PJ-Tertial Pädiatrie in Hanse-Klinikum Stralsund (7/2024 bis 10/2024)

Station(en)
Pädiatrie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Ich habe in Stralsund mein Wahltertial in der Pädiatrie absolviert. Ich habe in Greifswald studiert und wollte nicht an die Uniklinik und habe mich deshalb für Stralsund entschieden. Die Pädiatrie dort ist relativ klein, es gibt 5 IMC Betten und ca. 10 Normalstation-Betten. In Stralsund werden Kinder bis zur 32.SSW entbunden, so dass die IMC Betten größtenteils Neugeborenenzimmer sind. Die ZNA-Patient*innen werden auch auf Station angeschaut und in einem extra Untersuchungszimmer parallel zum Stationsalltag mitbehandelt. Auch das Team ist klein, es gibt die Chefärztin und als ich da war noch 6 Assistenzärzt*innen. Alle sind unfassbar nett und das Miteinander ist rücksichtsvoll und familiär. Die Chefärztin ist sehr engagiert, empathisch, verständnisvoll und brennt sehr für diesen Beruf. Sie ist Kinderkardiologin und macht einmal pro Woche kardiologische Sprechstunde. Das Team aus der Pflege ist auch echt lieb und man fühlt sich immer willkommen und vor allem wahrgenommen (was als PJler an anderen Orten definitiv nicht der Fall ist). Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, ich habe viel gelernt und selbstständig gearbeitet. Der Dienst beginnt morgens um 8Uhr, was aus Greifswald mit dem Zug perfekt zu schaffen ist (mit Deutschlandticket mit dem Regio um 7:20Uhr). Dann ist Übergabe vom Nachtdienst und dann Visite. Diese teilen sich die Assistenten auf, einer macht meist die IMC/Neo Seite und der/die Andere die Normalstation. Als PJler*in/Famulant*in darf man sich aussuchen wo man mitgehen möchte. Nach ein wenig Einarbeitung darf man dann die Visite auch leiten und selbst dokumentieren. Dafür haben wir auf der Neo-Seite immer vorher den Nahrungsbedarf zusammen ausgerechnet, die Gewichtsentwicklung angeschaut und überlegt was heute für das Kind ansteht. Dann durfte ich auch oft selbst mit den Eltern reden und das Kind untersuchen. Weitere Aufgaben auf der Neo-Seite sind U2, Bili-Check, kapilläre Blutentnahmen, Medikamente berechnen und mein Highlight: Ultraschall. Das wird einem recht früh gezeigt, sodass man die Sonos auch, wenn man sich traut, selbstständig übernehmen kann. Bei den Frühgeborenen gehört dazu also Schädel-Sono, Nieren-Sono und Hüft-Sono. Das habe ich wirklich sehr viel geübt, auch Abdomen-Sono bei den älteren Kindern kann man viel machen. Weitere Aufgaben sind neben den stationären Patient*innen, die Kinder, die über die ZNA kommen sowie prästationäre Patient*innen. Die Prästationären kommen zur Diagnostik bei psychiatrischen, neurologischen oder kardiologischen Auffälligkeiten von den niedergelassenen Ärzt*innen. Bei denen muss man dann eine Anamnese und fokussierte körperliche Untersuchung durchführen und dokumentieren, bevor sie dann ein EEG, EKG oder Blutentnahme bekommen. Blutentnahmen und Flexülen darf man generell auch selbst durchführen ,wenn man sich zutraut. Die bei den ganz Kleinen übernehmen meist die erfahreneren Kolleg*innen, aber sonst kann man das auch gut üben. Ich habe mich jederzeit gut betreut gefühlt und konnte immer jemanden ansprechen, wenn ich nicht weiter wusste oder Hilfe brauchte. Man bekommt als PJler auch ein eigenes Telefon und wird z.B. dazu gerufen, wenn es eine Geburt im Kreißsaal gibt. Die Erstversorgung nach Kaiserschnitten oder bei komplizierten natürlichen Geburten ist natürlich auch eine der pädiatrischen Aufgaben und da kann man auch mitgehen und diese auch unter Aufsicht durchführen. Ich durfte auf Nachfrage auch mal bei einem Kaiserschnitt assistieren bzw. in den Kreißsaal/OP darf man auch so immer zum Zuschauen mitgehen. An der Klinik gibt eine kinderchirurgische Praxis, bei denen man auch mal vorbeischauen kann und gerade der Kinderchirurg gerne was erklärt. Wir durften auch einmal mit in den OP und einer durfte assistieren.
Einer der Assistenzärzte führt regelmäßig Neugeborenen-Reanimationsweiterbildungen für die Hebammen und Gynäkologinnen durch. An diesen durfte man als PJler*in auch teilnehmen, sowie an anderen Weiterbildungen die stattfanden. Auch in die kardiologische Sprechstunde der Chefärztin durfte man immer mitgehen, Fragen stellen und auch mal selber versuchen ein Echo beim Kind durchzuführen (bzw. erst mal Vierkammerblick einstellen usw.).
Feierabend war offiziell 16:30 Uhr, wobei 15:30 Uhr immer Übergabe an den/ die Diensthabenden war und man wenn nichts los war, man auch mal früher gehen durfte. Ich habe zweimal auch einen Dienst mitgemacht, der offiziell von 15:30 bis 8:30 Uhr des nächsten Tages geht, das war auch sehr aufschlussreich und spannend, aber es war nie sehr viel los. Zusammenfassend kann ich die Station, das Team und die Klinik mit wärmsten Herzen weiterempfehlen und würde jederzeit wieder dorthin gehen. Wenn man Pädiatrie machen möchte, lernt man dort auf jeden Fall die Basics und kann vor allem viel selber machen. Für den Start gibt es meiner Meinung nach nichts Besseres.

Von der Klinik gibt es in der Inneren und auch Chirurgie einmal wöchentlich organisierten PJ-Unterricht. Dieser fand statt wenn die anderen PJler*innen die Ärzt*innen daran erinnert haben und Interesse daran gezeigt wurde. Ich war nicht immer dabei, aber fand die besuchten Seminare sehr gut. Im Helios bekommt man monatlich 400€ Gehalt und auch Fahrtgeld wenn man aus Greifswald pendelt. Es gibt auch ein Wohnheim in Stralsund für die, die von weiter herkommen. Es werden wohl aber auch Restplätze an Greifswalder Studis vergeben. Wie gesagt war durch die entspannte Arbeitszeit das Pendeln für mich kein Problem. Mittagessen bekommt man als PJler*in auch, dafür muss man zu Beginn einen Schein in der Mensa vorlegen, den man im Sekretariat am Anfang bekommt. Das Essen ist ganz in Ordnung und es gibt immer ein vegetarisches Gericht.



Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Notaufnahme
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13