PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Praxis (9/2023 bis 12/2023)

Station(en)
Praxis
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Vieles zum Allgemeinmedizin-PJ in den Bayerwald-Praxen wurde bereits in anderen Berichten erwähnt, denen ich mich nur anschließen kann.

Auch ich habe in dieser Zeit sehr sehr viel mitnehmen können. Insbesondere das Lernen anhand von Leitsymptomen, das man in der Allgemeinmedizin zwangsläufig hat, hat mir viel geholfen. Im Studium oder in der M2-Vorbereitung liegt der Fokus ja doch zumeist eher auf einzelnen Krankheitsbildern. Insofern erst einmal eine große Empfehlung für ein PJ in der Allgemeinmedizin.

Ich kannte Dr. Blank schon vom Famulaturprojekt Exzellenter Winter und wusste daher, dass man sich hier auch im PJ gut einbringen muss, aber dafür unheimlich viel Wertschätzung und Verantwortung erhält. Alle sind sehr bemüht und jederzeit wird nach Feedback seitens der Studenten gefragt. Die Praxen lassen einen tatsächlich sehr viel eigenständig arbeiten. Anamnese und körperliche Untersuchung macht man ab dem ersten Tag selbstständig, stellt die Patientin/den Patienten dann dem Arzt vor und bespricht oder diskutiert dann gemeinsam mit den Ärzten den weiteren Therapieverlauf.
"Einfachere" Fälle darf man auch nach kurzer Rücksprache mit dem Arzt nahezu selbstständig behandeln. Da die Sonografie von Abdomen und Schilddrüse sowie ein Hautkrebsscreening bei den meisten Patient:innen im Rahmen des Gesundheits-Check-ups in den Praxen routinemäßig erfolgt, kann man dies hieran gut üben und dabei auch den ein oder anderen Zufallsbefund feststellen.
Am Ende des Tages konnte man jederzeit noch offene Fragen mit den Ärzten besprechen.
In den ersten 2-3 Wochen lernt man alle 6 Praxen der Gemeinschaftspraxis im Bayerwald kennen und kann sich dann für 1-2 Praxen entscheiden, in denen man danach hauptsächlich eingesetzt werden möchte. Dadurch lernt man die verschiedensten Heransgehensweisen und einen sehr unterschiedlichen Patientenumgang der Ärzte kennen und kann von jedem etwas mitnehmen.

Zudem sollte jeder PJler 1-2 Hausbesuchspatient:innen alle 1-2 Wochen besuchen. Hierbei hat man tolle tiefgehende Einblicke in das Leben der Patient:innen erhalten und konnte viel über die Therapieeinstellung chronischer Krankheiten lernen.

Viel gebracht haben mir auch die fünf Hospitationstage, die jeder PJler nutzen darf. In einer orthopädischen Reha-Klinik haben einem die Ärzte ausführlich die Untersuchung von Knie und Schulter gezeigt (inkl. Sono) und man durfte an den Anwendungen teilnehmen. Auch die anderen Hospitationen in der Dermatologie (für das Erkennen einiger Blickdiagnosen) oder Kardiologie (Echokardiografie) fand ich sehr lehrreich.

Montags gibt es eine Fortbildung über ein bestimmtes Thema, dienstags und donnerstags jeweils Fallbesprechungen zwischen der Vor- und Nachmittagssprechstunde. Zudem ist am Mittwochnachmittag alle 2 Wochen PJ-Unterricht der Uni-Erlangen sowie ein monatlicher Journal-Club und eine monatliche Fortbildung.

Wohnungen gibt es in Kirchberg, wo eine große Wohnung für 2 Personen und eine kleinere Wohnung für eine Person zur Verfügung steht, sowie in Grafenau. Diese bekommt man kostenlos gestellt. Hin und wieder wohnen dort auch Hospitanten oder Blockpraktikanten, was eine nette Möglichkeit für den Austausch mit Student:innen anderer Studienstädte darstellt. Als ich dort war, habe ich gemeinsam mit einer anderen PJlerin in Kirchberg gewohnt, sodass wir gemeinsam viel unternommen haben. Als einziger PJler kann ich mir aber schon vorstellen, dass man sich dort möglicherweise etwas einsam fühlt.

Zumal Kirchberg eben ein Dorf ist und in der Freizeit eher prädestiniert ist für Ausflüge in die Natur und nicht für "Stadtleben". Dafür kann man dort tolle Wanderungen machen oder im Winter Skifahren oder Langlaufen.

Wöchentliche Erfahrungsberichte der PJler sind auch auf der Website der Praxis zu finden.
Bewerbung
Die Bewerbung ca. 1-2 Jahre vorher an Martina Zissler von der Gemeinschaftspraxis im Bayerwald richten. Im PJ-Portal dann die Allgemeinmedizin der Uni Erlangen auswählen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
EKGs
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
600 (entweder VOR Beginn des Tertials über den Bayerischen Hausärzteverband bewerben oder alternativ auch noch während des Tertials über die Stiftung Perspektive Hausarzt möglich)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1