Leider leider muss ich mich in die ganzen negativen Bewertungen einreihen.
Zuerst das Positive: Das Team der AssistenzärztInnen scheint gewechselt zu haben, hier gibt es ausschließlich sehr engagierte und sehr liebe und hilfsbereite junge ÄrztInnen, die gerne erklären, auf interessante Fälle oder Tätigkeiten aufmerksam machen und mitnehmen und insgesamt eine gute Stimmung verbreiten. Der Chef (hat mittlerweile gewechselt) war sehr jovial und hat ab und zu etwas erklärt, oder einen vor verbalen Angriffen der OP-Pflege verteidigt.
Das nette Team bringt einem leider aber nur selten etwas, da man tatsächlich als PJ-StudentIn erstmal mit den gesamten Blutabnahmen beschäftigt ist (die AssistentInnen helfen wenn Zeit ist auch mit) und dann im OP zum Hakenhalten abgestellt wird. Hier hatte ich dann eine ganz furchtbare Zeit. Es herrscht eine steile Hierarchie, es wird überhaupt garnicht wertgeschätzt, dass man z.B. alle immer gleichen Schilddrüsen-OPs hält. Dazu gibt es in einer Tour frauenverachtende Witze des Chirurgen, mit zustimmendem Gelächter aus dem Saal. Auch Elektrosmog, Corona-Impfung die "links-grün-versiffte" Politik und Pornografie sind beliebte Themen. Zusätzlich wird man dann auch von der OP-Pflege unnötig harsch zurechtgewiesen, wenn man es wagt sich ein paar Schritte in die falsche Richtung zu stellen. Grundsätzlich hat sich hier niemand auch nur für meinen Namen interessiert, geschweige denn, dafür, mir etwas beizubringen.
In die Stationsarbeit kommt man garnicht rein, es gibt keinen richtigen Plan, wie man die Studierenden gut und lehrreich einbringen kann, und es fühlt sich keiner zuständig, zumal die AssistentInnen auch viel zu tun haben und teilweise selber erstmal zurechtkommen müssen. Also muss man viel Eigeninitiative zeigen, die ich ehlicherweise nicht jeden Tag aufbringen konnte. Empfehlenswert ist es, mal in die Sprechstunde und Wundambulanz mitzugehen. Um die Urlaubstage, oder Dienste in der Notaufnahme, die einem zustehen, muss man regelrecht kämpfen.
Insgesamt war das Tertial erdrücken.