Ein PJ-Tertial Chirurgie im Santa Maria Hospital ist sehr empfehlenswert. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das PJ anders strukturiert ist und man wenig Einzelbetreuung und Hands-On Lehre bekommt. Offiziell wird man einem Tutor zugeteilt und es gibt verschiedene Abteilungen (Mamma, Hepatorenal, Enodrino & Visceral), die jedoch alle ein gemeinsames Stationszimmer haben, sodass man auch mit den anderen Chirurgie-Teams regelmäßig im Kontakt ist.
Es gibt in Portugal im 6. Studienjahr vormittags so etwas wie PJ, bei dem die Studierenden auf Station kommen, Aufnahmen machen und Briefe sowie Verläufe schreiben. Das sind dann oft die Hauptkontakte, wo man als deutsche PJlerin mitlaufen kann. Die Stationsärzte sind Ärzt*innen in ihrem ersten Jahr, d.h. bereits fertig. Sie müssen aber so etwas wie ein Anerkennungsjahr machen und rotieren durch verschiedene Stationen und betreuen auch die Notaufnahme. Es gibt aber eine tägliche Visite mit den Ärzt*innen aus höheren Weiterbildungsjahren.
Man muss viel selbstständig machen und es gibt oft Wartezeiten und Zeiten, in denen nicht klar ist, ob und wenn ja was es zu tun gibt - es geht den portugiesischen Studierenden jedoch ähnlich.
Wenn man Interesse zeigt, kann man viel in den OP und auch in die Notaufnahme oder in die ebenfalls angeschlossene Poliklinik. Man darf jedoch auch oft und gerne früher gehen, gerade in der Rolle als Austauschstudierende wird oft gesagt, dass man doch das Land kennen lernen soll.
Der "Papierkram" läuft über das International Office der medizinischen Fakultät,man erhält aber einen Laufzettel zu Beginn, der recht detailliert tägliche Unterschriften erfordert, tatsächlich aber wird oft einfach alles am Ende auf einmal unterschrieben.
Zuletzt. Der Wohnungsmarkt ist eine Katastrophe und Vorsicht vor Betrügern, wo das Wohnungsinserat nicht echt ist. Und auch Vorsicht vor Wohnverhältnissen, wo der Vermieter/Vermieterin in derselben Wohnung wohnt. Einige Erasmusstudierende, die ich kennen gelernt habe, hatten damit richtig Probleme und sehr unangehme Erfahrungen.
Bewerbung
Der Kontakt läuft über das Erasmusbüro der Fakultät, die aber eine mittelmäßige Antwortrate haben. Offiziell wird auch mind. B1 Sprachniveau gefordert, ich würde sogar B2 empfehlen, da natürlich nicht regelhaft englisch gesprochen wird und auch im Alltag oft keine Zeit für Übersetzungen bleiben.