Mein chirurgisches Tertial im Praktischen Jahr habe ich in der Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie bei Prof. Dr. Behr an den Kliniken Essen-Mitte absolviert – und kann mit voller Überzeugung sagen: Dieses Tertial war das absolute Highlight meines PJ.
Schon am ersten Tag wird man nicht nur freundlich, sondern mit echter Herzlichkeit in das Team aufgenommen. Vom Chefarzt über die Ober- und Assistenzärzt:innen bis hin zur Pflege – alle begegnen einem auf Augenhöhe, sind hilfsbereit, zugewandt und haben ein ehrliches Interesse daran, dass man lernt, mitarbeitet und sich wohlfühlt. Es herrscht eine unglaublich warme und kollegiale Atmosphäre, wie ich sie so intensiv bisher nur selten erlebt habe.
Das operative Spektrum ist beeindruckend: Täglich erlebt man hochkomplexe rekonstruktive Eingriffe (z. B. mikrochirurgische Lappenplastiken, Brustrekonstruktionen, Defektdeckungen nach Tumor- oder Trauma-Chirurgie) ebenso wie ästhetische Eingriffe (z. B. Lidstraffungen, Liposuktionen, Brustvergrößerungen und -verkleinerungen). Man bekommt somit einen umfassenden Einblick in das gesamte Fachgebiet – und sieht, wie rekonstruktive und ästhetische Aspekte in der plastischen Chirurgie Hand in Hand gehen.
Je nach eigenem Engagement und Können darf man hier viel machen: vom selbständigen Wundverschluss, über das punktieren von Drainagen oder Portsystemen, bis hin zur Assistenz bei anspruchsvollen Operationen. Wer sich bemüht und Eigeninitiative zeigt, bekommt nicht nur Aufgaben – sondern echtes Vertrauen geschenkt. Und das Beste: Es ist immer jemand da, der sich die Zeit nimmt, einem etwas zu erklären, sei es im OP, auf Station oder in der Nachbesprechung. Gerade Prof. Behr und sein engeres Team sind didaktisch stark, geduldig und leidenschaftlich in der Lehre – man spürt, dass hier Ausbildung einen hohen Stellenwert hat.
Die Zusammenarbeit mit der Pflege und den anderen Fachdisziplinen ist vorbildlich. Die Stationspflege ist eingespielt, freundlich und offen – man wird auch dort herzlich aufgenommen und aktiv eingebunden. Solche Teamarbeit macht den Klinikalltag nicht nur effizienter, sondern vor allem menschlicher.
Arbeitskleidung wird gestellt, Mittagessen gibt es in der Cafeteria (die übrigens besser ist, als man es in einem Krankenhaus erwarten würde), und die Arbeitszeiten sind fair und gut strukturiert.
Fazit: Dieses Tertial ist eine absolute Empfehlung – für alle, die sich für plastische Chirurgie begeistern, aber auch für alle, die ein lehrreiches, herzliches und inspirierendes chirurgisches Umfeld suchen. Ich habe nicht nur enorm viel gelernt, sondern bin jeden Tag mit Freude in die Klinik gegangen. Wer die Chance hat, hier einen Teil seines PJs zu verbringen – unbedingt machen!