Station 27, Intensivstation für Schwerbrandverletzte U1
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Das Klinikum Bogenhausen hat seit Kurzem die Befugnis, ein vollständiges Wahltertial in der Plastischen Chirurgie anzubieten. Zuvor war es nur möglich, als Chirurgie-PJler für vier Wochen in die Plastische Chirurgie zu rotieren. Ich war somit der erste PJ-Student, der sein gesamtes Wahltertial in der plastischen Abteilung in Bogenhausen absolviert hat.
Ich hoffe, dass dieser Bericht anderen Interessierten weiterhilft und sie motiviert, ihr Tertial ebenfalls in dieser Abteilung zu verbringen.
Die plastische Abteilung des Klinikums Bogenhausen bietet eines der breitesten Spektren der Plastischen Chirurgie in München und Bayern. Von rekonstruktiver Chirurgie über Verbrennungschirurgie und Handchirurgie bis hin zu ästhetischen Eingriffen ist alles vertreten. Das Klinikum ist eines von drei Zentren für Schwerbrandverletzte bei Erwachsenen in Bayern.
Man wird von Beginn an hervorragend betreut und eingewiesen, insbesondere durch den PJ-Beauftragten Dr. med. Yanik Arlt. Es sind feste Rotationen auf die Intensivstation für Schwerbrandverletzte, die Sprechstunde sowie den Eingriffsraum mit ambulanten Operationen vorgesehen.
Jeden Montag findet nach der Frühbesprechung eine Fortbildung durch einen der Assistenzärzte statt. Im Anschluss gibt es zusätzlich eine PJ-Fortbildung für alle chirurgischen PJler, an der man optional teilnehmen kann. Als PJler erhält man Zugang zum Kliniksystem, Dienstkleidung wird gestellt und das Mittagessen ist kostenlos.
Tagesablauf:
Der Tag beginnt um 7:45 Uhr mit der Frühbesprechung. Danach erfolgt die Aufteilung der Studierenden (PJler, Famulanten, Hospitanten) auf OP, Sprechstunde, Eingriffsraum oder Intensivstation. Aufgrund der großen Beliebtheit der Abteilung waren während meines Tertials häufig 5–10 Studierende gleichzeitig vor Ort, was aber durch die Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten meist gut zu organisieren war.
Auf Station gehörten zu meinen Aufgaben vor allem das Wechseln von Verbänden, Blutentnahmen und das Legen von Zugängen. Wer Zeit hat, kann auch beim Schreiben von Arztbriefen mithelfen – was ich als gute Übung empfand.
Im OP erhält man Einblicke in ein breites Spektrum der plastischen, rekonstruktiven, Verbrennungs- und Handchirurgie. Hierbei ist zu erwähnen, dass OA Dr. von Gernet mittwochs im Klinikum Schwabing kraniofaziale Deformitäten bei Kindern operiert und PJ-Studierende dazu gerne zum Zuschauen oder Assistieren mitnimmt.
Es ist möglich, Spät-, Nacht- und Wochenenddienste zu übernehmen. Wenn man das tut, kann man sich den darauffolgenden Tag kompensatorisch freinehmen, z. B. bei Terminen.
Man kommt in der Regel zwei- bis dreimal pro Woche in den OP und kann dort – je nach Erfahrung – aktiv assistieren. Die Stimmung im OP ist ausgezeichnet. Die OP-Pflege ist sehr freundlich, nimmt sich Zeit und integriert Studierende gut. Auch das Pflegepersonal auf Station 27 ist ausgesprochen hilfsbereit. Das gesamte ärztliche Team – vom Chefarzt Prof. Broer bis zu den Assistenzärzt\:innen – war während meines Tertials stets freundlich, zugänglich und engagiert.
Fazit:
Wenn man Interesse an der Plastischen Chirurgie hat und das gesamte Spektrum dieses Fachs kennenlernen möchte, kann ich ein Wahltertial am Klinikum Bogenhausen uneingeschränkt empfehlen. Ich habe in diesem Tertial enorm viel gelernt, mich fachlich wie persönlich weiterentwickelt und wurde hervorragend in das Team integriert und wertgeschätzt.