Vorab:
Da ich in Österreich studiere, war mein Tertial in 8 Wochen Innere (separater Bericht) und 8 Wochen Neurologie unterteilt. Dadurch habe ich natürlich weniger von beiden Abteilungen gesehen, als es in 4 Monaten möglich ist.
Organisatorisches:
Ich kann mich den vielen Berichten anschließen, die die Organisation gut beschreiben. Alles ist vom ersten Tag an durch Bettina Brandt super organisiert. Alle Zugänge etc. funktionieren und man bekommt einen guten Überblick über die Klinik.
Das Tertial in der Neurologie wird grundsätzlich in je 2 Wochen Normalstation/Stroke/ZNA/Intensiv + 8 Wochen Normalstation (mit Betreuung eigener Patient*innen) geplant. Dadurch, dass ich nur 8 Wochen hatte, war bei mir alles etwas knapper und ich war z.B. nicht auf der Intensivstation. Man kann die Rotationen und alles andere Organisatorische jederzeit mit OA Ganai besprechen, der für Studierende zuständig ist und regelmäßig kleinere Zwischengespräche mit allen zusammen führt.
Um 08:30 Uhr findet die Frühbesprechung mit der Neuroradiologie statt. Vor allem die Besprechungen mit Dr. Mohr fand ich sehr lehrreich. Fortbildungen fanden jeweils Dienstags und Donnerstags um 14 Uhr statt.
Normalstation:
Die Station ist relativ groß und ist mit 3 bis (optimal) 4 Assistenzärzt*innen besetzt. Bei Visite konnte ich dokumentieren, was auch hilfreich war, um eine Übersicht über to-dos für den Tag zu bekommen. Während Oberarzt-Visiten wurde meistens zu den Fällen erklärt, teilweise wurden auch Fragen gestellt und es war gerne gesehen, Patient*innen kurz vorzustellen. Nach der Visite wurde das Procedere für die Patient*innen kurz besprochen und to-dos abgearbeitet. D.h. Untersuchungen anmelden, Befunde sichten, übrige Blutabnahmen (der größte Teil wird durch einen Blutabnahmedienst erledigt), Arztbriefe schreiben. Bei elektiven Aufnahmen konnte ich die neurologische Untersuchung durchführen, dokumentieren und nachbesprechen. Die Ärzt*innen haben vorher immer geschaut, welche Fälle besonders interessant sein könnten. Ich konnte einige Lumbalpunktionen unter Anleitung durchführen und etwas Übung darin bekommen.
Stroke-Unit:
Die Dienste sind in "Station" und "Stroke/ZNA" aufgeteilt. Der Stationsdienst erledigt viel Organisatorisches wie Untersuchungen anmelden, Dokumenation etc. Mir wurde empfohlen, viel beim anderen Dienst mitzugehen. Hier sieht man alle Patient*innen, die als Stroke angemeldet in die ZNA kommen, und begleitet alle CTs/Lysetherapien etc.
ZNA:
Hier konnte ich viel Übung beim Untersuchen und anschließendem Dokumentieren bekommen. Teilweise konnte ich zusammen mit den Ärzt*innen Anamnese erheben und untersuchen und alles direkt besprechen. Das fand ich sehr hilfreich, weil ich direkt Feedback und Tipps für die Untersuchung bekam.
Neurophysiologie/Diagnostik:
Hier war ich relativ spontan für einen Tag, was ich für einen kleinen Einblick in die verschiedenen Untersuchungen gut fand. Man kann aber jederzeit Patient*innen zu Untersuchungen begleiten oder nach Absprache auch länger dort bleiben.
Fazit:
Ich kann jedem, der/die an Neuro interessiert ist, ein Tertial hier sehr empfehlen. Ich wurde gut aufgenommen und hatte das Gefühl, dass die meisten Leute ein ehrliches Interesse haben, einem etwas beizubringen. Durch mein verkürztes Tertial habe ich leider nicht alles so ausführlich sehen können, wie ich es mir gewünscht hätte, habe aber mMn einen guten Überblick über den Alltag in der Neurologie eines Maximalversorgers bekommen.
Bewerbung
Ca. 1 Jahr vorher bei Frau Brandt via Email/anrufen (als Externer)