PJ-Tertial Pädiatrie in Kinderkrankenhaus auf der Bult (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Pädiatrie, Neonatologie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Habe Auf der Bult mein erstes Tertial in der Kinderheilkunde absolviert.
Insgesamt hat es mir sehr sehr gut gefallen und ich kann das PJ auf der Bult nur empfehlen.

Es gibt einen Rotationsplan, der die jeweiligen Bereiche für 1-3 Wochen vorgibt. Geplant soll man entweder in der Notaufnahme (AAZ) oder auf Station 7 (Allgemeinpädiatrie) für 3 Wochen anfangen, damit man vor allem die Basics sieht und lernt. Das war damals bei uns nicht ganz möglich, was für mich aber kein Problem war. Man ist noch auf Station 2 (Neuropädiatrie), auf Station 9 (Endokrinologie (v.a. DM Typ I), Essstörungen (v.a. Anorexie)), auf Station 12 (Neo), auf Station 14 (Neo-Intensiv), im Spätdienst und hospitieren. Letzteres bedeutet, man kann jeden Tag in eine der vielen Ambulanzen schnuppern, also z.B. Dermatologie, HNO, KiChi, Nephrologie usw. Das Angebot ist wirklich sehr groß und man sieht viel und kann dadurch auch sehr viel unterschiedliches lernen. Die Rotationspläne waren vorgeschrieben, man konnte aber ganz einfach zu Frau Kloth (PJ-Sekreteriat) gehen und den Plan individuell anpassen. Mich hat z.B. neben der Päd auch die KiChi interessiert, was eigentlich ja ein eigenes Wahlfach ist. Ich durfte aber ganz problemlos zwei Wochen in die KiChi rotieren.

Der Ablauf war grob:
- 8 Uhr Frühbesprechung
- Arbeit auf Station
- 12:30 Uhr Mittagsbesprechung
im Anschluss mit
- Mo, Mi, Fr Röntgenbesprechung
- Di Journal Club (jemand aus dem Team stellt ein Paper vor)
- Do Fallvorstellung (jemand aus dem Team stellt einen interessanten Fall aus den letzten Wochen vor)
Dann ist man meistens gemeinsam Mittagessen gegangen. Das Essen kostet 3,90€ pro Mahlzeit. (Gibt besseres Essen, aber für eine Klinikkantine ist es okay.)
Am Nachmittag konnte man meistens früher gehen, oder hat noch weiter auf Station gearbeitet.

Man kann zusätzlich freiwillig BE-Dienste machen, d.h. man kommt morgens um 7 Uhr und hilft dem Nachtdienst bei BE, Zugängen und Antibiosen. An den Tagen kann man dann eine Stunde früher gehen.

Generell war die Arbeit sehr unterschiedlich, je nachdem wo man gerade ist.
Im AAZ darf man wirklich viel selber arbeiten, man sieht Kinder, macht Anamnese, untersucht sie und geht die diagnostischen Schritte durch. Man schreibt Ambulanzbriefe, nimmt Kinder stationär auf oder entlässt sie nach Hause.
Auf Station 7 hat man vor allem Visite und Stationsarbeit gemacht. Wenn man möchte darf man auch eigene Patienten unter Supervision betreuen. Auch hier schreibt man natürlich Arztbriefe.
Auf Station 9 gibt es für PJler:innen weniger zu tun. Da bin ich vor allem bei den Diabetesschulungen der Kinder mitgelaufen, habe viele Elterngespräche bei den Kindern mit Essstörung miterlebt. Es ist aber überwiegend einfach mitlaufen und zuschauen.
Auf Station 12 untersucht man viele Neugeborene und kann Hörtests machen. Ich durfte auch jeden morgen die Blutentnahmen und Zugänge bei den Kleinen übernehmen. Wenn es sich ergibt darf man auch Schädelsonos oder Sonos der Nieren machen.
Auf Station 14 (bei mir war diese ins PNZ ausgelagert) habe ich auf der Wöchnerinnenstation U2 Untersuchungen machen dürfen. Und auf Intensiv hat man vor allem Papierkram erledigt, Kinder untersucht, bei den Eingriffen und Untersuchungen zugeschaut. Ich durfte aber auch selber schallen, wenn es sich ergeben hat.
Im Spätdienst ist man für das gesamte Haus zuständig und daher überwiegend im AAZ. Ich bin aber immer bei der Übergabe mit durch die Stationen gelaufen, um auch da den Überblick mitzubekommen.
Die Hospitationswoche kann man sich individuell gestalten, generell fand ich alle Bereiche sehr empfehlenswert. Hospitiert habe ich in der
-Dermatologie: Prof. Ott ist einer von wenigen Kinderdermatologen in Deutschland, sehr sehr nett und erklärt viel.
-Nephrologie/Rheumatologie: Prof. Kirschstein ist auch sehr nett und erklärt viel. Man sieht wirklich sehr interessante Krankheitsbilder.
-HNO: Ich war in der Ambulanz und im OP und fand es wirklich sehr spannend. Das Team ist wirklich super nett.
-Radiologie: Ich war vor allem bei den Sonos dabei und im MRT.
-Kardiologie: Ich war bei Frau Kohler im MVZ in der Innenstadt. Ich habe die Anamnesen gemacht, die körperliche Untersuchung und dann bei den Echos mit zugeschaut.

Es gibt ziemlich guten PJ-Unterricht, der ca. 2x/Woche stattfindet. Er hat überwiegend auch stattgefunden und war wirklich sehr gut organisiert und geführt. Dadurch hat man auch theoretisches Wissen gesammelt und aufgefrischt. Ein Teil des Unterrichts sind Fallbesprechungen. Man bekommt als Leihgabe ein Fallbuch Pädiatrie und stellt in diesen Unterrichtsstunden Fälle daraus vor, die man dann gemeinsam bespricht und Fragen dazu beantwortet. Es war entweder Prof. Guthmann (CA Neo) oder Dr. Springer (CA KJM I) da, die mit einem zusammen dann diese Fälle durchgehen. Auch da war die Atmosphäre sehr locker und man konnte alles sagen und in den Raum werfen, ob richtig oder falsch.
Ab und zu gab es auch Abendfortbildungen für das Team, wo man immer nett zu eingeladen wurde.

Die Atmosphäre auf der Bult war generell sehr gut. Das Team ist super nett, von der Pflege, über Assistenzarzt:innen, Oberärzt:innen und auch die Chefärztin:innen waren in allen Abteilungen (incl. KiChi) alle wirklich sehr nett und überwiegend per du. Dadurch war die Stimmung meistens sehr gut und die Arbeit hat noch mehr Spaß gemacht. Man konnte immer Fragen stellen, wurde nicht für "Dulli-Arbeiten" abgestellt und alle waren bereit einem etwas beizubringen, wenn man gefragt hat. Das Team nimmt Rücksicht auf einen, man wird angeregt genug zu trinken und immer Mittagspause zu machen und darf gehen sobald nichts mehr interessantes zu tun ist oder man früher gehen muss. Da hat keiner einen Einwand gehabt.

Insgesamt kann ich das PJ dort nur empfehlen. Man trifft auf ein super nettes Team, welches motiviert ist einem etwas beizubringen. Man wird gut behandelt und fühlt sich als Teil des Teams. Natürlich kommt es auch auf seine eigene Einstellung und Motivation an. Wenn man sich engagiert, darf man viel selber machen und lernt wirklich gut dort.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Notaufnahme
Gipsanlage
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
550
Gebühren in EUR
3,90

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07