Rotationen möglich, Wechsel der Rotationen nachträglich nicht möglich. Von der betreuenden PA die Rotationen geändert, um den Bedarf im OP zu decken, ohne es mit uns abzusprechen. Personalmangel, der durch uns gedeckt wurde.
Die Stimmung war schlecht. Wir wurden rumgereicht und morgens wurden wir in fremde Abteilungen in den OP gerufen, um dort auszuhelfen, das dort Bedarf, war obwohl wir eigentlich in anderen Abteilungen waren und auch zur Visite mitgehen hätten können. Visite mitgehen war quasi nicht möglich oder gewollt, jeder Arzt geht dort seine eigene Visite zu seinen eigenen operierten Patienten. Man konnte mitgehen, es war aber auch egal, ob man dabei war oder nicht. Es gibt dort nicht diese eine Morgenvisite. Die Abteilungen haben teilweise richtig Ärger bei allen OÄ gemacht, um uns in die OPs zu ordern. Im OP wurde dann nicht mal hallo oder guten Morgen gesagt, man kommt an und wird angemeckert, nicht mal angeguckt und muss sich dann noch sexistische Kommentare anhören und bloß nichts fragen oder auffallen. Keine Pause, Toilette Fehlanzeige, kein essen oder trinken. Wenn es gut läuft kann man in der OP Küche jeden Tag Wiener und weiße Brötchen essen. Es war fast in allen Abteilungen enttäuschend. Die Ärzte waren genervt und wir wurden nur verbraucht und bloß keine Fragen stellen oder gar Anforderungen. Mal auf die andere Seite im OP gucken oder in den OP Situs: nicht möglich. Wir PJ-ler haben fast immer nur haken gehalten und die Physician assistants durften erste Assistenz machen und auch immer zunähen und wir durften zuschauen. Im OP wird man teilweise auch gerne ausgefragt und bei Nichtwissen wird nur drüber gelacht. Festangestellte gehen nach Feierabend, es kam nicht selten vor, dass wir trotzdem noch bleiben musste zum Haken halten. Beim Namen wird man nicht genannt. Die Besprechung der einen Abteilung findet spät Nachmittags 3 h nach unserem eigentlichen Arbeitszeitende statt, wenn man nicht teilnimmt, wurden wir vor versammelter Frühbesprechung darauf hingewiesen und dargestellt. Mittagessen gibt es umsonst, von der Belegschaft geht niemand dort essen, diese ist im Keller ohne Fenster und das Essen ist nicht gut. In die Sprechstunde durfte man nur, wenn mal gerade nicht im Op gebraucht wurde (also sehr selten bis nie, v.a. im Endo nicht), teilweise wollten die Ärzte ihre Sprechstunden auch alleine machen ohne, dass Studenten daneben sitzen. Am besten war es in der Notaufnahme, endlich eigene Patienten betreuen und Behandlungskonzepte überlegen. In der Klinik wurde man größtenteils nicht als "bald Arzt" behandelt, sondern eher als Gehilfe. Einzelne Ärzte waren aber auch wirklich nett und bemüht und dann hat das ganze auch Spaß gemacht. Ich hatte mir von dem Tertial mehr erwischt an Lehre und Lerneffekt. Fortbildungen sollten wöchentlich stattfinden, in den 10 Wochen hatten wir vllt 3x Fortbildung, die Ärzte wussten teils nichts davon oder haben es abgesagt, weil sie im OP waren.
An sich ist die Klinik wirklich cool, man kann viele Fachbereiche sehen und rotieren. Die Klinik bietet qualitativ hochwertige Orthopädie mit viel Fachexpertise. Leider ist die Rolle der PJ nicht wirklich gut, vllt liegt es auch an einem strukturellen und finanziellem Hintergrund der Klinik oder Personalmangel. Die Stimmung uns gegenüber war jedenfalls nicht gut oder respektvoll. Vllt ändert sich das ja nochmal und wir haben einfach einen schlechten Zeitpunkt erwischt. Man könnte in dieser Klinik eigentlich wirklich viel mitnehmen, wenn man zb auch in Sprechstunden gehen dürfte und man Einteilungen ändern würde, weil das Angebot in der Klinik wirklich gut ist für Ortho.
