PJ-Tertial Pathologie in Universitaetsklinikum Giessen (11/2024 bis 3/2025)

Station(en)
Allgemeine und spezielle Pathologie
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Grundsätzlich war das Tertial gut, aber es gibt noch Luft nach oben.
Es gibt kein Lehrprogramm. Dadurch ist man extrem flexibel, d.h. ich konnte mir meinen Tag fast komplett selbst und nach meinen Interessen gestalten. Dafür kümmert sich aber auch kaum jemand groß um dich. Wenn man Initiative und Interesse zeigt, kommen durchaus einige ÄrtInnen, um dir spannende Fälle zu geben, aber meistens muss man selbst auf andere zugehen, um Lehre zu bekommen. Zusätzlich haben quasi alle Stress und müssen sich selbst beeilen, um ihre Fälle bearbeitet zu bekommen, weshalb dann noch weniger Zeit fürs gemeinsame Besprechen von Fällen o.ä. ist. Am meisten habe ich Fälle an meinem Schreibtisch mikroskopiert und war immer mal wieder im Zuschnitt und habe dort zugesehen, MTA-Aufgaben übernommen oder mal selbst was zugeschnitten. Recht schnell durfte ich komplett selbstständig Plazenten zuschneiden inkl. Befund mit Rekorder aufnehmen. Das war sehr hilfreich, um allgemein Zuschnitt zu lernen und wie man etwas befundet.
Morgens ist immer Frühbesprechung mit dem Chef, wobei Fälle vom ihm abgenickt werden. Leider wird nicht viel dazu erklärt. Da in der ganzen Zeit, die ich da war, nie jemand eine Frage gestellt hat, hatte ich das Gefühl, dass das nicht gewünscht sei. So war der Lerneffekt für mich nicht so groß wie gewollt. Sowieso wirkte der Chef immer unter Zeitstress und als würde er schnell wieder in sein Büro wollen. Kommunikation war mit ihm deshalb schwierig.
Sektionen sind immer mittwochs. Wenn es wie so häufig keine Erwachsenensektionen gab, gab es dafür häufig Feten. Bei Erwachsenen kommt ein Präparator der Rechtsmedizin, der mir unheimlich viel beigebracht hat.
Es gibt verschiedene Tumorboards. Beim Erwachsenen-Tumorboard war ich einige Male dabei und fand das sehr spannend. Ich habe auch einen Morgen mit den „Kellerkindern“ vom Leichenwesen zusammen die Verstorbenen aus der Klinik abgeholt und sie den Tag über begleitet um zu sehen, wie das mit der Übergabe an Bestatter etc. läuft. Die Zytologie-Assistentin hat mir außerdem zweimal quasi einen Privatunterricht gegeben. Aber das alles nur auf Nachfrage und Eigeninitiative.
Ich hatte das Gefühl, recht schnell mit zum Team zu gehören. Gerade das ärztliche Team (bis auf den Chef, weil ich mit ihm wenig Kontakt hatte) war unheimlich lieb und hat mich insb. zum Ende des Tertials quasi als Kollegin und Freundin behandelt. Auch die MTAs waren nett und ich habe mich als zugehöriges Teammitglied gefühlt.
Mir persönlich hat ein Lehrprogramm gefehlt. Es war oft wie als müsste ich mich in deren Alltag reinquetschen, statt das ich irgendwo eingeplant war und mir Lehre angeboten wurde. Sowas wie eine Examenssimulation wäre auch toll gewesen, aber für sowas scheint der Chef keine Zeit/ Interesse zu haben. Schade. Nichtsdestotrotz habe ich einiges lernen können und bin dankbar für die Zeit.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2