PJ-Tertial Neurologie in Universitaetsklinikum Leipzig (11/2024 bis 2/2025)

Station(en)
g, f
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mich dazu entschieden, Neurologie an der Uniklinik zu machen, um ein möglichst breites Feld der Neurologie zu sehen. Das ist im Grunde auch eingetreten – man rotiert über vier Stationen und hat somit einen guten Einblick in viele Bereiche.

Pro:
- sehr nette Organisation über die Sekretärin
- man wird am ersten Tag in der Morgenbesprechung vorgestellt und begrüßt
- Rotation alle vier Wochen – man sieht viel und hat einen umfassenden Neuroeinblick
- Zeit in ZNA/Ambulanz ist super: man sieht viel, bekommt eigene Patient*innen, wird gut supervidiert – das macht ziemlich Spaß
- viele der Assistenzärzt*innen sind super super nett, sehr cool – die Stimmung untereinander ist auch meistens ganz gut
- man kann eigentlich immer Mittagspause machen
- bei mir konnte ich alle Fehltage am Ende nehmen – vorher wurde aber groß angekündigt, dass das nicht geht, und das hat mich etwas gestresst
- es finden viele Fortbildungen statt: zum einen der Journal Club jeden Freitag (da muss man auch einmal selbst einen halten, ist aber nicht so wild), und oft mittwochs/dienstags noch extra Fortbildungen

Contra:
- man muss sich auf dem Klo umziehen und packt seine Sachen in einen kleinen Spind unten beim Sekretariat
- auf der Stroke gibt es keinen Stuhl/Arbeitsplatz für PJler*innen – man muss sich auf die Datenmülltonne oder einen Schrank setzen, und man hat eher das Gefühl, in dem Raum zu stören
- auf Station wird man konsequent für Blutentnahmen, EKGs, MoCA-Tests und andere nervigere Sachen eingespannt, auch wenn man dadurch die Visite verpasst. Viele der Assistenzärztinnen bedanken sich sehr nett, manche aber auch nicht. Wenn man mehrere Famulantinnen ist bzw. zu zweit, geht es halbwegs – aber alleine ist es super stressig, sodass man teilweise solche Aufgaben noch bis in den Feierabend gemacht hat. Einmal war ich deswegen sogar länger da als die Assistenzärzt*innen – das habe ich mir dann aber nicht mehr gefallen lassen
- Kontakt zur Pflege auf Station ist nicht wirklich gut – viele sind sehr genervt und lassen das auch mal an einem aus
- es gibt nur ein PJ-Telefon
- auf der Stroke muss man oft auch CT-/MRT-Fahrten begleiten – das ist nervig und langweilig
- zu den meisten Oberärzt*innen hat man kaum Kontakt – sie nehmen einen auch nicht wahr und erklären nichts bzw. man hat nicht das Gefühl, unbeschwert nachfragen zu können (gibt vielleicht 1–2 Ausnahmen)
- die Stimmung im Team, gerade vor Chefarztvisiten, ist sehr angespannt und kühl. Vor der Chefvisite ist jeder – von Assistenzärztin bis Oberärztin – eher gestresst. Auch die Stimmung unter den Oberärztinnen wirkt nicht sonderlich gut und eher konkurrierend
- man muss seine PJ-Fortbildungen selbst vorbereiten und halten. Sie werden zwar von einem/einer Oberärzt*in begleitet, aber das war dann meistens nur ein daneben sitzen und zwischendurch mal einen Kommentar reinwerfen. Mir hat es für die M3-Vorbereitung dennoch etwas gebracht
- man wird recht konsequent nicht gefragt, ob man mit zum Mittagessen möchte. Wir sind zwar eh meistens in die Medi-Mensa, aber am Anfang hat mich das schon etwas irritiert, so als PJler ausgeschlossen zu werden

Insgesamt:
Es ist kein super schlechtes Tertial, und über das eine oder andere kann man auch hinwegsehen. Aber als Wahltertial hatte ich einfach höhere Ansprüche und Hoffnungen. Dass man viele nervige Aufgaben machen muss, gehört wohl irgendwie einfach zum PJ dazu – so schade es ist. Es wäre aber schön, wenn PJler*innen künftig etwas mehr Ansehen bekämen, besser integriert würden und man so mit einem besseren Gefühl nach Hause ginge.
Ich weiß nicht ganz, ob ich es empfehlen würde – ich bin eigentlich der Meinung, dass es besser laufen könnte, und wir waren alle schon eher frustriert. Klar, es ist eine Uniklinik – aber es gibt auch viele Unikliniken, gerade in der Neurologie, wo es richtig, richtig gut laufen kann.
Bewerbung
über PJ
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Notaufnahme
Blut abnehmen
EKGs
Patienten untersuchen
Punktionen
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400/600 Euro im 2. Tertial

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67