PJ-Tertial Notfallmedizin in Inselspital Bern (3/2025 bis 6/2025)
Station(en)
Notfall, Fast Track/Notfallpraxis, Schockraum
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zuerst Kurz, dann ausführlicher:
Das PJ auf dem Inselnotfall waren vier der tollsten Monate meines ganzen Studiums! Ich habe mich sehr bestätigt in meiner Berufswahl gesehen und unglaublich viel erlebt und gelernt. Man darf sehr viel selbst und praktisch machen und sieht ein sehr breites Spektrum an Erkrankungen und Diagnostik.
Ich habe mich SEHR lange im Vorraus (>3 Jahre) beim Sekretariat beworben und dann eine Zusage erhalten. Es ist auch dringend angeraten das so zu tun, da die Schweizer Studis sich ebenfalls früh bewerben und die Stelle sehr beliebt ist.
Man arbeitet im Schichtdienst (Früh 7:15-ca 16 Uhr; Spät 15:15-ca.23 Uhr, Nacht 22:30-ca 8 Uhr) und teilt sich innerhalb der Uhus selbst ein (Je eine Person für den kommenden Monat, dafür gibt einen Bürotag). Nach den Nachtdiensten hat man immer so viele Tage Kompensation, wie man Nacht hatte (meist 2-3x/Monat). Ausserdem ist man auch auf dem Fast Track/Notfallpraxis (dort kann man je für ca. 7h zwischen 10 und 23 Uhr kommen).
Man ist meist allein, sonst max. zu zweit als Studi und soll je nach OA (Oberärzt:in) allein fragen, ob man niedriger triagierte Patient:innen sieht (3/4), oder mit AA (Assis) zusammen, die man dann selbst anspricht (2/3/4).
Die Arbeit selbst bedeutet dann die Patient:innen zu sehen Anamnese, KU zu machen, dies zu dokumentieren und das Prozedere zu überlegen und dann mit AA/OA oder nur OA zu besprechen. Die Patient:innen haben von Muskelhartspann bis PankreasCa oder Lawinensturzopfer wirklich ALLES.
Die AA sind alle sehr erfahren 3./4. Jahr minimum und rotieren meist für 6-15 Monate auf den Notfall. Sie haben unterschiedlich viel Lust auf Teaching, sind aber alle sehr nett gewesen und die meisten sind immer bereit dazu einen mitzunehmen, Dinge machen zu lassen und auch mit einem zu besprechen. Sie waren wirklich toll! Die meisten waren, soweit ich das mitbekommen habe, auch recht zufrieden mit der Stelle und wirkten als hätten sie meistens sehr Lust auf die Arbeit.
Es sind immer (24/7!) zwei OAs da, je Internistisch und Chirurgisch mit denen jede*r einzelne*r Patien:in besprochen werden. Auch hier waren eigentlich alle sehr sehr nett und man wurde nie herunter gemacht, wenn man etwas nicht wusste. Sie sind meist sehr erfahren und viele können super Sono.
Im Fast Track hat man eher niedrig traigierte Patient:innen. Er ist da um den grossen Notfall zu entlasten. Man kann dort noch selbständiger arbeiten, da wie Wege kürzer sind. Auch hier macht es sehr viel Spass und ist eine coole Abwechslung mit viel praktischem Arbeiten.
To Dos:
- Niedriger Triagierte Patient:innen eigenständig sehen, besprechen und Co.
- Schockraumprotokoll führen (Trauma und REA; ersteres gibt je. 5 CHF)
- Bei komplexeren Patient:innen, die einen interessieren mit den Assis zusammen gehen (häufig darf man trotzdem Untersuchen und Anamnese machen)
- An den Teachings/Weiterbildugen/Rapports teilnehmen
- Wundeversorgung! (Fast) jede RQW (Riss-/Quetschwunde) wurde von uns gesichtet gesäubert genäht. Da das recht zeitaufwändig ist, wird das von den AA oft an uns abgegeben.Man ist dabei recht schnell auf sich allein gestellt, aber kann auch sagen, wenn man es noch nicht kann, dann wird es einem sicher gezeigt.
+
- selbständige zielgerichtete Anamnese und körperliche Untersuchung lernen
- Gute und strukturierte Übergabe machen lernen
- Sehr spannende Schockräume, zu denen man immer mitdarf (und soll)
- Jede Woche Teaching und Weiterbildung (wobei man durch den Schichtdienst nicht immer alles mitbekommt, aber man darf immer mit)
- Man hat Kasack und Hose (zwar wneige Taschen, aber ich habe mich daran gewöhnt, sonst könnte man sich auch bei der Wäsche 1 Set der Ärzt:innenkleidung mit mehr Taschen holen)
- Schichtdienst: fand ich toll, da man durch die wechselnden Dienste insgesamt dennoch sehr viel frei hat und die Zeit vor und nach den Diensten toll nutzen kann
- Bern: eine tolle Stadt mit wunderschöner Umgebung
- Das Essen in der Kantine: sehr lecker, wenn auch recht teuer für Studis (ca. 10 CHF/Gericht)
-
- Teilweise war man doch einfach PJ/Uhu und stand auf Standby, wenn alle Assis viel beschäftig waren, die OAs nicht da waren zum besprechen oder wenig oder sehr viel los war (dann war manchmal auch keine Zeit).
Gewohnt habe ich im Personalwohnheim, rechtzeitig anmelden, dann sehr unkompliziert. Eher teurer (650-900 CHF), aber nah am Spital und sehr sauber und ordentlich.
Bern ist eine tolle Stadt Bern im Frühling und Sommer, man hat auf dem Notfall mehr als genug Zeit um das auch wirklich auszukosten. (Radfahren, Wandern, Klettern, Aare schwimmen, die Schweiz oder andere Orte drumherum angucken)
und der Inselnotfall ein toller Ort zum Lernen. Ich wäre gern noch länger geblieben, obwohl ich schon vier Monate dort war. Ich kann daran wirklich (fast) alles empfehlen!
Andere Tipps:
- Halbtax
- Wetbag im Sommer (Aareschwimm)
- Terrazza Verde ist das beste Insel-Reatuarant, inkl. Leckeren Kuchen