PJ-Tertial Hämatologie/Onkologie in LKH-Univ. Klinikum Graz (11/2024 bis 1/2025)

Station(en)
Onkologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Grundlegend würde ich ein Tertial oder ein halbes in der Onkologie am LKH-Graz empfehlen.
Von organisatorischer Seite war ich sehr beeindruckt. Am ersten Tag erhält man einen Mitarbeitenden-Ausweis, einen Spindschlüssel, sehr unkompliziert Kleidung in 5 Garnituren, eine kleine Einführung und wird dann wenn gewünscht noch auf die Station gebracht. In den ersten Tagen gibt es ein paar Schulungen für das PC-System und Co.
Auf Station selbst wusste man nur so semi Bescheid, dass ich kommen würde, da die deutschen Tertialzeiten nicht mit denen vom KPJ übereinstimmen. Von Anfang an hat es geheissen, es geht drum, sich einzubringen und proaktiv zu sein, wenn man was mitnehmen will. So hat sich die Zeit dort auch gestaltet:
In der Regel kam man gegen 8.15Uhr auf Station, es gab eine interdisziplinäre Morgenbesprechung. Dann standen manchmal Blutentnahmen oder Zugänge legen auf dem Programm, das macht aber in der Regel die Pflege in Österreich. Danach hat mit den Aufnahmen angefangen. Es kommen Patienten und Patientinnen aus dem gesamten onkologischen Spektrum, was sehr spannend war. Entitäten waren neben urologischen und gastrointestinalen Tumoren, waren auch viele Sarkome und andere Weichteilsarkome. Bei den Aufnahmen darf man, wenn man mag, Anamnese und Untersuchung, ebenso wie die Dokumentation selbstständig durchführen, meist supervidiert. Im Verlauf des Vormittags gibt es eine sehr ausführliche Visite, wo man im Verlauf auch selbst Patienten/Patientinnen vorstellen konnte.
Bis zum Mittag sind dann variable Aufgaben angefallen, bspw. Sonographien, EKGs, arterielle BGAs und dergleichen. Mittagessen wurde oft gemeinsam, entweder mit den Ärzten und Ärztinnen, nachher dann viel mit anderen KPJlern. Für das Essen vor Ort erhält man ein Budget von 7,60Euro pro Tag auf seinen Mitarbeitendenausweis, die man für Essen oder kleine Lebensmittel in der Kantine ausgeben kann.

Im Nachmittag wurden dann oft Arztbriefe geschrieben, wobei man recht gut an die Hand genommen wurde. Zunächst wurden einem eher simple Fälle zugeteilt und die Briefe mit Feedback Korrektur gelesen. Dann gab es manchmal noch Fortbildungen oder kleine Schulungen. Oft konnte man auch recht flexibel heimgehen, offiziell geht der Tag bis 16 Uhr. Ich bin in der Regel eher davor als danach gegangen.
Für zwei Wochen konnte ich auch auf die Ambulanz rotieren und dort entweder mit der Pflege arbeiten, was ideal zum Üben von Blutentnahmen Leitungen legen war. Oder man konnte mit den Ärzten und Ärztinnen in die Kojen zur Konsultation vor Therapieverabreichung schauen. Ich war dankbar um die Abwechslung in der Ambulanz und fühlte mich dort wirklich hilfreich, wohingegen ich auf Station manchmal eher das Gefühl hatte störend zu sein, wenn arg viel los war.
Einmal im Monat gab es eine extra Schulung für KPJ-Studierende, meist mit basic Innere Themen und Sonographie zum Inhalt.

Zur Freizeit:
Graz hat einen echt hohen Freizeitwert, mit diversem Sport- und Kulturangebot und ist von der Stadt auch recht jung und studentisch. Ich habe das Tertial ausserdem zusätzlich als Erasmus-Praktikum laufen lassen und wurde dann von der Universität Graz in entsprechende Aktivitäten mit eingebunden, was sehr hilfreich war.

Zusammenfassend würde ich ein Tertial in Graz (in der Onkologie) empfehlen. Man kann, wenn man proaktiv ist und sich einbringen mag, relativ viel lernen und hat in der Regel auch nicht mit negativer Stimmung zu kämpfen. Die Anerkennung der KPJ-Studierenden könnte sicherlich grösser sein, aber erst recht, wenn man mit anderen Studierenden dort arbeitet ist es recht entspannt. Niemand sagt was, wenn man mal früher gehen will oder einen Tag nicht kommen kann und das Spektrum an onkologischen Erkrankungen ist sehr breit.
Bewerbung
In der Regel anscheinend ein Jahr, bei mir hat es auch mit 6 Wochen geklappt.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Briefe schreiben
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
900

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87