Das PJ Tertial in der Dermatologie war mein letztes Tertial und gleichzeitig Wunschtertial. Dennoch war es tatsächlich das schlechteste Tertial von allen. Die Zeit auf Station macht wirklich keinen Spass und man lernt nur sehr wenig. Der einzige Lichtblick ist die Zeit in der Poliklinik, hier hat man eigene Patienten und lernt sehr viel!
Aber von Anfang an:
Zu Beginn des Tertials kriegt man einen Rotationsplan, der immer eine Zeit von 1-2 Monaten auf Station beinhaltet sowie 1 Monat Poliklink und dann noch 1-2 Monaten in einer anderen Ambulanz.
Stationszeit:
Arbeitsbeginn war gg. 8:00 Uhr und die Aufgaben des PJs bestehen in Blutabnehmen und Viggos legen. Je nach AA sollte dies auf jeden Fall vor Visite fertig sein. Diese startet in der Regel um 9:30 Uhr. Hier läuft man als PJ mit, aber hat sonst keine weiteren Aufgaben. Während meiner Zeit war ein neue OA häufig dabei, er hat sehr viel erklärt und (nett) ausgefragt. Die OA-Visite war eigentlich die einzige Zeit in der man auch wirklich etwas lernen konnte. Leider hat dieser OA inzwischen die LMU verlassen. Nach der Visite stehen verschiedene Aufgaben an wie Botengänge, weitere Viggos, Myks, Abstriche, Hyposensibilisierungen, GKIs. Häufig ist auch lange Zeit nichts zu tun. Allerdings machen die PJs alle Patienten Aufnahmen initial, auch wenn diese erst um 17 Uhr kommen, das kann sich dann gerne mal bis 18 Uhr ziehen, da man dann immer noch auf den OA warten muss zum vorstellen. Wenn man nicht alleine ist, kann man sich aber absprechen, dass zumindest nur einer länger als 16:30 Uhr bleiben muss. Der grösste Kritikpunkt ist aber, dass man als PJ KEINEN Zugang zum PC auf Station hat. Man kann also nichts zu den Pat. nachlesen ausser in der hangeschriebenen Kurve oder sich Labore angucken. Man lernt also auch kaum einen Arztbrief zu verfassen.
Poliklinik:
Die Poliklinik ist das komplette Gegenteil zur Station. Hier hat man plötzlich einen PC und einen Zugang, kann selbstständig Pat. betreuen und Therapievorschläge geben. Hier hat man häufig seine eigene Kabine und bespricht sich immer mit einem AA, der zwischen den Kabinen pendelt. Zusätzlich kann man hier auch viele ambulante kleinere Eingriffe machen wie Shaves, Hautbiopsien, Kryotherapie etc.. Hier ist also wirklich eine steile Lernkurve. In meiner Zeit waren auch so gut wie alle AAs sehr nett und haben viel erklärt. Man kann meist pünktlich bzw. wenn alle Pat. abgearbeitet sind gehen.
Fazit:
Für die Zeit in der Poliklinik kann ich das PJ Tertial hier wirklich empfehlen. Die anderen Ambulanzen waren meist auch sehr interessant laut der Mit-Pjs. Die Stationszeit ist wirklich sehr AA abhängig und hier ist man häufig nur Hilfskraft, die lästige Aufgaben übernimmt. Manche AAs und auch leitende OAs halten die PJs für komplett kompetenzlos und sehen keinen Grund irgendetwas zu erklären.
Unterricht gab es erst in der vorletzten Woche meines Tertials, also auch nur ein schwacher Trost.