PJ-Tertial Orthopädie in Kantonsspital Luzern (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
Sprechstunde/OP/Station
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Als Frau und PJlerin mit deutschen Standards hatte ich mich auf ein professionelles Umfeld gefreut. Stattdessen wurde ich regelmäßig mit sexistischen Sprüchen konfrontiert – oft als „Witz“ verpackt, aber das Klima ist deutlich unangenehmer als in Deutschland. Dass „Unterassistenten“ hier „UHU“ (Unterhund) genannt werden, sagt schon einiges aus.
Teamintegration ist kaum vorhanden. Die Assistenzärzte haben untereinander wenig Zusammenhalt, was dazu führt, dass man als PJlerin ziemlich isoliert bleibt. Wenn man Pech hat, gerät man an einen „Chef-PJler“, der die anderen herumkommandiert.
Arbeitszeiten? 50 Stunden die Woche, mit Picket-Diensten, die völlig unfair verteilt werden – und dazu noch unverschämt schlecht bezahlt, Tagesvirdienst am Wochenende sind 0 CHF!
Die Verteilung ist Absolut willkürlich – wer Pech hat, arbeitet Viel, wer glück hat hat jedes Wochenende Frei.
Sprechstunde? Anfangs dachte ich, es wäre eine gute Möglichkeit, eigenständig zu arbeiten. Die Realität? Man wird oft nur dazu gerufen, wenn der zuständige Assistenzarzt keine Lust mehr hat. Ab dem Moment übernimmt man die Sprechstunde komplett, während der Arzt joggen geht, am Handy spielt oder sich einfach aus dem Staub macht. Dabei darf man nicht nur die Untersuchungen und Dokumentation übernehmen, sondern teilweise sogar schwierige Verläufe alleine besprechen. Rückfragen? Unerwünscht.
Der OP war ebenso eine Enttäuschung. Viel Hakenhalten, wenig praktische Aufgaben. In Deutschland bekommt man als engagierte PJlerin deutlich mehr Verantwortung. Fellows nehmen viele OP-Plätze weg, sodass man sich regelrecht um Einsätze streiten muss.
Das Wohnheim ist Günstig, aber katastrophal. Keine Ausstattung, nur drei Waschmaschinen für 240 Bewohner, ständiger Diebstahl. Die Küche sieht regelmäßig aus wie eine Messi-WG.
Zusätzlich: Überstunden einfach gelöscht, während Minusstunden dokumentiert bleiben.

Besonders als Frau würde ich dringend abraten. Kaum Teamintegration, fragwürdige Arbeitskultur und ein Umfeld, das PJler vor allem als billige Arbeitskräfte sieht. Wer eine lehrreiche und faire PJ-Zeit sucht, sollte sich definitiv ein anderes Spital suchen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.73