Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Einleitend: Ich war für ein halbes Tertial in der Trauma und General Surgery, je einen Monat.
Die bisherigen Berichte der letzten Jahre geben einen guten Überblick bezüglich der Aufgaben, Einteilungen auf den Stationen und Freizeitaktivitäten, weshalb ich mich diesbezüglich eher kurz fasse und ein besonderes Augenmerk auf die Wohnsituation auf dem Campus lege.
Aber schon mal vorab:
DIE ZEIT WAR WIRKLICH KLASSE UND DER FRUSTRANE BEWERBUNGSPROZESS LOHNT SICH!
Zur Arbeit im Frontroom (Notaufnahme) der Trauma:
Man wurde einem von 4 Teams (A-D) zugeteilt, die dann in einem rotierenden Schichtplan arbeiten. Tagschichten von 8-18 Uhr und Nachtschichten von 18-8 Uhr. Die Rotation startet z.B. (wenn man mit dem Rythmus an einem Montag beginnt) mit 2 Tagdiensten (Mo+Di), dann 2 Tage frei (Mi+Do), dann 3 Nachtdienste von Freitag bis Sonntag, dann 2 Tage frei, dann wieder 2 Tagdienste und dann 3 Tage über das nächste Wochenende frei. Dann beginnt man die nächste Woche mit 2 Nachdiensten und der Rythmus wiederholt sich. Es ist vom Chef gewünscht, dass man die komplette Zeit dort vorort ist, wenn aber nichts zu tun war, konnte man sich mit seinem Team besprechen und durfte auch früher gehen. Die Ärzte und Ärztinnen sind generell recht kulant und man kann auch ohne Probleme mal ein paar Tage länger fehlen, wenn man einen Ausflug oder ähnliches macht. Man sollte es nur kommunizieren, da sich sonst Sorgen um euch gemacht wird.
Nachts erreicht man den Campus und dadurch auch die Student Lodge über ein Tunnelsystem durch die, an das Krankenhaus angrenzenden, Gebäude der Uni, da der Weg über den Parkplatz recht dunkel und die Gegend um das Krankenhaus herum nicht die sicherste ist.
Dies ist für mich schon mal großer Pluspunkt und spricht für das Wohnen in der Lodge auf dem Campus. Studierende, die außerhalb wohten, mussten dann die gesamte Nacht bleiben.
Für weitere Infos über die Aufgaben verweise ich an dieser Stelle auf andere Berichte.
Leben auf dem Campus und in der Student Lodge:
Auf dem Campus ist man sehr sicher und jeder hat sich dort sehr wohl gefühlt. Er ist komplett eingezäunt und Zugang zum Gelände bekommt man nur mit einem Badge bzw. mit dem Auto muss man ein Tor mit Schranken und Guards passieren, die Rund um die Uhr dort sind und die Autos checken.
Man ist für ein einfaches Leben gut ausgestattet: es gibt einen Pool, einen Supermarkt, 2 kleine Restaurants für Snacks, 2 Coffeeshops, ein Gym, Sportfelder (Fußball, 2x Tennis, Basketball, Rugby), eine Bib und natürlich Parkplätze, sollte man ein Auto besitzen.
Die Lodge kann man sich ähnlich wie ein Hostel vorstellen, die nur von den Internationals bewohnt wird. Es gibt 11 Units (A-K), welche jeweils aus circa 6 Zimmern, 2-3 Bädern und einer Gemeinschaftsküche bestehen. Die Zimmer sind nichts besonderes, aber es reicht um dort zu schlafen. Man hat ein oder zwei Betten (90x200cm), einen Schrank, einen Schreibtisch, einen Stuhl und ein Regal. Soweit ich weiß soll die aktuelle Lodge aber bald saniert werden, dann wird alles sicher etwas neuer werden. Einmal pro Woche wird das Zimmer durch die Reinigungskräfte gesäubert und neue Bettwäsche aufgezogen sowie frische Handtücher bereitgelegt. Schon recht bequem.
Für gemeinsame Abende und Braais gibt es noch einen großen Aufenthaltsraum mit Indoor- und Outdoor-Grill, Kühltruhe und sogar einem Fernseher.
Offiziell ist das Unterbringen von anderen Personen (Besuch von Freund/Freundin) natürlich untersagt, aber das wurde häufig trotzdem irgendwie in der Lodge gemanaged. Man hat dann z.B. die Reinigungskräfte nach einem zweiten Set Bettwäsche gefragt und sich eine Matratze aus einem anderen Zimmer organisiert. (natürlich unter der Hand, also pssst :P).
Ich habe das Leben auf dem Campus sehr genossen und würde mich immer wieder dafür entscheiden.
Tatsächlich gab es auch einige Studierende, die anfangs ein Airbnb in der City hatten und im Nachhinein in die Lodge gewechselt sind, da dort immer etwas los war und man viel Spaß in einer coolen Community hatte.
Einziger Nachteil in meinen Augen ist, dass man, um in die Innenstadt zu kommen, ungefähr 45 Minuten mit dem Auto/Uber einplanen muss. Da man aber häufig mit anderen zusammen irgendwo hingefahren ist, verging die Zeit aber immer sehr schnell. Andersherum hätte man jedes Mal wenn man arbeiten geht, den Weg aus der Stadt ins Krankenhaus.
Solltet ihr Interesse an einem Zimmer haben, meldet euch bei Surrita ([email protected]), sie antwortet zwar nicht immer sofort, kümmert sich jedoch sehr fürsorglich um alle :)
Zur Bewerbung:
Macht euch früh schlau über benötigte Unterlagen und Nachweise (Sprachnachweis etc.), damit ihr zu Bewerbungsbeginn das meiste parat habt. Unter der folgenden Mailadresse bekommt ihr Allgemeine Infos für ein Elective am Tygerberg: [email protected] Das Bewerbungsportal ist dann recht übersichtlich gestaltet und man bekommt eine Anleitung geschickt, was man alles ausfüllen und anklicken muss.
Wenn man die Bewerbung dann eingereicht hat, heißt es warten. Das kann recht nervenaufreibend sein, da ein offizielles Angebotsschreiben der Universität recht spät kommt und man die Studiengebühren etc. erst nach Erhalt und Annahme dieses Angebots überweisen soll. Da man aber wahrscheinlich schon früher Flüge buchen will, habe ich häufiger Mails zuvor geschrieben und nachgefragt, ob alles klargeht und ich meine Reise nach Südafrika planen kann. Das Antwortverhalten ist leider nicht so, wie man es sich in einer solchen Situation wünscht. Aber letztlich klappt eigentlich alles recht entspannt.
Wie zuvor gesagt: alle anderen Infos gerne aus den anderen Bewertungen beziehen.
Bewerbung
Knappes Jahr zuvor über das Bewerbungsportal der Universität. Ich hatte aber bereits früher Kontakt via E-Mail, wurde dann aber auf das Portal und die Bewerbungsfrist ab Anfang April des Vorjahres verwiesen