PJ-Tertial Chirurgie in St. Marien Krankenhaus Siegen (1/2024 bis 4/2024)

Station(en)
A1B, A5, D2
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann es sehr empfehlen PJ in der Chirurgie des St. Marien-Krankenhauses Siegen zu machen.

Ich war im 3. Tertial dort, deshalb waren meine Rotationen etwas eingekürzt. Ansonsten ist man insgesamt 8 Wochen auf der Station der Viszeralchirurgie, 4 Wochen in der Gefäßchirurgie, 2 Wochen in der Orthopädie und 2 Wochen in der ZNA.
Das gesamte Team ist super nett und offen, man wird sehr schnell Teil des Teams. Die Chefs möchten, dass man sich an der Arbeit beteiligt und so soll man bei den Chefvisiten (ACH: mittwochs und Gefäß-Ch: dienstags und donnerstags) immer ein Zimmer vorstellen, was eine sehr gute Übung war. Man wird durchaus im Op eingeteilt. Da wir insgesamt 7 PJler waren, konnten wir uns das gut aufteilen, aber hatten auch alle die Möglichkeit (je nach Wunsch) recht viel in den Op zu kommen. Dort sind auch alle sehr nett. Einem werden Fragen gestellt, aber nie fies oder bloßstellend. Es wird einem auch immer gerne etwas erklärt.
Im Laufe der Zeit macht man bei Prof. Willeke zwei Examens-Simulationen. Dort muss man einen Patienten vorstellen. Prof. Willeke stellt dann wie im Examen erst Fragen am Patientenbett und dann später noch am PC zur Bildgebung etc. Die Prüfungssituation habe ich als sehr entspannt und sehr lehrreich empfunden.

Die meiste Zeit verbringt man in der ACH, was ich persönlich sehr gut fand, da es mir dort am besten gefallen hat. Aufgaben auf der Station sind neben Visite mitgehen, vor allem Briefe schreiben und Sonos. Ansonsten kann es auf der Station schon mal langweilig werden, weshalb ich die Zeit dann gerne im Op verbracht habe.
Auch das Team der Gefäßchirurgie ist sehr nett (die Besprechungen finden immer gemeinsam statt), dort habe ich allerdings die Stationsarbeit als etwas unorganisiert empfunden. Man sollte plötzlich Briefe von Patienten schreiben, die schon seit Ewigkeiten dort waren und der Brief war nicht vorgeschrieben und gleichzeitig waren alle Assistenten im Op, weshalb niemand helfen konnte. In der Zeit bin ich also auch am liebsten einfach im Op gewesen.
In der Orthopädie fand ich es aufgrund der kurzen Zeit dort schwierig richtig reinzukommen. Das Team war aber auch recht offen, was man machen möchte. Sollte es doch passieren, dass man plötzlich mehrere Tage nur bei Knie-TEPs eingeteilt ist und das nicht möchte, kann man das aber einfach ansprechen. Ich hätte mir dort etwas mehr Struktur gewünscht (also zum Beispiel 1 Woche Ambulanz und ZNA, andere Op mit verschiedenen klassischen UCH/OR Ops). Inzwischen scheint dies auch schon halbwegs so umgesetzt zu sein.

Arbeitszeit ist meist von 07:15 bis 15 Uhr. In der Orthopädie ist die Frühbesprechung um 7:30 und ist tendenziell auch mal früher zuhause, es sei denn man ist im Op.
BE und Viggos legen habe ich in meiner gesamten Zeit sehr wenig gemacht, da es MFAs auf den Stationen gibt.

Bei uns waren 2 Wochen der Zeit noch Projektwochen, in der wir PJ-Studierende die Station geleitet haben. Das war eigentlich die beste Zeit. Hat viel Spaß gemacht, alle hatten Lust auf das Projekt und haben uns gut unterstützt.

Man kann Dienste machen. Dort arbeitet man mit dem DA in der ZNA mit und wird auch nicht allzu spät nach Hause geschickt :-) Dafür bekommt man einen Tag frei (die man fürs Ende sammeln kann) und 30 €. Seit Januar 2024 wurde die PJ-Aufwandsentschädigung auf 520 € erhöht. Man bekommt täglich 3 Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen und man kann sich beim Frühstück oder Mittagessen etwas für abends mitnehmen, z.B. von der Salattheke). Als Chirurgie-PJler war es eigentlich immer möglich auch frühstücken zu gehen. Ansonsten darf man sich auch im Sozialraum im Op Brötchen nehmen und andere PJler beauftragen, Essen aus der Cafeteria mitzunehmen.

Lehre:
Dienstags nachmittags findet immer ein Seminar statt, was in meiner Zeit auch immer stattgefunden hat und auch meistens eine gute Wiederholung war.
Mittwochs ist Studientag, allerdings mit relativer Anwesenheitspflicht. Wenn man als Chirurgie-Pjler gerade auf der ACH-Station eingeteilt ist, muss man trotzdem zur Besprechung um 07:15 und bei der CAV ein Zimmer vorstellen. Von ca. 9-10:30 Uhr findet dann ein Seminar statt. Highlight war hier zum Beispiel ein Nahtkurs mit Prof. Willeke. Von ca. 13-14:30 Uhr macht der Anästhesie-Chef ein Seminar oder Simulationstraining und von 16-17 Uhr findet eine Fallvorstellung immer in einer anderen Abteilung statt, die ein PJler vorbeibereiten muss. Insgesamt sind alle Dozierenden sehr motiviert und engagiert!
Freitags findet ab 11 Uhr die Lehrvisite auf der Intensivstation mit dem Anästhesie-Chef und meistens dem Kardiologie-Chef statt, was auch immer sehr spannend war.

Auch die Organisation war super. Frau Nocker ist super bemüht und sehr nett und hat immer ein offenes Ohr! Am ersten Tag bekommt man den Chip für den Kleiderautomaten und den Schlüssel für den Op.
Frau Ettringer kann man im Vorhinein für ein Wohnheimzimmer kontaktieren. Es gibt eine PJ-Etage mit insgesamt 9 Zimmern. Darüber hinaus gibt es auch noch Zimmer in WGs in den umliegenden Straßen. Die PJ-Etage hat eine große (gut ausgestattete) Küche und 2 Badezimmer. Das Zimmer ist mit Bett + Bettzeug, Waschbecken, Schreibtisch, Schrank und Sessel ausgestattet. Bettwäsche und Handtücher gibt es auch. Die Putzkräfte kommen täglich und putzen Küche und Bad. Einmal in der Woche (donnerstags) auch die Zimmer. Vor allem die Badezimmer sind schon etwas älter, aber insgesamt sind die Zimmer absolut in Ordnung und ich hatte mit den anderen PJ-lern eine super gute Zeit!
Siegen ist vielleicht nicht die attraktivste Stadt (vor allem nicht im Winter), aber mit anderen PJlern zusammen, kann man sich eine sehr gute Zeit machen. Beispielsweise kann man Montagsabends beim Kneipenquiz im Verstärker das eigene nicht-medizinische Wissen testen :-)

Ich kann jeder Person wärmstens empfehlen ins Marien zu gehen. Entspannter ist es sicherlich, wenn man mit vielen Studierenden gleichzeitig da ist. Ganz dem Op entkommen, kann man denke ich auch nicht, aber wenn einem das nichts aus macht, ist es eine tolle, lehrreiche Zeit in einem super Team!
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Poliklinik
Briefe schreiben
Mitoperieren
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche fest
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
520

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1