PJ-Tertial Anästhesiologie in Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch (9/2023 bis 12/2023)

Station(en)
OP, ITS, ZNA
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Da haben wir uns wohl im Sande verlaufen... Wortwitze kann man mit der Wahl von Sande als PJ-Tertial auf jeden Fall sehr gut mitnehmen.
Insgesamt hat die Region ja auch einen sehr hohen Freizeitwert ;-) Scherz beiseite, es gibt in Sande selber nicht besonders viel. Im Sommer einen schönen Badesee, eine kleine Stadtbücherei, 3 Restaurants, einen abgebrannten Club (ggf. wird der irgendwann wieder aufgebaut), ein Second-Hand-Geschäft, Supermärkte wie Aldi, Lidl, Edeka, Netto und eine Hauptstraße. Von Sande gut erreichbar ist aber Wilhelmshaven, Oldenburg oder andere Städte. Schaut euch vorher einfach mal die Zugverbindungen an, dann könnt ihr das selber einschätzen. Die richtige Nordsee ist schon ein Stück weg (>1Std mit dem Rad), zum Jadebusen kommt man aber durchaus in 15 Minuten. Das ist dann halt Watt...

Die Wohnsituation wurde in den beiden vorherigen PJ-Berichten (07/2023, Chirurgie & 09/2023, Innere) schon ausführlich beschrieben. Hier kann ich mich nur anschließen. Ist halt auf dem Dienstflur und nur mit geteiltem Etagenbad, aber ansonsten sehr adäquat. Wenn ein paar PJs da sind, kann man sich auch gut mal nachmittags verabreden.

Küche: Großes Lob! Jeden Tag ein vegetarisches Gericht, hat mir immer gut geschmeckt (Wobei "immer" immer falsch ist. Die Pilz-Sauce mit den Knödeln war nicht so gut.)

Zur Anästhesie: Ich war hier tatsächlich der erste PJler. Ich wurde dem PJ-verantwortlichen Oberarzt fest zugeteilt, bei dem ich einen Monat lang in den OP eingearbeitet werden sollte (Gut zuhören bei den Erklärungen am ersten Tag, es wird ungern viel wiederholt). Das bedeutet, in der ersten Woche viel zu gucken, Abläufe zu erlernen und dann Stück für Stück mehr Handling unter Aufsicht selber machen dürfen. Der Oberarzt betreut primär den neurochirurgischen Saal, daher ist der erste Monat sehr NCH-lastig (teils recht lange OPs, dafür fast alle mittels Intubationsnarkose). Anschließend ist auch ein "OP-hopping" möglich, bei dem in jeden Saal reingeschaut wird und je nach Arzt/Ärztin auch mal eine Einleitung übernommen wird. Ziel vom Oberarzt ist primär, eine sichere Standard-Narkoseführung. Maßnahmen wie ZVKs werden eher durch ihn durchgeführt. Das klingt zwar auf den ersten Blick etwas 'lame', ist aber dennoch ziemlich wertvoll, auch weil man jeden Patienten mit Videolaryngoskop intubieren darf, was für den Ausbildungszweck optimal geeignet ist.
Regionalanästhesie wird in Sande fast gar nicht durchgeführt, auch nicht in den anderen Sälen. Ich habe lediglich 2 PDKs und 1 supraklavikulären Block gesehen.
Während des OP-hoppings habe ich dann bei Leerlauf auch mal die Chirurgie gefragt, ob ich am Tisch mithelfen könne, was auch gern gesehen und problemlos möglich war.
Nach dem Monat OP kann man sich in Rücksprache mit Ober- und Chefarzt die restliche Zeit selber einteilen. Dabei ist die ITS zur Hälfte anästhesiologisch geführt (je nach Patientenaufkommen) und es kann an manchen Tagen das NEF begleitet werden (Dafür einfach beim ärztlichen Leiter Rettungsdienst - häufig in der Notaufnahme anzutreffen - nachfragen).
Die Zeit auf der ITS war für mich sehr lehrreich. Hier kann man verschiedene Ärzte begleiten, auch die Internisten freuen sich über lernmotivierte und freundliche PJler. Der Ton war überall sehr angenehm. Man darf bei den ITS-Kurven mitschreiben, Patienten untersuchen, (bei Bedarf) Zugänge legen, auch mal einen ZVK unter Aufsicht, Angehörigengespräche begleiten, etc. Besonders toll waren die Simulationstrainings, welche der internistische Oberarzt der ITS mit uns PJlern durchgeführt hat. Hier haben wir mit Puppe und simulierten Patientenmonitor einige Notfallszenarien durchgespielt, wo wir viel mitnehmen konnten. Wenn ihr daran Interesse habt, arbeitet einfach mal ein Szenario aus, kontaktiert ihn und probiert einfach mal was aus. Er ist da sehr offen, an dieser Stelle nochmal vielen Dank!
Ich hatte mir gewünscht, auch ein paar Wochen in der Notaufnahme die Internisten zu begleiten, was mir ebenfalls ermöglicht wurde. Hier sind auch recht regelmäßig Schockraumalarme, welche dann von Anästhesie-Seite miterlebt werden dürfen.
Anästhesie-Team insgesamt: Bis auf die Oberärzte sind alle Assistenten in Teilzeit angestellt. Fast alle sehr zugänglich und freundlich. Durch die feste Zuteilung zum Oberarzt kennen die anderen natürlich nicht immer den aktuellen Kenntnisstand des PJlers.

Insgesamt ein sehr positives Tertial, würde ich wiederholen!
Bewerbung
PJ-Portal
Kardiologie-Sekretariat betreut PJler, sehr freundlich und macht vieles möglich!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33