PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Lippe Detmold (4/2009 bis 5/2009)

Station(en)
3c
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Chirurgie - das war das Tertial, vor dem ich tatsächlich Angst hatte. Bisher hatte ich Chirurgen als gestresste und teilweise sehr launische Zeitgenossen erlebt und ging deshalb entsprechend angespannt an meinem ersten Tag in die Frühbesprechung.

Ich wurde sehr positiv überrascht! Die Detmolder Allgemeinchirurgen sind sehr freundlich, locker und aufgeschlossen gewesen. Ich hatte nicht das Gefühl zu stören und konnte jederzeit Fragen stellen.

Als PJler wird man (für jeweils ein oder zwei OPs pro Tag, was sehr angenehm ist) mit in den OP-Plan aufgenommen - aber nicht nur zum Haken halten. Sicher, das musste ich auch, aber diese wenig beliebte Tätigkeit kann, bei freundlicher Athmosphäre am Tisch, sehr viel weniger unangenehm sein, als gemeinhin angenommen. Tatsächlich, ich habe es (meistens ;-) ) gern gemacht.
Zugegeben, bei manch einer Schilddrüse hätte ich mir eine geringere Körpergröße gewünscht um besser unter dem linken Arm des Operateurs hindurchgreifen zu können... aber hey.. das war auch mein größtes Problem.
Habe ganz in Ruhe Nähen gelernt (ohne Schwestern die mit den Füßen scharren, weil sie fertig werden wollen) und auch den einen oder anderen Bauch als erste Assistenz mit aufmachen dürfen, bevor ein Dritter dazu kam und ich die Haken übernehmen musste.
Assistenten, Oberärzte und auch der Chef waren freundlich, nett, haben Fragen beantwortet.

Auf Station hatte ich ein angenehmes Verhältnis sowohl zum ärztlichen Team, als auch zu den Schwestern, so dass ich mit allen gut ausgekommen bin. Die Assistenten haben mich, wenn auch zunächst zögerlich (man weiß ja nicht, was sie schon kann) in die Stationsarbeit mit eingebunden, so dass ich nicht "über" war.

Meine allgemeinchirurgische Zeit in Detmold hat mir, entgegen ALLER Erwartungen, viel Spaß gemacht und ich habe viel dort gelernt! Auch wenn man kein Chirurg werden möchte und dies auch offen sagt, wird man dort gut aufgenommen!

Positiv angemerkt sei noch, dass ich (dank einer sehr kooperativen Dame, die für die Rotationen zuständig ist) die Möglichkeit hatte auch in kleinere chirurgische Fächer, wie zum Beispiel Urologie kurz reinzuschauen!


Was noch hinzuzufügen wäre:
In Detmold bekommt man pro Tertial zwei Wochen Urlaub (zusätzlich zu den eigentlichen Urlaubs- und Studientagen).
Das Frühstück in der Cafeteria ist für PJler kostenfrei und wirklich, wirklich gut. Das Mittagessen ist zumindest ähnlich der MHH - Mensa.
Im nahegelegenen Wohnheim wohnt man zwar im Stil der frühen 70er Jahre zwischen orange und grün, jedoch mit eigenem Bad und Balkon, eigener Küche, sowie einem großen Zimmer. Bettwäsche wird vom Haus gestellt.
Die PJ - Fortbildungen sind für alle PJler gemeinsam. Es gibt einen umfassenden Plan (meist 2 - 3 Mal die Woche), in dem viele verschiedene Fächer (nicht nur die belegten) auftauchen. Der Unterricht war in den allermeisten Fällen sehr gut. Von Fallbesprechungen über Besprechung bildgebender Verfahren bis zu Patientenvorstellungen war alles vertreten!
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07