Ich habe ein ganzes Tertial Innere in diesem KH absolviert und kann es zusammenfassend sehr empfehlen. Die ganze Organisation läuft mit der Lehrkoordination, was super gut geklappt hat – danke nochmal hierfür.
Da ich der einzige Pjler zu meiner Zeit in der Inneren war, konnte ich mir die Rotationen komplett eigenständig aussuchen. Ich bin fast einmal komplett durchrotiert, weil ich alle Bereiche einmal kennenlernen wollte. Somit war ich in der Kardio, Gastro, Notaufnahme, Nephro und Onko.
Kardio: Dies war meine erste Rotation und insgesamt auch die, wo ich nicht so zufrieden war. Man ist viel auf der Station und macht dort Stationsarbeit. Man darf eigene Patienten betreuen. Mir fehlte ein wenig die Absprache bzw. generell die Visiste mit den Oberärzten (gab nur eine Kurvenvisite). War öfters in den Funktionsbereichen, wo ich aber meistens (aufgrund fehlender Zeit seitens der Ärzte) nur zuschauen durfte (hätte gerne mal TTEs selber geübt). Hier darf man auch auf die intern. Intensiv, was ich sehr empfehlen kann (Punktionen, Arterien, ZVKs, …).
Gastro: Man betreut eigene Patienten, bespricht dieses regelmäßig mit den Assistenten/Oberärzten. In der Funktionsabteilung darf man als PJ’ler die Punktionen machen, Sonos üben, usw. Sehr nette Athmosphäre!
Notaufnahme: Man betreuut eigene Patienten und bespricht diese anschließend mit den Oberärzten. War an manchen Tagen sehr stressig und etwas chaotisch, aber es hat echt Spaß gemacht und man konnte viel lernen.
Nephro: Sehr kleines und vor allem nettes Team. Eine Oberärztin und der Chef denken immer an den „Pjler“ – man wird mit zu Konsilen genommen, für Biopsien und spannende Dinge bei der Dialyse angerufen. Auf der Station habe ich Patienten in Absprache mit der OÄ betreut. Ich war hier leider nur eine Woche, im Nachhinein hätte ich gerne mehr Zeit hier verbracht.
Onko: Die Onko ist in Lemgo angesiedelt. Das doofe ist, dass man für den Parkplatz bezahlen muss (vergünstigt mit Parkkarte). Es hat mir auch hier sehr gefallen. Ein super spannendes Fach, auch wenn man als Student nicht soooo viel von den Therapien etc. versteht :) Man darf auch hier auf der Station KM-Punktionen und ZVKs übernehmen. Sehr nettes Team insbesondere auch die Pflege auf der Station :)
Im Nachhinein würde ich das PJ in der Inneren hier immer wieder machen. Es herrscht ein freundlicher Umgang, man wird nicht für Blutentnahmen „missbraucht“ (Aufgabe der Pflege) und es liegen eher flache Hierarchien trotz teils UK-Status vor.
Man bekommt bei Verfügbarkeit einen Platz im Wohnheim (umsonst). Ca. 15 min. zu Fuß vom Klinikum. Ist zwar ein altes Gebäude mit teils alter Möbilierung, aber für die Zeit vollkommen ausreichend. Eigene Küche, eigenes Badezimmer und sogar mit Balkon.
Ebenfalls bekommt man eine Mensakarte, wo man kostenfrei Frühstück, Mittag und Abendessen bekommt.
Was mir nachträglich etwas gefehlt hat, waäre ein klassischer PJ-Unterricht gewesen. Es gab zwar im Schnitt einmal pro Woche einen „PJ-Unterricht“...dies war aber ganz oft einfach nur eine Fortbildung für die Assistenten, wo ein normaler Vortrag gehalten wurde. Ich hätte mir hier gerne einen Unterricht mit mehr praktischen Anteil gewünscht (SkillsLab, Echos, Atemwegstraining → sowas). Die Theorien lernt man schließlich in den Semestern in der Uni zuvor. Es gibt jetzt aber ein SkillsLab -> vllt. kann man dies in Zukunft auch mehr für einen PJ-Unterricht nutzen.
Insgesamt sind hier eher weniger Pjler als z. B. in anderen Häusern in der Umgebung. Hat aber den Vorteil, dass man sehr viele Freiheiten hat und sich quasi aussuchen darf, wo man gerne hingehen möchte.