PJ-Tertial HNO in UniversitaetsSpital Zuerich (USZ) (11/2024 bis 1/2025)

Station(en)
Nord 2 B
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Leider war meine Erfahrung in der HNO-Abteilung am USZ insgesamt eher enttäuschend. Der Stellenwert von PJ-Studierenden ist dort sehr gering – man hat oft das Gefühl, vor allem als günstige Arbeitskraft eingesetzt zu werden, anstatt als Lernender, der gefördert werden soll.

Als Unterassistent hat man tägliche Aufgaben, die zum Großteil aus administrativen Tätigkeiten bestehen und nehmen viele Stunden pro Tag in Anspruch. Dazu gehören vor allem:
• das Erstellen des OP-Plans für die nächsten Tage,
• das Abarbeiten einer Checkliste zur OP-Vorbereitung,
• das Anlegen der Austrittsberichte für alle Patientinnen, die in der jeweiligen Woche operiert werden – inklusive der Medikamentenverordnung.
• sowie das tägliche Durchführen von DVTs.

Die Intake-Sprechstunde findet wöchentlich am Montag statt und muss ebenfalls von PJ-Studierenden vorbereitet werden.

Im OP wird man als PJ-Studierende*r nicht fest eingeplant. Häufig steht man unbeteiligt daneben und ist froh, wenn überhaupt etwas erklärt wird. Eigene Fragen sind nicht immer willkommen – gelegentlich wird man ermahnt, sich besser vorzubereiten, anstatt solche zu stellen.

Insgesamt ist die Atmosphäre für PJ-Studierende nicht besonders förderlich. Eigeninitiative ist unbedingt erforderlich, da vonseiten des Teams kaum aktives Teaching erfolgt. Man fühlt sich oft nicht wirklich wahrgenommen oder ernst genommen, sondern eher als unwichtiger Teil des Systems.

Natürlich gab es auch positive Aspekte. Dazu zählen etwa die regelmäßigen Fortbildungen in den verschiedenen Teams sowie das breite operative Spektrum, das ein großes Zentrum wie das USZ bietet. Auch möchte ich betonen, dass die leitenden Ärzte während meiner Zeit ausgesprochen freundlich, wertschätzend und sehr angenehm im Umgang waren – das war definitiv ein Lichtblick.

Am meisten profitieren konnte ich in der Rotation auf der Poliklinik: Dort durfte man – sofern eine Koje frei war – eigenständig Patient:innen untersuchen und hatte insgesamt den größten praktischen Lernzuwachs. Allerdings war es auch hier nicht immer einfach, einen freien Platz zu finden.

Kurz zur Wohnsituation:
Das Wohnheim ist fußläufig erreichbar, was praktisch ist. Die Miete liegt aber bei 700 CHF im Monat – im Verhältnis zum Lohn von ca. 1000 CHF echt viel. Das Essen in der Kantine ist für Schweizer Verhältnisse eher schlecht und teuer (mind. 8–11 CHF pro Mahlzeit). Sollte man bei der Entscheidung fürs USZ auf jeden Fall mitbedenken.

Fazit:

Für Studierende, die sich leidenschaftlich für die HNO-Heilkunde interessieren und vor allem möglichst viele Krankheitsbilder und Eingriffe sehen möchten – ohne dabei großen Wert auf praktische Fähigkeiten zu legen – könnte Zürich eine Option sein. Allen anderen würde ich eher davon abraten, sich für ein PJ-Tertial hier zu bewerben. Es gibt sicherlich andere Häuser, in denen die Arbeitsbedingungen besser sind und in denen PJ-Studierende deutlich mehr Wertschätzung erfahren.
Bewerbung
Mehr als 12-14 Monate im voraus, aber in letzter Zeit aufgrund vieler Absagen auch kurzfristig möglich.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Poliklinik
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1000
Gebühren in EUR
150

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
6
Freizeit
5
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.53