PJ-Tertial Unfallchirurgie in Asklepios Klinik Langen (3/2023 bis 7/2023)

Station(en)
Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Ich habe mein zweites Tertial in der Chirurgie in Langen verbracht und wurde für die ersten zwei Monate auf der Unfallchirurgie eingeteilt.

Morgens startet der Tag mit der Röntgenbesprechung. Während der Visite, die im Anschluss stattfindet ist man als PJler mit den Blutentnahmen beschäftigt. Einmal die Woche ist Chefvisite. Dabei führt der Chefarzt die Visite an, welche teils mit 15 Personen samt der Pflege von Raum zu Raum geht. Als PJler muss man schon vorher die Patienten abdecken und die Pflaster entfernen. Diese verstehen natürlich oft nicht, was passiert und liegen entblößt da, bis die Visite eintrifft. Während der Visite wird meist über die Köpfe der Patienten hinaus kommuniziert.
Auch die Kommunikation zwischen der Pflege und den Ärzten ist schlecht. Ich habe miterlebt, wie eine Krankenschwester angeschrien wurde und ihr der „Eskort durch die Pflegedienstleitung“ angedroht wurde, sollte sie nicht sofort der Visite beiwohnen. Die Krankenschwester weinte darauf hin.

Aufgaben als PJler sind die Blutentnahmen, Verbandswechsel und Nähen in der Notaufnahme. Außerdem ist man als Assistenz bei den Hüft- und Knie-TEPs eingeteilt. Problematisch ist, dass die PJler bei spezielleren Verbandswechsel nicht angeleitet werden.
Die Assistenten waren sehr nett, oft wurde man jedoch auf Botengänge geschickt. Beispielsweise sollte eine PJlerin vom Mittagessen auf Station kommen, um eine Patientenakte vom Nebenraum des Arztzimmers zu einer Ärztin im Arztzimmer zu bringen. Außerdem sollte ein Laptop aus dem 5. Stock heruntergebracht werden, damit die Zigarettenpause der Assistentin nicht abgebrochen werden musste.

Im OP gab es häufig Situationen, in denen über Themen „unter der Gürtellinie“ gesprochen wurden. Ich wurde als Frau am Tisch gefragt, was für einen Beziehungsstatus ich habe und das ist nur eine von vielen Situationen, die ich als übergriffig empfunden habe.

Der PJ-Unterricht sollte einmal die Woche stattfinden und ist leider fast immer ausgefallen. Er fand meist nur nach telefonischer Nachfrage und improvisiert statt. Der Lehrauftrag wird hier leider überhaupt nicht erfüllt.

Die pflegerische Situation in Langen ist problematisch: auf eine Station kam oft nur eine examinierte Pflegefachkraft. Es gibt viele ausländische Gastarbeiter und durch die Sprachbarriere leidet die Kommunikation und Patientenbetreuung. Es hat oft an Material auf Station gemangelt, es war teilweise sogar schmutzig und keiner hat sich für diese Zustände verantwortlich gefühlt.

Zudem habe ich mehrfach in Operationssälen Fruchtfliegen gesehen, was ignoriert wurde. Das stellt ein hygienisches Problem dar…

Das Klinikum Langen ist ein absolutes Negativbeispiel. Im PJ sollte den Studenten auf Augenhöhe begegnet werden und der Lehrauftrag muss erfüllt werden. Ich rate unbedingt vom Klinikum Langen ab, solange sich nichts daran ändert.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Mitoperieren
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
399,00

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.4