Ich bin mit meinem Tertial am Kantonsspital St.Gallen extrem zufrieden, insbesondere auch rückblickend im Vergleich zu den beiden Tertialen in DE.
Es konnten Rotationswünsche angegeben werden (je 1 Monat), die in meinem Fall auch zu 100% umgesetzt wurden. Auf Station meist im Wesentlichen für Aufnahmen zuständig, Teilnahme an Visite und Besprechungen immer möglich, gemeinsames Besprechen der Diagnostik und Therapie der Pat. Immer gemeinsame Mittagspause mit den StationsärztInnen und tlw. OÄ, Klinikessen relativ teuer, aber sehr gut. Wenn nachmittags nichts mehr zu tun war, durfte man auch früher gehen, Minusstunden wurden trotz digitaler Zeiterfassung netterweise nicht vom Gehalt abgezogen.
Insbesondere im Notfallzentrum sehr eigenständiges Arbeiten unter Aufsicht oder Rücksprache, sehr gut organisiert. Für die Rotation dorthin braucht man eine Empfehlung von einem OA, man kann also idR. nicht im ersten Monat direkt dorthin. Wir waren 4 PJler im Notfallzentrum und haben im Früh- und Spätschichtsystem den ganzen Monat aufteilen müssen, sodass immer 1 im Früh- und 1 im Spätdienst arbeitet (inkl. Wochenenden und Feiertagen!, es gibt aber Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit). Dadurch hatte man effektiv nur 15-16 Arbeitstage, etwas mehr Geld und den Rest des Monats frei. Dienstplan musste man untereinander erstellen.
Man hat laut Vertrag 2 Urlaubstage pro Monat (darf man nicht im Monat im Notfallzentrum nehmen, sondern verschieben) und keine Studientage. Unterkunft konnte ich über die Klinik mieten, hatte ein WG-Zimmer 2 Minuten Fußweg entfernt, sehr ordentlich und preislich absolut fair. Es gibt noch einen Gebäudekomplex, wo die meisten UA untergebracht sind (mehrere 1ZW auf einem Gang) mit Gemeinschaftsräumen, dort ist der soziale Anschluss sicher leichter, als wenn man abseits wohnt.
Fortbildungen: Röntgenbesprechung; Fortbildung mit wechselnden Themen 1x wöchentlich; Fall der Woche - spannender Fall aus einer der Inneren Abteilungen, mit Fallvorstellung, Expertenvortrag und anschließender Diskussion, Teilnahme fast aller AÄ und OÄ; Kleine Fälle - spannende Rö-Bilder/EKGs o.ä. - Vorstellung durch Unterassisten (=PJler) - hierzu wurde auch aktiv angehalten; EKG-Kurs für UnterassistentInnen; Demonstration Pathologie; Röntgen-Thorax-Fortbildung für PJler (jede Woche mit wechselndem Fokus, super lehrreich!)
Die Stadt und Umgebung sind super schön, konnte mit dem ÖPNV auch tolle Ausflüge unternehmen (gibt das Halbtax-Abo gelegentlich auch als Probehalbtax für 2 Monate sehr günstig!).
Ich würde mein Innere-Tertial hier auf jeden Fall wieder machen! Durch die Rotationen von einem Monat bekommt man einen guten Einblick in die jeweiligen Bereiche, da man auch kein Blut abnimmt oder Zugänge legt, hat man effektiv viel mehr ärztliche Tätigkeit als bei Famulaturen oder PJ in DE.
Bewerbung
Über Bewerberportal der Klinik, etwa 1,5 Jahre im Voraus