Die Organisation des Tertials war tiptop, ein paar Wochen vorher kommt eine Mail vom Sekretariat (Frau Schling), wo alle Rotationen bereits geplant sind und man sich dann noch entscheiden darf, ob man eine Außenrotation in Sinsheim oder Heppenheim machen möchte. Direkt am ersten Tag bekommt man einen Ausweis, Spindschlüssel und Telefon gestellt, auch der Kontakt zum Mentor hat bei mir direkt geklappt.
Auf Station läuft morgens gegen 8:30 Uhr eine Röntgendemonstration, da kann man hin, muss aber nicht, je nach Station. Gegen 9 Uhr beginnt meist die Visite, die kann je nach Station auch mal bis 12 Uhr dauern. Ist aber immer sehr lehrreich und viele Ärzte geben sich Mühe die PJ'ler mit einzubeziehen. Davor und danach fallen dann Blutentnahmen an, meist aber definitiv im Rahmen (ca. 1 Stunde), bis auf der Neuro 1, dort war ich oft im Endeffekt außerhalb der Visite den ganzen Tag mit Blutentnahmen, Zugängen, Ports und Lumbalpunktionen beschäftigt.
Als PJ kann man sich dann bei den Patientenaufnahmen beteiligen oder sich an einen Assistenten hängen um den Alltag mitzubekommen. Laut Hörensagen haben einige PJs auch teilweise selbst Patienten betreuen können, bei mir war das nicht der Fall. In der Regel rotiert man häufig (alle 2-4 Wochen habe ich die Station gewechselt), dadurch habe ich mich nie genügend auf Station einfinden können um auch betreuende Aufgaben zu übernehmen. Zusätzlich fiel mein Tertial in die Sommerzeit, sodass durch Urlaube und Krankheiten die Station häufig unterbesetzt war und wenig Zeit dafür mich anzuleiten. Das war teilweise echt frustrierend. Rückblickend habe ich insgesamt aber dennoch eine gute Zeit gehabt. Der PJ-Unterricht ist durch die Sommerpause bei uns leider nur sehr selten gelaufen.
Ein absolutes Highlight ist definitiv der dreiwöchige Einsatz in der Notaufnahme, hier würde ich empfehlen auch mal eine Spätschicht trotz der etwas nervigen Zeiten (15 Uhr bis 24 Uhr) mitzumachen, da eindeutig mehr los ist als in der oft recht ruhigen Frühschicht. Man kann selbst zu Patienten ab der Prio 2 (Prio 1 muss innerhalb von 5 Minuten von den Ärzten gesehen werden, häufig Schlaganfälle), Anamnese und Untersuchen und sich einen Plan überlegen. Je nach diensthabenden Ärzten sprechen die auch den Plan mit einem durch, sodass man echt schnell vieles lernt. Auch das Management der Schlaganfälle war für mich sehr spannend. Insgesamt war ich je nach Station immer bis 16 oder 17 Uhr da.
Insgesamt waren es mir etwas zu viele Rotationen, auch wenn man dadurch natürlich einmal die ganze Bandbreite der Neurologie mitbekommt. Dadurch war immer sobald ich das Gefühl hatte nun gut in eine Station eingearbeitet zu sein bereits der nächste Wechsel. Trotzdem hat es mir insgesamt gut gefallen!