Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich habe mein zweites Tertial auf der Augenheilkunde verbracht und kann es sehr empfehlen.
Beginn war morgens um 7:30 Uhr mit der Morgenbesprechung. Danach ging ein PJler auf Station, die anderen beiden, wir waren zu dritt, konnten frei entscheiden, ob sie in den ambulanten OP, den Zentral-OP oder in die Ambulanz gehen.
Auf Station war man für ca. 2 bis 4 Stunden und hat dem Stationsarzt mit Blutentnahmen (ca. 1 pro Tag), Zugänge legen (ähnlich wenige) und gelegentlichen Botengängen geholfen, ansonsten konnte man bei der Visite an der Spaltlampe durch den Mitgucker schauen und hat je nach Zeit auch erklärt bekommen, was es alles zu sehen gab und manchmal auch selber untersuchen dürfen. Danach stand es einem auch frei in die OPs oder auf die Ambulanz zu gehen.
Im Zentral-OP konnte man während der meisten OPs auch durch den Mitgucker schauen, ansonsten gabs aber immer auch den Fernseher. Die OP-Pflege war sehr herzlich und hat willkommen geheißen. Die Oberärzte und der Chef haben einem während der OPs den Ablauf und was zu sehen ist erklärt und gezeigt. Das OP-Programm besteht aus Vitrektomien mit oder ohne Peeling, mit oder ohne Linsen-Tausch, Glaukom-OPs, Cerclagen, Plomben....
Im ambulanten OP lief es ähnlich, auch hier waren die OP-Assistentinnen super lieb und auch hier konnte man durch den Mitgucker schauen, ansonsten auf einem Fernseher alles mitverfolgen und hat auch viel erklärt bekommen. Hier hauptsächlich viele Linsen-OPs und Spritzen, einige Glaukom-OPs.
Die meiste Zeit war ich allerdings auf der Ambulanz. Hier sitzt man die die meiste Zeit neben einem Assistenten und schaut, sofern es einen Mitgucker gibt, bei den Untersuchungen zu. Der Jackpot war, wenn es einen freien Untersuchungsraum gab, dann konnte man auch selbst Patienten in Rücksprache untersuchen und bei den Assistenz- oder sogar Oberärzten vorstellen.
Mittagessen gibt es zwischen 11:30 Uhr und 14:00 Uhr, gibt es kostenlos und schmeckt auch.
Das Tagesende konnten wir frei wählen, reguläres Ende auch für die Ärzte ist 16 Uhr. Oft hat sich ab 15 Uhr noch die Gelegenheit geboten in einem freien Raum selbst Patienten zu untersuchen und die Ärzte hatten an ruhigen Tagen hier auch Zeit für ein bisschen Teaching. Das gibt es von der Chirurgie und Inneren zweimal die Woche, auf der Augenheilkunde wird montags in der Morgenbesprechung immer durch einen Arzt oder eine Ärztin ein Krankheitsbild vorgestellt, ansonsten gibt es keinen festen Unterricht. Wir hatten eine Ärztin, die uns Lehre angeboten hat, es aber oft an der Zeit gescheitert ist.
Insgesamt kann ich das Tertial sehr empfehlen. Man bekommt einen breiten und tiefgreifenden Einblick in die Augenheilkunde geboten. Die Ärzte wie die Pflege sind sehr nett, erklären viel und beantworten gern Fragen. Ich hätte mir noch ein bisschen fest eingeplanten PJ-Unterricht gewünscht, für den die Ärzte auch etwas Zeit freigestellt bekommen.
Für ein PJ-Tertial auf der Augenheilkunde ist es meiner Meinung nach das beste Haus in Berlin.