PJ-Tertial Chirurgie in Juedisches Krankenhaus (1/2025 bis 4/2025)

Station(en)
RTS, Gefäßchirurgie, Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Dies war mein letztes Tertial und ich möchte nicht in die Chirurgie später und genau das war auch mein Anspruch das dieses Tertial. Ich hatte von anderen Studis gehört, dass man seine Studientage sammeln darf - dies ist akutell NICHT mehr so. Der ursprüngliche PJ-Beauftragte war wohl recht entspannt, solange man den Bogen nicht überreizt hat, aber bei mir hat sich dann der Chef der Ortho/Unfall angefangen darum zu kümmern und er liest die Regeln ganz genau. Der Studientag darf also nur in der aktuellen Woche genommen werden, ggf dürfen einige wenige Tage während des Tertials gesammelt genommen werden, aber auf keinen Fall am Ende. Eventuell entspannt sich die Lage diesbezüglich noch, da nach uns dann zu beiden Zeiträumen PJler angenommen wurden.
Die Rotationen werden anfangs festgelegt, aber solange man einen Tauschpartner hat oder es vernüftig begründen kann, wird einem auch eine Anpassung nach eigenen Wünschen ermöglicht. Ich war insgesamt 4w in der Gefäßchirurgie, 4w in der RTS sowie 1w im Spätdienst in der RTS und dann noch ein paar Wochen in der Viszeral/Allgemeinchirurgie.
Grundsätzlich:
Ich konnte immer Mittag essen gehen, die Essensmarken gelten für alle 3 Gerichte. Der Arbeitsbeginn war gegen 7 oder halb acht. Die Arbeitszeit ging bis 15.30 Uhr. Jede Woche gab es 3-4 Fortbildungen - chirurgisch, internistisch, neurologisch und alle 2 Wochen psychiatrisch. Teilweise fiel mal eine aus, aber die meisten fanden statt. Wollte man zu einer Fortbildung gehen, war dies nirgends ein Problem. Auch als ich während einer auf dem Telefon angerufen wurde und in den OP sollte, wurde überbrückend in der GCH eine andere Lösung gefunden.

GCH: Die Assistenzärzte sind sehr nett und recht verständnisvoll. In den OP muss trotzdem oft 1 Student(teilweise aber nur für 1/d, viel schaffen die OÄ und AÄ zu zweit), ein bisschen etwas wird einem dabei erklärt. Nähen darf man eher nur auf Nachfrage, teilweise aufgrund des Zeitverzugs und des noch wartenden OP-Programms war auch das nicht möglich. Die Stimmung im OP ist aber sehr gut. Die Oberärzte achten auf einen und niemand wird beschimpft. (traurig, dass das nicht Standard überall ist). Der Chef ist Spezialist für das Thoraxcic-outlet-Syndrom (TOS). Diese OPs sind eher langwierig mit 3h Minimum und man sieht als PJler überhaupt nichts. Er legt allerdings regelmäßig kurze Pausen ein und lässt einen dann ins OP-Gebiet schauen. Diese OPs finden min. 1/w statt. Wir waren immer 2 PJler auf der Station, sodass nur einer in den OP musste, der andere ist mit zu den Aufnahmen, OP-Gesprächen und bei der Visite mitgelaufen. Die BEs haben wir versucht vor der ersten OP zu erledigen oder mit zur Visite genommen. Mehr als 8 waren es eigentlich nie. 2x/w findet ein Gefäßboard statt, an dem man leider auch teilnehmen muss und erst danach in den Feierabend starten kann. Insgesamt ist es den Oberärzten sehr wichtig, dass die PJler nicht eher gehen, falls man doch für den OP gebraucht wird. Wenn nicht viel zu tun war, konnte man im Arztzimmer lernen oder sich intensiv am PC mit den Patienten beschäftigen. Der AA, der an dem Tag für die Station zuständig war, hat uns auch sehr gern etwas abgefragt und erklärt. Das haben beide wirklich gern gemacht.

ZNA: Die AÄ der Ortho/Unfall rotieren regulär ein halbes Jahr in die ZNA, sodass man überwiegend die gleiche Person als Ansprechpartner hat. Wir hatten mit Anabel riesiges Glück - sie hat einen viel machen lassen und auch gerne erklärt. Aber auch andere aus dem OUCH-Team haben einem gern Sachen beigebracht, gerade auch der Facharzt. Manche AÄ waren etwas überfordert und hatten dementsprechend keine Kapazitäten, aber nett waren sie trotzdem. Die erste Stunde war meist wenig zu tun, dafür wurde es zum Nachmittag hin immer voller. Ab 14.00 Uhr ca kommt der eingeteilte Spätdienst, der dann seine 8h Schicht als PJler beginnt. Jeder wird zu Beginn eine Woche in den Spätdienst eingeteilt, der überwiegend in der ZNA stattfindet. Ich musste auch zu einer OP der OUCH dazu, weil die erst 16.00 Uhr begann. Grundsätzlich konnte man in der ZNA sehr eigenständig arbeiten - Anamnese, Untersuchung, BE, Zugang, Vorstellung an den Arzt und auch ein mögliches Prozedere besprechen.

VCH: Das Team ist sehr klein und hatte zu meiner Zeit keinen AA. Die Blutentnahmen mussten wir PJler trotzdem nicht machen. Notwendig war eine Assistenz im OP selten, aber gern gesehen war man immer. Der Chef hat genau darauf geachtet, dass man am Ende wenigstens mal die Kamera bei der Laparoskopie selbst geführt hat. Zur Visite konnte man mit, aber da diese nicht besonders ausführlich war, machte sie der Stationsarzt lieber selbst. Bei Aufnahmen und OP-Aufklärung konnte man gern mitgehen und selbst untersuchen. Wenn man nicht gerade im OP war, war die To-Do-Liste recht überschaubar, man sollte sich auch mit sich selbst beschäftigen können (die PC-Plätze sind zu begrenzt, als dass man sich an einen hätte setzen können). Wenn überhaupt gar nichts mehr anstand, wurde man auch nicht unnötig dabehalten. Die Stimmung fand ich persönlich angenehm, da hörte ich aber unterschiedliches dazu.

In der Ortho/Unfall war ich nicht. Den PJlern wurde ausdrücklich vom Chef gesagt, man solle seinen Studientag Di-Do nehmen, da man am Wochenanfang und -ende gebraucht würde. Die AÄ, die ich in der ZNA kennen gelernt habe, waren sehr nett und auch die OÄ aus den Besprechungen. Die Arbeitslast schien aber sehr hoch zu sein, sodass das Klima auf der Station von manchen als angespannt beschrieben wurde.

Fazit: Das Haus ist klein, es läuft jeweils nur 1 chirurgischer Saal von jedem Fach. In der VCH teilweise an manchen Tagen auch keiner. Wer es entspannt möchte, ist hier gut aufgehoben. Die Fortbildungen waren wirklich gut und der erste Tag war gut organisiert. Die Stimmung war in den Abteilungen, in denen ich war, recht gut.
Bewerbung
über das PJ-Portal, kurzfristig ist noch ein Platz frei geworden
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07