PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Weiden (11/2024 bis 3/2025)
Station(en)
73, 83 Stroke
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Ich war mit meinem Tertial in der Neurologie sehr zufrieden.
In der Neuro in Weiden kann man, was die akuten Krankheitsbilder betrifft, sehr viel sehen. Neben der Normalstation mit ca. 30 Betten gibt es eine überregionale Stroke Unit mit 9 Betten. Auf Normalstation sieht man so ziemlich alles was die Neurologie zu bieten hat. Natürlich gibt es weniger Spezialfälle als an der Uni, aber auch hier gab es immer wieder spannende Fälle.
Das Team hat mich sofort sehr gut aufgenommen. Ich war meistens einem Arzt oder einer Ärztin zugeteilt. Am Anfang kuckt man zu und wenn man Interesse zeigt, kann man schnell eigene Aufgaben übernehmen. Ich war auch mehrere Wochen in der Notaufnahme und auf der Stroke-Unit. Mir wurde gezeigt wie man LPs durchführt und am Ende habe ich wirklich regelmäßig LPs unter Aufsicht durchführen können. Auch bei den Ultraschall-Untersuchungen war ich regelmäßig dabei. Man bekommt ein Telefon und wenn die Ärzte Bescheid wissen, rufen sie an und holen einen dazu, wenn es was interessantes zu sehen gibt. Ich durfte auch selbst immer wieder schallen. Jeden Tag ist Röntgendemo, in der die Bilder der neurologischen Patienten von den Radiologen besprochen werden.
Ich konnte in den vier Monaten, was die praktischen ärztlichen Tätigkeiten und das relevante Wissen für den klinischen Alltag betrifft wirklich viel dazu lernen. Am Ende war ich gut eingearbeitet und konnte im Stationsalltag oder in der Notaufnahme richtig mitarbeiten.
Insgesamt war das Klima in der Abteilung sehr gut. Jeden Montag war zum Beispiel Volleyball-Training, wo man auch als Student willkommen ist. Auch bei gemeinsamen Abendessen mit der Pflege war ich mit dabei. Es gibt einigen Personalwechsel zur Zeit, aber ich denke, dass wird an der Zusammenarbeit im Team nicht viel ändern. Es gibt auch 10 Lerntage im Tertial.
Meine Wohnung im Schwesternheim ist frisch renoviert, mit eigener Küche und Bad. Die wird für PJler umsonst gestellt. Die Plätze sind aber begrenzt, man sollte sich frühzeitig anmelden. Mittagessen ist für Studis auch kostenlos. Man bekommt als PJler 400€ pro Monat.
Der einzige größere Kritikpunkt ist der Studentenunterricht. Als ich begonnen habe gab es erst mal keinen. Wir sind auch nur 1-3 PJler aber trotzdem ist das sehr schade. Nachdem wir das bemängelt haben wurde er wieder eingeführt. Jetzt gibt es einmal im Monat Unterricht, aus verschiedensten Fachrichtungen. Die Unterrichtsstunden die ich bisher hatte waren auf jeden Fall hilfreich und praxisorientiert. In Fach- oder Hausinternen Fortbildungen kann man auch jederzeit teilnehmen. Eventuell kommt in Zukunft ein Radiologieunterricht dazu. Daran wird gearbeitet. Bei der klassischen Lehre ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.
Die eine sehr schlechte Bewertung vor mir kann ich nur zum Teil verstehen. Es war aber auch in einer anderen Abteilung. Was ich bestätigen kann ist, dass man sich um vieles selbst kümmern muss. Das war aber kein riesiger Aufwand und hat bei mir geklappt. Ich bin mir auch sicher, dass es Häuser gibt in denen das PJ besser organisiert ist. Dafür konnte ich mein Tertial sehr frei gestalten und hauptsächlich dort dabei sein, wo ich es wollte. Ich musste nicht meine Zeit absitzen, wenn es ein ruhiger Tag war, war es nie ein Problem früher zu gehen. Wenn ich Fragen hatte, z.B. bei Chef- oder Oberarzt-Visite wurden die natürlich immer beantwortet und m. E. Auch kompetent. Natürlich habe ich teilweise auch langweilige Stationsarbeit erledigt, dafür wurde sich aber artig bedankt (; Wenn man den Kollegen etwas Arbeit abgenommen hat, war danach auch Zeit um etwas zu erklären oder zu zeigen.
Wenn man Interesse hat und Eigeninitiative zeigt ist Weiden meiner Meinung nach ein Haus, in dem man als PJler praktisch viel lernen kann. In die Neurologie würde ich jederzeit wieder gehen.