Ich bin mit meinem Wahlfach in der Urologie des Elisabeth-Krankenhauses insgesamt sehr zufrieden.
Man wurde sehr schnell ein selbstverständlicher Teil des Teams und hat sich gebraucht und wertgeschätzt gefühlt, auch von der Pflege. Bei Fragen oder Wünschen konnte man stets auf die PJ-Beauftragte des ärztlichen Personals zugehen. Es wurde sich regelmäßig nach unserem Befinden erkundigt und bei Bedarf gemeinsam über Verbesserungsoptionen gesprochen.
Der Tag begann 7.30 Uhr mit der täglichen Visite, die in Kleinteams und in entspannter Atmosphäre ablief. Von Anfang an durfte man dabei ein festes Zimmer übernehmen, für welches man die Visiten mit Dokumentation und Patientengespräch übernimmt, anfallende Untersuchungen und ambulante kleine Eingriffe durchführt und die Entlassungsbriefe schreibt. Falls dafür mal keine Zeit war, wurde dies aber auch von den KollegInnen übernommen. Generell war es eine entspannte und gute Zusammenarbeit und Absprache im Team.
Nach der Visite fielen stets viele Blutentnahmen und Flexülen an. Wenn es vier PJlerInnen gibt und womöglich FamulantInnen ist dies jedoch auch schnell erledigt und man bekommt gut Übung. Danach kann man entweder in der Notaufnahme aushelfen oder in der Ambulanz bei Untersuchungen und OP-Aufnahmen (kurze Anamnese, körperliche Untersuchung und urologisch-fokussierte Sonographie).
Täglich fallen auch Operationen mit Pflichtassistenz an, wo man sich selbstständig als PJlerInnen einteilt und als 1. oder 2. Assistenz mit operiert. Das OP-Programm ist dabei sehr vielseitig. Man unterstützt bei vielen offenen Operationen wie Nephrektomien, Nierenteilresektionen, Zystektomien mit Ileum-Conduit-Anlage, Zirkumzisionen, Hydrozelenresektionen und weiteren Eingriffen. Einen großen Anteil nehmen auch die laparoskopischen Prostatektomien ein, wobei die PJlerInnen für die Kameraführung verantwortlich sind. Auch die Prostatastanzbiopsien werden von den PJlerInnen unter Anleitung durchgeführt. Es wird darauf geachtet, dass man zumindest einmal während des Tertials eine Zystektomie durchführen kann. Generell kann man immer, wenn Zeit ist, bei Eingriffen zuschauen (darunter auch daVinci-OPs) oder durch Eigeninitiative bei spannenden Eingriffen auch ohne Pflichtassistenz assistieren. Dabei wird einem meistens viel erklärt und auf Fragen eingegangen.
Ich konnte stets meine Mittagspause machen, entweder mit den anderen PJlerInnen oder mit dem Team, und hatte pünktlich Schluss. Zu Anfang waren wir viele PJlerInnen und FamulantInnen, wodurch wir uns einen Studientag pro Woche nehmen durften und öfters früher raus kamen.
Ich habe während meines Tertials viele Erfahrungen sammeln können und habe mich sehr wohl gefühlt. Ich kann das Tertial in der Urologie sehr weiterempfehlen.