Es war mein erstes PJ-Tertial und das auch noch in der Chirurgie, obwohl ich das von Anfang an für mich persönlich ausgeschlossen hatte (und OP eher vermeiden wollte). Es war wirklich ein schönes Tertial und ich war sehr positiv überrascht. Das ganze Team war sehr nett und ich habe mich wohlgefühlt. Wo ich anfangs noch Unbehagen im OP gefühlt habe, konnte ich mich durch das Tertial zwar nicht dafür begeistern, aber ein Interesse dafür finden. Ich würde das Tertial hier insgesamt weiter empfehlen!
Tagesablauf:
7:30 Blutentnahmen
7:50-8:30 Visite
ab 8:30 geplante OPs, parallel Aufnahmen
Nachmittagsvisite nach Abschluss der geplanten OPs, dann Feierabend (zwischen 15 und 17 Uhr).
Pendeln:
Auf der Website von Asklepios steht was von Shuttle und Job-Rad... vergesst es! Gibt es seit Jahren nicht mehr. :(
Von Gauting aus fahren drei verschiedene Busse entweder direkt zur Klinik oder so, dass man nur kurz laufen muss. Allerdings war man insgesamt häufig länger unterwegs, weil entweder die S-Bahn verspätet war und dadurch die Busse nicht erwischt werden konnten, oder aber weil Busse ohne Ankündigung ausgefallen sind (949...). Morgens ärgerlich (war kein Drama zu spät zu kommen), abends wenn es schon dunkel war und man nur noch heim wollte eine Qual eine halbe Stunde in der Kälte auf irgendeine Bahn zu warten.
Arbeitszeiten:
Es gab keine feste Zeit zu der man gehen konnte, es war von der anstehenden Arbeit an dem Tag abhängig wann man entlassen wurde. In den Wochen vor Weihnachten war die Station stets voll und man ist wochenlang vor 17, 18 Uhr nicht rausgekommen. Zwischen den Jahren durfte man teils auch nach dem Mittagessen gehen. 16:00 +/- 2h ist m.M.n. ein guter Richtwert.
PJ-Kollegen
Auf der Inneren waren auch stets ca. 3-5 Studenten verteilt auf einzelne Stationen, auf der chirurgischen Station 2-4. Für 2 Studenten war es teils viel zu tun, bei 4 PJ-lern hat man sich eher gelangweilt. Leider sind alle auf ihren Stationen eher unter sich geblieben und man hat sich nur auf dem Gang oder in der Fortbildung getroffen.
OP
Das OP-Team war super nett und geduldig!! Man wurde respektvoll behandelt und auch als Anfänger ohne Vorerfahrung nicht blöd angemacht. Man konnte immer nachfragen und es war eine freundliche Atmosphäre, wirklich super zum Lernen.
Bei den minimal invasiven OPs (VATS) werden keine PJ-ler gebraucht, bei den offenen OPs (Thorakotomien) haben die Chirurgen gerne einen PJ-ler zum 2. Assistenten. Dabei arbeitet man nach Anweisung und hält Lungenspatel oder Haken, meist aber auch immer nur kurz (keine langen Kraftakte.)
Auf Nachfrage und wenn man sein Können bewiesen hatte, hätte man am Ende der OP auch intrakutan nähen dürfen, natürlich unter Aufsicht. (Habe es selbst nicht gemacht, auch gar kein Thema, wurde nicht verlangt.)
Generell freuen sich die Chirurgen darüber wenn man Interesse am OP hat, man musste aber bei Weitem nicht jeden Tag im OP stehen, ich hatte auch ganze Wochen in denen ich den OP nicht von innen gesehen habe.
Noch ein Tipp: Stützstrümpfe und gutes Frühstück - die thoraxchirurgischen OPs dauern gerne mal 4h!
Station
Blutentnahmen, Viggos legen, AHB-Anträge schreiben, geplante Aufnahmen. Unter Anleitung durfte man mit der Zeit auch selbstständig Thoraxdrainagen ziehen.
Betreuung
Es gab nicht den einen Arzt der sich für uns zuständig gefühlt hat, aber man konnte alle Ärzte immer fragen und sie haben gerne erklärt und sich Zeit genommen. Generell hat man alleine durch Zuschauen sehr viel gelernt.
Fortbildung
1x in der Woche durch die Internisten. Man konnte regelmäßig teilnehmen, die Chirurgen haben aber betont dass im Zweifel der OP vorgeht, wenn dort ein PJ-ler benötigt wird. (Ich habe sie 1x in 8 Wochen verpasst, finde ich im Rahmen.)