PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Lippe Detmold (12/2024 bis 3/2025)

Station(en)
Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Ganz allgemein zum Klinikum Lippe (Detmold und Lemgo): Das Klinikum Lippe ist ein relativ neues Universitätsklinikum der Uni Bielefeld (Teil des UK OWL). Zum aktuellen Zeitpunkt (März 2025) wird das PJ noch von der Uni Münster organisiert, da die Uni Bielefeld noch keine eigene PJ-Kohorte hat. Die Uni Münster verteilt zu Beginn des Tertials Logbücher und hat ein recht kompliziertes System zur Anwesenheitserfassung, was aber nicht schlimm (und ehrlich gesagt auch nicht überaus relevant) ist, da alles Wichtige direkt über das Klinikum Lippe läuft (bei Fragen ist der Lehrkoordinator Serge Schüßler der beste Ansprechpartner). Das Klinikum bzw. die Lehre dort ist sehr organisiert: PJler kriegen auf Wunsch eine kostenlose Unterkunft gestellt. Es gibt kostenloses Frühstück, Mittag- und Abendessen, eine zusätzliche Aufwandsentschädigung von 22,50€ je Werktag (auch an Krankheits-/Fehltagen) und man sich im Rahmen der Pflichttertiale Innere und Chirurgie auch frei aussuchen, wohin und wie lange man in die entsprechende Abteilung rotieren möchte. Jedenfalls wurde mir jeder Wunsch genehmigt.
Der Alltag selbst besticht durch einen eigenen Computerzugang und einer guten Einbindung in das ärztliche Team. Dadurch konnte ich von der Patientenaufnahme bis -entlassung während meines PJs alles selbstständig durchführen. Auch praktische Skills lernt man von Blutentnahmen über ZVKs/arterielle Zugänge bis Knochenmarkspunktionen zuhauf!
Einmal wöchentlich findet ein PJ-Unterricht statt, in dem man noch einmal Theoretisches lernt, aber auch ein Notfallkurs oder ein Besuch im Zentrallabor waren mit dabei.

In der Chirurgie hat es mir von allen Tertialen im Klinikum Lippe am wenigsten gefallen, aber es war dennoch ganz gut. Das lag aber größtenteils daran, dass ich an der Chirurgie persönlich wenig Freude habe.
Bei entsprechender Motivation hätte ich sicherlich noch deutlich mehr sehen und machen dürfen, aber ehrlich gesagt war ich vor allem dann froh, wenn ich meinen eigenen Kram lernen durfte. Im Grunde bietet die AC/VC die gesamte Palette an Eingriffen, von laparoskopischen Cholezystektomien über proktologische Eingriffe und Tumorchirurgie bis robotische Chirurgie. Eine Mit-PJlerin mit deutlich mehr Motivation durfte auch bei so ziemlich jeder OP assistieren - immer häufiger auch als 1. Assistenz. Blutentnahmen fielen sporadisch mal an, aber wenn man etwas anderes tun oder sehen wollte, ging das in der Regel vor.

Die Orthopädie und Unfallchirurgie hatte leider das Pech, in den letzten Monat meines PJs zu fallen. Meine Motivation war entsprechend leider schon am Boden und ich wollte es einfach nur noch hinter mich bringen. ALLERDINGS wäre ich zu Beginn meines PJs sicherlich begeistert von der UC gewesen. Das Team ist fantastisch und ein anderer Mit-PJler, der dort auch ab Sommer eine Stelle als Assistenzarzt antritt, war ebenso begeistert. Man darf bei allem assistieren, muss aber auch nicht. Man darf die Patienten in der Notaufnahme selbst untersuchen und erstversorgen, muss man aber auch nicht. Insgesamt eine starke Empfehlung für alle UC/Ortho-Interessierten. Ein so cooles, aufgeschlossenes Team habe ich selten erlebt. Da das Team um meine Situation (will Internist/Allgemeinmediziner werden) wusste und ihnen auch klar war, dass das Examen demnächst ansteht, durfte ich von morgens bis mittags lernen und konnte regelmäßig auch schon nach dem Mittagessen nach Hause gehen. Zuletzt haben sie mir noch angeboten, dass ich für eine potentielle Rotation im Rahmen der allgemeinmedizinischen Ausbildung auch gern ein halbes Jahr zu ihnen kommen könne und dort in der Unfallambulanz arbeiten und Erfahrungen sammeln dürfe.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Braunülen legen
Gipsanlage
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
22,50€ je Werktag (etwa 450-500€ pro Monat) - auch an Fehltagen

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27