PJ-Tertial Unfallchirurgie in Westkuestenklinikum Heide (3/2009 bis 5/2009)

Station(en)
C2
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Für Medizinstudenten, denen Chirurgie Spaß macht und die etwas mit dem Fach anfangen können, ist Heide sicherlich ein ganz heißer Tip. Das gesamte WKK Heide hat sich zur Aufgabe gemacht, auszubilden und den Nachwuchs zu fördern. Das gelingt dort sehr gut.
Es gibt hier zwei Kliniken für Chirurgie; die Unfallchirurgie und die Visceral- und Gefäßchirurgie. Das Tertial ist gewöhnlich halbiert, sodass man in beiden Kliniken tätig ist. Hier bewerte ich die Unfallchirurgie, die Visceralchirurgie wird separat bewertet.

Der PJler hat ein eigenes Handy. Arbeitsbeginn 7:00 Uhr mit Visite. Die ist recht zackig und schnell. Wer keine Chirurgie kann wird schnell lernen (müssen). Es wird weniges vom PJler als selbstverständlich erwartet, man kann sich aber beim Röntgenanmeldung, weiterer Therapieplanung usw. engagieren, was dankbar entgegengenommen wird. Danach Röntgenvisite mit der ganzen Abteilung, Besprechung und ein mal wöchentlich eine kleine Fortbildung. Danach meistens OP, erste oder zweite Assistenz. Man darf immer fragen und bekommt auch befriedigende Antworten, vor allem der Chef erklärt viel am Tisch. Man wird nicht verheizt, aber man steht viel im OP (für chirugisch Interessierte natürlich wirklich gut). Man wird auch zu den Polytraumaoperationen mitgenommen. Im OP ist ein angenehmes Miteinander, einzelne Schwestern dürfen sich allerdings auch im Nachhinein über meine Geduld und mein dickes Fell glücklich schätzen. Wenn man nicht im OP eingeteilt ist: Unterstützen der Stationsassistentin bei BE, Viggo usw., Standard eben.

Zwischendurch Frühstück, wenn man nicht grad am Tisch steht, aber eigentlich hab ich immer ein wenig Zeit zwischendurch gehabt.
Mit den Schwestern und Pflegern auf Station ist allerbest auszukommen, auch hier ein freundlicher und kollegialer Umgang.
Wenn dann auf der Station nichts mehr zu tun ist, geht es ab in die Notfallaufnahme, und das Spektrum was man hier zu sehen bekommt, ist enorm (Heide hat nicht viel, aber eine große Klinik mit großem Einzugsgebiet).

Ich durfte weitgehend selbstständig arbeiten: Anamnese, klinische Untersuchung, Vorschlag für bildgebende Diagnostik, kontrollieren und absegnen lassen durch den jeweiligen Diensthabenden. Außerdem Wundversorgung selbstständig, Verbandswechsel usw.

Mittags schnell noch in der Deluxekantine vorbei, dann wieder Radiovisite. Wenn man nicht doch noch in den OP gerufen wird (auch ins Ambulate Operationszentrum), wieder in die Notfallambulanz. Dort habe ich am meisten gelernt und gesehen, nicht zuletzt, weil ich so viel machen durfte und weil mir die Ärzte und Ambulanzschwestern so viel gezeigt haben. –Danke noch mal!

Der Nachmittag besteht für die Studenten eigentlich aus Unterricht zu fast allen Fachrichtungen. Ich war nicht immer überall, weil das bei den Chirurgen so ist, ich stand lieber mehr am Tisch. Radiounterricht, Kinderheilkunde, Traumatologie, Visceralchirurgie, Innere, Anästhesie, EKG-Kurs. Und wirklich gut. Außerdem gibt es im Fortbildungszentrum eine Reihe von Fortildungen für den Examenskandidaten: Ethik, Befunderhebung, Prüfungssimulation, Arbeits- und Sozialmedizin, auch eine lohnende Angelegenheit. Und die Fortbildungen für die Ärtze sind auch sehr zu empfehlen.

Abschließend noch einige Worte zu den Rahmenbedingungen: 400 € Gehalt, eigene Pjler-WGs für Studis aus Hamburg, Lübeck und Kiel, drei Mahlzeiten am Tag, und die beste Mensa, in der ich je gegessen habe. Mann war das ne schöne Zeit, ich verstehe nicht, warum da nicht mehr PJler hingehen.

Bewerbung
Wunschliste und PJ Tombola der Kieler Fachschaft. (Ich bin später im PJ hingewechselt)
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27