Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Zuerich (Schweiz)
Kommentar
Erfahrungsbericht – Unterassistenz in der Klinik für Anästhesie, Universitätsspital Basel
Ich war für drei Monate als Unterassistent in der Klinik für Anästhesie am Universitätsspital Basel tätig. Während der ersten zwei Monate arbeitete ich im regulären OP-Betrieb und war mit der Prämedikation betraut. Den dritten Monat verbrachte ich im sogenannten «Notfallmonat», der für mich das absolute Highlight der Unterassistenzzeit darstellte.
OP-Betrieb und Prämedikation
Während des regulären OP-Betriebs war ich dem Bereich «Ost» zugeteilt, dem grösseren Teil des OPs, in dem viele aufwändigere Eingriffe stattfinden – etwa in den Thorax-, Gefäss- oder Herzsälen. Die Betreuung im Osten erfolgt durch Dr. Stefan Lajda, einen sehr engagierten Oberarzt. Er bemüht sich aktiv, allen Unterassistent:innen ein möglichst breites Spektrum an Eingriffen zu ermöglichen.
Zu Beginn wird man in Sälen mit eher kleineren Eingriffen und gesunden, jungen Patient:innen eingesetzt (z. B. HNO). Im Verlauf, insbesondere im zweiten Monat, kann man zunehmend auch komplexere Fälle betreuen – zum Beispiel eine Woche im Thorax-Saal oder mit Einblicken in die Herz-Anästhesie.
Das Team ist gross, aber durch gemeinsame Mittagessen am Anästhesie-Tisch, regelmässige Fortbildungen, Team-Events und tägliche Rapporte lernt man viele Kolleg:innen gut kennen. Der Umgangston ist durchweg kollegial und hilfsbereit. Fast alle nehmen sich Zeit für aktives Teaching und erklären bereitwillig.
Aufgaben und Kompetenzen
Als Unterassistent:in wird man fix einem Saal-Team bestehend aus Oberärzt:innen, Assistenzärzt:innen und Anästhesiepflege zugewiesen. Die Kompetenzen sind erfreulich breit gefächert: Nach einer Einführung darf man LAMAs, Intubationen, venöse Zugänge und Standard-Monitoring eigenständig durchführen. Arterielle Zugänge und Spinalanästhesien (SPA) sind ebenfalls möglich – vorausgesetzt, man bringt Eigeninitiative mit und hat etwas Glück mit passenden Patient:innen.
Fortbildungen
Es gibt drei strukturierte Fortbildungen pro Woche. Zusätzlich wird beim täglichen Abendrapport besonderer Wert auf Teaching gelegt: interessante Fälle des Tages werden gemeinsam besprochen. Ergänzend dazu gibt es regelmässig eine weitere Fortbildung für neuere Assistenzärzt:innen und Unterassistent:innen, bei der Grundlagen der Anästhesie vertieft werden.
Notfallmonat
Der dritte Monat war mein persönliches Highlight. Während dieses «Notfallmonats» verbringt man jeweils eine Woche im Rettungswagen mit den Rettungssanitäter:innen und eine Woche mit den Notärzt:innen. Als Unterassistent:in ist man dabei voll in das Team integriert und darf aktiv an allen Einsätzen mitarbeiten.
In der restlichen Zeit ist man in der sogenannten «Weissen Zone» tätig. Dazu gehören unter anderem: Vorbereitung für Notfalloperationen, Mitarbeit im Schockraum, Legen schwieriger Venflons mit Ultraschall, Verschiedene organisatorische und klinische Aufgaben
Fazit
Ich kann die Unterassistenz in der Anästhesie am Universitätsspital Basel uneingeschränkt empfehlen. Die Betreuung ist exzellent, die Lernkurve steil, und die Integration ins Team vorbildlich. Die Erfahrungen – insbesondere im Notfallmonat – waren für mich so positiv, dass ich mich entschieden habe, mich dort für eine Assistenzarztstelle zu bewerben.