PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in University Teaching Hospital Lusaka (5/2025 bis 7/2025)
Station(en)
Infektiologie
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Der Kontakt mit dem Dekanat über E-Mail ist sehr, sehr schleppend. Die meisten Mails habe ich mehrfach über Wochen gesendet, bis einmal eine sehr knappe Antwort kam. Als ich eine schriftliche Zusage für meinen PJ-Platz hatte, incl. Stempel des Dekanats des UTH, habe ich Flug (mindestens 900€ mit 2x Umstieg über Äthiopien) und Airbnb (c.a 350€/Monat für ein Zimmer mit eigenem Bad und Klimaanlage) gebucht. Zudem soll man 40$ Studiengebühren pro Woche überweisen, und zwar bevor man ankommt, eine Barzahlung wird nicht gewünscht.
Vor Ort war es dann eine komplette Katastrophe. Das Dekanat wusste nichts von meinem Praktikumsplatz, alle E-Mails die ich geschrieben hatte waren nicht auffindbar, und die 320$ auch angeblich nicht da (auf meinem Konto sind sie auch nicht mehr). Wenn ich nicht selbst die ausgedruckte Zusage des Studienplatzes dabei gehabt hätte und vorgzeigen konnte, wäre ich wieder weggeschickt worden. So wurde ich dann wiederwillig über ein Chefarztsekretariat schließlich auf eine Station geschickt, zwar nicht die richtige Fachrichtung, aber an dem Punkt war ich einfach froh, nach 2 Tagen rumrennen und warten endlich mal einen konkreten Ansprechpartner vor Ort zu haben. Aber nichts da, die Ärzte auf dieser Station haben mich auch weggeschickt, zu anderen Ärzten, zu Medizinstudenten, hauptsache keiner muss sich um mich kümmern, bis ich irgendwann gegangen bin. Ich hätte noch alleine auf einer Station Patienten unstersuchen können, ohne dass mir der Weg dahin gezeigt worden wäre. Auf meinen Einwand, dass ich an meinem ersten Tag in dieser fremden Kultur ungern sofort alleine zu Patienten gehe und lieber erstmal zusehen möchte, wie man in Sambia den Arzt-Patienten-Kontakt so gestaltet, was untersucht wird, was wichtige Anamnesefragen sind (Stammeszugehörigkeit hatte ich jetzt nicht so auf dem Schirm, und nach dem Familienstand und der Zahl der Kinder frage ich in der Allgemeinchirurgie sonst selten) wurde ich mit komplettem Unverständnis angesehen: "Don't you white doctors talk to your patients?" Mehr Antwort bekam ich nicht, dann wurde ich wieder alleine gelassen. Das habe ich so 3 Tage mitgemacht ohne wesentlich Verbesserungen und mit viel Ablehnung, daraufhin habe ich entschlossen, wieder nach Deutschland zurückzukehren, um dort das PJ zu machen.
Ich war schon einmal in einem anderen Land in Afrika für eine Famulatur und hatte dort eine tolle Zeit, also hatte ich dementsprechend wenig Kulturschock und mich in Sambia sicher gefühlt, man bekommt in Lusaka alles was man braucht in den Supermärkten, das mobile Internet ist schnell und einfach verfügbar, der ÖPNV mit der App Yango und Minibussen passt auch. Hier ein Link zu einer Karte der haupt-Busrouten in Lusaka, das war gold wert: https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=12gAL1f9K_qSUKZoJ9p_NbwmFB5Q
Bei der Einreise kann man siche in Touristen-Visum für bis zu 90 Tage geben lassen, das Studentenvisum wurde von der Universität bei mir nicht überprüft und wäre sehr teuer (300$ ca.), das könnte man aber wohl vor Ort dann beantragen nach der initialen Einreise mit dem Touri-Visum. Eigentlich ein schönes Land für das PJ, aber die Erfahrung am Uniklinikum mit dem Dekanat und auf der Station war abschreckend und ich würde es nur sehr bedingt empfehlen. Vielleicht eher, wenn man nicht alleine ist.
Bewerbung
Ca. 1 Jahr vorher, da der Kontakt sehr zäh läuft. Spontaner ginge sicher auch.