Ich hatte mich spontan für Neurologie im Wahltertial entschieden und kann es jedem ans Herz legen, dies in Agatharied zu absolvieren. Man arbeitet mit einem tollen Team zusammen und die Hierarchien sind flach, sodass man sich sofort wohl fühlt und schnell integriert ist. Am Anfang beginnt man auf der Stroke Unit. Hier gibt es viele standardisierte Abläufe, was einen den Einstieg in die Fachrichtung erleichtert. Man darf bald unter Anleitung eigene Patienten untersuchen und betreuen. Die Privat- und Normalstation werden von zwei Assistenzärzten betreut. Ich kann empfehlen sich immer für mehrere Tage einem anzuschließen, um den Verlauf der Patienten zu sehen. Häufig wurde vormittags ausführlich visitiert und erklärt - super um als Student klinisch-neurologische Untersuchungsmethoden zu lernen. Da der Chef u.a. auf Parkinson-Erkrankungen spezialisiert ist, sieht man hiervon ein breites Spektrum. Wenn man die elektiven Aufnahmen übernimmt, hat man zudem die Möglichkeit ausführlich und in Ruhe klinisch-neurologisch zu untersuchen und die Patienten im Anschluss Assistenz- und Oberarzt vorzustellen. Morgentliche Blutentnahmen und Viggo's übernimmt die Stationssekretärin. Im Tagesgeschäft ist das dann Aufgabe des PJlers bzw. Assistenzarztes. Ich habe eine Woche in die Notaufnahme rotiert, hatte aber das Pech, dass genau in dieser Woche nicht so viel los war. Zudem wurde mir ermöglicht eine Woche auf der Palliativstation zu verbringen, da diese ebenfalls vom neurologischen Chefarzt geleitet wird. Eine sehr bereichernde Erfahrung. Wenn man in bestimmten Bereichen interessiert ist oder dort mehr Zeit verbringen möchte z.B. Elektrophyisologie (war nicht so meins), dann kann man immer fragen und es wird versucht einem alles zu ermöglichen.
Fortbildungen finden 2-3x/Woche fachübergreifend und ca. 1x/Woche neuro-spezifisch statt.
Die internistischen PJler übernehmen während ihres Tertials 2x Blutentnahmedienste am Wochenende und bekommen dafür 3 Ausgleichstage. Macht nicht sonderlich viel Spaß, aber wenn man früh anfängt ist man zumeist mittags fertig und wer wie ich im 1. Tertial ist, bekommt ein paar mehr Blutabnahme-Skills. Es ist erwünscht, dass sich die neurologischen PJler hier ebenfalls einbringen. Bei mir hatte da die verantwortliche Person gewechselt, sodass das mit der Organisation schlecht abgestimmt war. Klärt das am besten direkt zu Tertialbeginn, auch in Rücksprache mit dem internistischen PJ-Beauftragten.
Für Unterbringung im Wohnheim möglichst frühzeitig bei den Liegenschaften des Krankenhauses melden. Ihr teilt euch dann zu zweit ein kleines Appartement. Wer aus München kommt oder die Großstadt zum Leben bevorzugt, kann auch gut mit der BRB pendeln, da die Frühbesprechung um 8.15 Uhr beginnt.