Ich habe mein PJ-Tertial in der Radiologie im Amalie Sieveking-Krankenhaus gemacht – und es war ehrlich gesagt das beste Tertial, das ich bisher hatte. Sowohl fachlich als auch vom Team und der Atmosphäre her war es einfach top.
Tagesablauf:
Start ist um 8 Uhr. Man bekommt direkt am ersten Tag eigene Zugangsdaten (das wird netterweise vorher alles vorbereitet) und einen festen Befundplatz. Es gibt zwei Befundungsräume, und in jedem sitzt eine Ärzt*innen mit drin, sodass man nie allein ist. Man darf vom ersten Tag an selbstständig befunden – Röntgenbilder, CTs, MRTs – alles dabei. Fragen sind jederzeit willkommen, und man bekommt alles richtig gut erklärt, egal ob zwischendurch oder später bei der Nachbesprechung mit einem Oberarzt oder sogar dem Chefarzt.
Neben dem Befunden kann man auch bei Aufklärungen dabei sein, Zugänge legen oder bei den Visiten im Demoraum mitgehen. Wenn man Lust hat, darf man dort auch mal selbst eine Visite unter Supervision des Chefarztes machen – das macht echt Spaß und man lernt viel dabei.
Mittags geht man meistens zusammen essen (man bekommt Gutscheine, also ist das Essen kostenlos). Danach geht’s weiter mit Befundung, Visiten oder kleinen interventionellen Eingriffen – hauptsächlich PRTs, manchmal auch Punktionen. Man darf assistieren, wenn man will, und es wird einem alles genau erklärt. Die Ärzt*innen fragen auch aktiv, ob man mithelfen möchte – das ist echt cool und nicht selbstverständlich.
Feierabend ist meistens zwischen 15 und 16 Uhr. Ich bin oft länger geblieben, weil’s einfach Spaß gemacht hat, durfte aber auch früher gehen, wenn’s mal nötig war – das war alles ganz unkompliziert.
Lehre:
- Jeden Dienstag: interner PJ-Unterricht
- Jeden Donnerstag: EKG-Kurs
- Ebenfalls dienstags: Fortbildung der Radiologie-Standorte (Amalie, Albertinen, Rüdersdorf) mit Vorträgen
- Gelegentlich Interne Fortbildungen mit Fallbesprechungen, hier bekommt jeder ein Fall und soll den vorstellen (es war größtenteils witzig (: )
- Jeden Mittwoch: digitale Tumorkonferenz, an der man teilnehmen kann
Team & Stimmung:
Das Team war für mich das Herzstück dieser Abteilung. Vom Chefarzt über die Oberärzte, Assistenzärztinnen, MTRs bis zur Sekretärin – alle sind unfassbar nett, mega lustig drauf, sehr geduldig mit einem, offen und haben richtig Lust, etwas beizubringen. Ich habe mich ab Tag 1 super aufgenommen gefühlt. Man wird direkt ins Team integriert, bekommt Verantwortung und wird ernst genommen.
Alle Befunde wurden mit mir durchgesprochen, ich habe ehrliches Feedback bekommen und mir wurde beigebracht radiologisch zu arbeiten, und es wurde sich immer Zeit genommen – egal, wie viel gerade los war. Ich durfte sogar Röntgenvisiten unter Supervision leiten, was mir viel gebracht hat. Für einen Tag war ich auch im Albertinen Krankenhaus in der interventionellen Radiologie – das war auch inspiriend, spannend und das Team dort war genauso freundlich.
Fazit:
Ich habe in der Zeit richtig viel gelernt – wie man strukturiert befunden sollte, worauf man achten muss, wie man Krankheitsbilder erkennt und wie wichtig es ist, dabei auch immer den klinischen Kontext mitzudenken. Besonders fand ich, dass man hier wirklich eigenständig arbeiten darf, aber trotzdem nie allein gelassen wird. Es gibt keinen Druck – man kann sich so viel einbringen, wie man möchte, und wird dabei immer unterstützt.
Für alle, die Lust auf ein lehrreiches, freundliches und motivierendes Tertial in der Radiologie haben, kann ich das Amalie Sieveking-Krankenhaus nur empfehlen. Ich würde es jederzeit wieder machen!