Mein Innere-Tertial im Krankenhaus Wetzlar war wirklich toll und kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen! Zwar hat man aus Gießen doch schon eine Anfahrt von 20 bis 25 min, für die gute Lehre und das gute Ansehen der PJs lohnt es sich meiner Meinung aber sehr. Das Team der Assistenzärzt:innen ist außerdem super jung und nett und die Oberärzte sind auch alle super.
Man ist für 8 Wochen in der Med 1 (Kardio) und 8 Wochen in der Med 2 (Gastro), im 3. Tertial verkürzt sich das auf jeweils 6 Wochen pro Abteilung. In beiden Abteilungen werden auch noch die weiteren internistischen Krankheitsbilder behandelt, wobei in der Med 2 das Spektrum etwas diverser war als in der Med 1.
Pro Medizinische Klinik gibt es 3 Stationen, für die Med 1 sind das die 5 Süd, 5 Nord und eine Hälfte der 6 Nord und für die Med 2 die 4 Süd, 4 Nord und die andere Hälfte der 6 Nord. Arbeitsbeginn ist irgendwann kurz nach 8 Uhr und man startet mit den Blutentnahmen und Viggo legen. Montags sind es schon einige, an sich war die Menge aber immer in Ordnung und man ist meistens auch mit mehreren PJs auf einer Station und dann teilt sich das eh auf. Zur Not helfen die Ärzt:innen auch mal. Durchschnittlich einmal die Woche ist Oberarzt-Visite und auch sonst kann man bei der Visite der Assistenzärzt:innen immer mitlaufen. Die nehmen einen dann auch vormittags mit, wenn es noch etwas Spannendes zu tun gibt (z. B. Pleura- und Aszitespunktion, durfte ich sogar selber machen) oder gehen in den Sono-Raum, in dem sowieso immer etwas los ist und man jederzeit dazustoßen kann. Ansonsten kann man sich um die Aufnahmen kümmern inklusive Anamnese, körperliche Untersuchung, Labor abnehmen, Viggo legen und Dokumentieren auf Orbis. In der Med 2 waren das so 1–2 Patienten pro Tag, in der Med 1 leider viel weniger, weil die meisten aus der Notaufnahme und die Aufnahmestation schon aufgenommen hochkommen. Diese Arbeit fand ich eigentlich ganz schön, in dem Rahmen bespricht man auch oft EKGs an oder guckt sich Radio-Bilder an. Nach dem Mittagessen (so gegen 12.30 Uhr) gab es um 13.15 Uhr oder 14 Uhr immer die Fortbildungen (45 bis 60 min) und wenn es danach nichts mehr zu tun gab, durfte man auch schon nach Hause gehen. In der Med 1 kann man selbstverständlich auf Nachfrage mit ins Herzkathetherlabor oder zur Schrittmacherimplantation mitgehen und in der Med 2 in der Endoskopie-Abteilung bei ÖGDs und Kolos zugucken.
Die Organisation mit dem Arbeitsvertrag und Co. war unkompliziert und wir als PJs konnten uns vieles so einteilen, wie es uns selber am besten passt.
Pro Abschnitt darf man 2 Wochen in eine andere Abteilung rotieren. Diese sind die Hämato-Onko, Radio, Notaufnahme und Intensivstation. Vor allem die Notaufnahme fand ich sehr gut, weil man selber viel machen durfte. Von der Hämato-Onkologie habe ich auch vieles Gutes gehört, würde aber empfehlen, nicht um die hessischen Schulferien und Feiertage herum dorthin zugehen, weil die dann schlechter besetzt sind und man nicht so viel lernt. Das Pech hatte ich leider während meiner zwei Wochen dort und der Arzt, der sich sonst gerne um die Student:innen kümmert, war nicht da und deswegen fand ich meine Zeit dort eher semi gut. Für die Einteilung für die Rotationen spricht man sich einfach kurzfristig mit den andere PJs ab, damit immer noch eine Person auf jeder Station bleibt, an sich ist das aber sehr unkompliziert. Studientage kann man auch super flexibel einmal die Woche nehmen, hier gilt auch, dass es gerne gesehen wird, dass nicht alle PJs einer Station am selben Tag der Woche fehlen, sondern immer eine Person da ist.
Mittagessen (Hauptgericht, Salat und Dessert) bekommt man kostenfrei gestellt von 11.30 Uhr bis 14 Uhr und wir haben auch immer eine ausgiebige Mittagspause gemacht, was sehr nett war. Alle Ärzt:innen waren auch immer sehr dahinter, dass wir pünktlich zum Mittagessen kommen. Parken ist wirklich unproblematisch auf dem Wanderparkplatz mit nur etwa 3 min Fußweg. Laut Plan findet täglich mindestens eine PJ-Fortbildung statt und meistens ist diese auch wirklich gut. Einzig die EKG-Fortbildung vom Chef der Med 1 ist öfters ausgefallen als, dass sie stattgefunden hätte …
Bewerbung
Über PJ-Portal, in jedem Tertial gibt es 10 Plätze. Die Plätze sind ziemlich beliebt, man muss also schon etwas Glück haben einen zu ergattern.