Insgesamt ein stabiles PJ im Rahmen des Chirurgie-Tertials.
Organisation: Am ersten Tag gab es einen Einführungstag, bei dem alle Formalitäten und Fragen geklärt wurden, anschließend dann Wäsche, M-Card, etc.
Tagesablauf: Arbeitsbeginn je nach Station zwischen 6:45 und 7:00 mit Visite, hier hauptsächlich mitlaufen und To-Do für den Tag notieren. Um 7:30 Frühbesprechung. Danach entweder direkt in den OP oder Blutentnahmen und Verbandswechsel auf Station. Dann zB Teilnahme an den Sprechstunden oder ZNA. Um 15:00 dann Nachmittags-/Röntgenbesprechung, die zwischen 45 und 90 Minuten dauern kann.
OP: Bei den meisten Operateuren gute oder zumindest neutrale Stimmung, wenn man Interesse zeigt, kann man ggf. auch etwas mehr machen und bekommt mehr erklärt. Nur vereinzelt unfreundliches Verhalten gegenüber den PJlern.
Station: Insgesamt wenig zu tun. Wie die Verbandswechsel richtig gemacht werden, wird einem leider zu wenig gezeigt. Wenn es mal Probleme oder Fragen auf Station gibt, ist leider oft kein Stationsarzt ansprechbar.
Poliklinik/ZNA: Mo und Mi muss immer mindestens ein PJler an der Privatsprechstunde teilnehmen, bei der man mal mehr mal weniger lernt. Ansonsten erklären einem die Ärzte in den Sprechstunden oft viel und man kann selbst Patienten voruntersuchen.
Fortbildungen: Zweimal wöchentlich für 45 Min, wobei immer abwechselnd UCh und ACh dran sind.
Einige kleine Kritikpunkte:
- Es gibt fest zugeteilte Mentoren, an die man sich dranhängen soll. Manche Ärzte machen das auch sehr gerne und das Prinzip ist an sich gut, einige sind aber eher desinteressiert.
- Die Einteilung, wer wann UCh, ACh und Wahlmonat macht, wird zu Beginn vorgegeben. Wenn man Chirurgie im 2. Tertial macht, gibt es einen Zwischenzeitraum, in dem weder PJler aus dem Vor- noch aus dem Nachsemester da sind. Wenn dann auch noch einige Leute im Fluchtmonat sind oder Urlaub haben, kommt es vor, dass man ganz alleine für die UCh/ACh zuständig ist. Lägen die Fluchtmonate alle zu Beginn/Ende des Tertials, wäre das Problem deutlich geringer.
Insgesamt sicherlich keine schlechte Unfallchirurgie, auch wenn man häufig mehr als PJler anstatt als Person wahrgenommen wird. Wer Interesse hat und zeigt, kann hier gut was lernen. Dadurch, dass die ACh am UKGM extrem gut ist, lohnt es sich insgesamt, hier sein chirurgisches Tertial zu machen.