spaltlampe, die applanatorische Tensiomessung oder das Funduskopieren gehörten bald zu meinen regelmäßigen Tätigkeiten. Die Anleitung erfolgte praxisnah und geduldig, Rückfragen wurden immer gerne beantwortet.
Besonders positiv habe ich die Möglichkeit empfunden, in den verschiedenen Spezialsprechstunden mitzuarbeiten. Ob Netzhaut, Hornhaut, Glaukom, Uveitis oder Kindersprechstunde, überall wurde ich eingebunden, durfte selbst untersuchen und bekam hilfreiche Erklärungen. Auch die Mitarbeit im Diagnostikzentrum war eine bereichernde Ergänzung. Hier lernte ich Verfahren wie OCT, Fluoreszenzangiographie oder Perimetrie kennen und konnte diese unter Anleitung auch anwenden.
Die operativen Einblicke waren ebenfalls beeindruckend. Ich durfte an einer Vielzahl von Eingriffen teilnehmen, von Lid- über Katarakt- bis hin zu Netzhautoperationen. Wenn es passte, konnte ich auch assistieren, was mir sehr viel Spaß gemacht hat und einen vertieften Einblick in die Abläufe bot.
Die Arbeitsatmosphäre war durchweg sehr angenehm. Ich habe mich jederzeit gut betreut und wertgeschätzt gefühlt. Fragen wurden nie als störend empfunden, sondern gerne und oft sehr ausführlich beantwortet. Auch außerhalb der Medizin war die Unterstützung spürbar. Es gab kostenlose Mahlzeiten in der Klinik, einen eigenen Spind, EDV-Zugang sowie kostenfreies Parken. Die Arbeitskleidung wurde gestellt, und gegen Pfand konnte ein Linsenset ausgeliehen werden.
Der Arbeitstag begann um 7 Uhr 30 mit einer Frühbesprechung am Montag. Danach richtete sich der Tagesablauf je nach Einsatzbereich. Die Stationsarbeit endete meist am Nachmittag. Danach bestand die Möglichkeit, noch in die Ambulanz oder in den OP zu gehen, was ich häufig genutzt habe.
Abschließend kann ich sagen, dass dieses Tertial für mich persönlich und fachlich ein voller Gewinn war. Ich konnte viel lernen, praktische Fertigkeiten verbessern und mein Interesse an der Augenheilkunde vertiefen. Für alle, die sich für dieses Fachgebiet interessieren oder einen gut strukturierten PJ-Platz mit viel Engagement und Lernmöglichkeiten suchen, ist Sulzbach absolut empfehlenswert.