Das Wahltertial im Fach Psychiatrie in der Oberhavelklinik Hennigsdorf hat mir rundum gut gefallen. Die Klinik besitzt fünf psychiatrische Stationen (Akutpsychiatrie, "Krisenstation", affektive Störungen, Sucht und Gerontopsychiatrie). Es gab keine festgelegte Rotation, sondern ein Stationswechsel konnte individuell nach Wünschen und Interessen mit den Stationen abgesprochen werden. Ich war zuerst in der Suchtmedizin und dann auf der Station für affektive Erkrankungen.
Beginn war immer spätestens um 8:30 Uhr zur Frühbesprechung, meistens war ich gegen 8 Uhr da. Da die meisten der Ärzt*innen in Teilzeit arbeiteten und sehr pünktlich nachmittags Schluss machten, konnte ich auch überwiegend pünktlich nach Hause. Wenn ich noch Aufgaben beenden wollte, bin ich auch mal länger geblieben, aber es wurde nie von mir verlangt, Überstunden zu machen.
Die Stimmung im ärztlichen Team war gut und ich wurde sehr gut ins ärztliche Behandlungsteam integriert. Die Ärzt*innen waren fest ihren Stationen zugeordnet, so dass ich immer eine feste Bezugsperson hatte. An Aufgaben habe ich u.a. die Aufnahme von Patient*innen durchgeführt, Briefe schreiben, Blutentnahmen, ggf. Dokumentation von Visite und Besprechungen und alles, was im Stationsalltag so anfällt (entlastende Gespräche führen, ggf. in den Gruppentherapien mitwirken, Rehaanträge ausfüllen etc.). Übrigens: in der Klinik bekommt man im PJ quasi die gleichen ORBIS Nutzungsrechte wie die Ärzt*innen, so dass man in der Mitarbeit überhaupt nicht eingeschränkt ist.
Sowohl die Oberärzt*innen als auch die Chefärztin haben sich auch gerne zwischendurch intensiv Zeit genommen, um Fragen zu klären und Fälle zu besprechen.
An geplanter Lehre gab es einmal wöchentlich eine fachübergreifende PJ-Fortbildung, die in der Qualität je nach Fachbereich und Lehrperson stark variierte. Psychiatrie-intern gab es zusätzlich einmal wöchentlich eine ärztliche Fortbildung, die größtenteils sehr gut war.
In der Klinik bekommt man eine Aufwandsentschädigung von 400€ mtl. und kostenloses Mittagessen. Studientage wurden ohne Probleme frei gewährt, so dass ich sie je nach Bedarf direkt nehmen oder sammeln konnte.
Insgesamt kann ich die Klinik für das Wahlfach Psychiatrie sehr empfehlen.