Man unterschreibt in Basel einen Arbeitsvertrag für 50 Wochenstunden. In der Realität ist man dann auch tatsächlich ca. von 8 bis 17-18 Uhr im Klinikum. Ich war trotz der langen Arbeitstage super happy, denn man ist als Unterassistent wirklich ein Teil des ärztlichen Teams gewesen. D.h. man folgt seinem (offiziell zugeteilten!) Assistenzarzt auf Schritt und Tritt, ist bei allen Visiten dabei, meldet Untersuchungen an, schreibt Briefe. Man nimmt kein Blut ab und legt auch keine Viggos, dadurch bekommt man aber auch alles vom Patienten mit, weil man ja nie " weg" ist.
Fortbildungen gibt es sehr viele, Montags und Donnerstags nur für die PJler (Unterassistenten), sowie täglich eine Fortbildung für die AA zu denen man dann auch mitgeht. Das fand ich wirklich cool!
Die Notaufnahme (der Notfall auf Schweizerdeutsch) ist interdisziplinär, hier kann man auch zu den chirurgischen Patienten gehen und Nähen, ausserdem Sono machen, mit in Schockraum....
Kardiologische Kurzzeitklinik ist ein bisschen eintönig und Sekretärinnenarbeit, man kann aber sehr gut EKG lernen und auch im Herzkatheter zuschauen.
Man arbeitet 1 Wochenende pro Monat, hier ca. von 9-16 Uhr (je nachdem wie viel los ist) und bekommt dafür dann zwei Tage Kompensation die man nehmen kann wann man möchte. Ausserdem 2 Urlaubstage pro Monat, die auch nicht auf der deutschen Bescheinigung aufgeführt werden, und man kann sich jeweils im Vormonat ein Wochenende für den Folgemonat als frei eintragen lassen.
Ich habe mich insgesamt sehr Wertgeschätzt gefühlt, PJler waren z.B. auch beim Weinachtsessen selbstverständlich eingeladen, haben auch einen Weihnachts-Pannettone bekommen und einen Adventskalender. Ausserdem sind die Schweizer im Allgemeinen sehr freundlich, Auseinandersetzungen mit der Pflege o.ä. habe ich nie erlebt.
Wohnen kann man im Personalwohnheim, 5er WGs, nahe am Klinikum, 580 CHF, Küchen und Duschen werden täglich gereinigt, habe mich sehr wohl gefühlt. Unbedingt direkt nach PJ Zusage auch im Wohnheim anfragen, es gibt nicht genügend Platz für alle.
Basel fand ich als Stadt auch ganz cool, im Sommer kann man im Rhein schwimmen, es gibt unglaublich viele Museen und Veranstaltungen, man ist schnell in Frankreich und in vielen anderen Orten der Schweiz.
Bewerbung
Mind. 2 Jahre im Voraus bei Stefanie Elshenawy, sie ist sehr kompetent und nett. Manchmal gibt es auch noch kurzfristig freie Plätze.