Ich hatte ein wahnsinnig gutes Tertial in der Rechtsmedizin! Vor Beginn dachte ich mir, dass es ein interessanter Bereich zum mal reinschnuppern sein könne, danach bin ich mir sicher, dass ich Rechtsmediziner werden möchte!
Es ist immer nur 1 PJler zur Zeit im Institut, sodass man immer dabei sein kann, wenn es etwas interessantes zu sehen/machen gibt. Es ist ein insgesamt etwas kleineres Team aus etwa 7 Assistenzärzten und 4 Fachärzten. Alle sind sehr nett, und alle haben sich mir gleich mit Vornamen vorgestellt.
Der Alltag beginnt mit der Frühbesprechung um 8:15 Uhr. Danach fangen die Obduktionen, klinisch-rechtsmedizinischen Untersuchungen und rechtsmedizinischen Altersschätzungen an. Ich konnte bei allem nach Laune mitgehen. Das Obduzieren ist natürlich ein absolutes Highlight und die Ärzte sowie die Präparationsassistenten bemühen sich darum, dass man mit am Tisch stehen und obduzieren kann. Die klinisch-rechtsmedizinischen Untersuchungen sind ebenfalls sehr interessant. Sie finden entweder in der Gewaltambulanz vor Ort statt, oder in Krankenhäusern im Umkreis, wo man mit dem Dienstwagen hinfährt.
Meistens sind die Obduktionen und Untersuchungen gegen Mittag zu Ende, und das Ärzteteam bemüht sich, stets gemeinsam Mittag zu essen, was sehr schön ist.
Am Nachmittag findet die Dokumentationstätigkeit statt. Dazu gehört das Dokumentieren der Obduktionen und Untersuchungen sowie das Schreiben von Gutachten. Ich habe auf Anfrage auch zusammen mit einer Ärztin mehrere Gutachten schreiben können, was eine interessante Erfahrung ist. Am Nachmittag ist aber auch viel Zeit für Eigenstudium.
Ich konnte auch mit zu Gerichtsterminen in Heidelberg und im Umland mitkommen, wo Ärzte aus dem Institut als Gutachter tätig waren, was auch wieder eine coole Erfahrung war.
Als einzigen Minuspunkt ist anzumerken, dass die Tätigkeit in der Rechtsmedizin (wie in manchen kleinen Bereichen) nicht monetär vergütet wird. Man bekommt aber in der Kantine gratis Mittagessen.
Insgesamt war es ein unglaublich Gutes Tertial, was ich jedem wärmsten empfehlen kann!
Bewerbung
Die Bewerbung lief über PJ-Portal. Es gibt 1 Platz pro Tertial