PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Luebeck (9/2023 bis 12/2023)

Station(en)
INA, Pulmo IMC, 121, 124
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Vorab kann ich nur sagen, dass das Innere-Tertial in Lübeck absolut empfehlenswert ist. Ich habe selten in meinem ganzen Studium so gute Lehre erlebt. Am ersten Tag gibt es eine Einführung durch das UKSH, die ist zugegebenermaßen nur so mäßig sinnvoll. Vom UKSH bekommt man 400€ und kein kostenloses Mittagessen mehr. Großer Pluspunkt ist, dass man einen Studientag in der Woche hat. Etwas skurril ist, das dem Personal keine Umkleidemöglichkeit zur Verfügung gestellt wird. Am UKSH in Lübeck ist es üblich, dass sich das gesamte Personal morgens vor Dienstbeginn gemeinsam im Arztzimmer oder auf Toilette umzieht.

Drei Mal in der Woche findet das Seminar der Kardiologen statt. Das ist, wenn es stattfindet, immer inhaltlich sehr gut und abwechslungsreich. Zwei Mal die Woche findet ein Fallseminar statt und ein Mal die Woche ein Leitsymptom-Seminar. Die Seminare werden meistens vom gleichem Dozenten, einem Oberarzt aus der Pulmo, übernommen. Dadurch wächst man gemeinsam in den Seminaren und jeder wird auf seinem aktuellen Lernstand abgeholt. Die Seminare sind interaktiv gestaltet und behandeln Fälle aus dem echten Leben. Ich habe noch nie so gute Seminare erlebt. Allein für die Seminare lohnt sich schon ein Tertial in Lübeck.
Man rotiert 4 Wochen auf 4 verschiedene Stationen, die man im Vorhinein wählen kann. Wünsche werden in der Regel erfüllt. Ein Tauschen ist in Rücksprache häufig auch noch möglich gewesen. Ich war in der Notaufnahme, auf Pulmo IMC, auf der onkologischen Station und in der Rheumatologie.

Die Notaufnahme war meine beste Rotation. Wir waren meistens zwei PJ´ler dort und durften die ganze Zeit eigene Patienten betreuen und den Ärzten vorstellen. Obwohl sehr viel Zeitdruck herrschte, haben die Ärzte sich immer Zeit genommen, um nochmal etwas zu erklären oder Sono/Echo zu üben. Man kann dort das selbstständige Arbeiten unheimlich gut lernen und bekommt Routine in Sono und EKG-Befundung.

Die Pulmo IMC ist im UKSH von den Abläufen und der Struktur einer Intensivstation sehr ähnlich. Die Patienten sind häufig mit NIV oder HighFlow beatmet. Man bekommt dort die Chance viele Patienten mit strukturellen Lungenerkrankungen auszukultieren. Danach ist man auf jeden Fall viel fitter im Auskultieren. Die Ärzte haben sich auch hier immer sehr viel Zeit zum Erklären genommen. Ich durfte dort einige ZVKs und Arterien legen und eine Pleurapunktion durchführen. Alles habe ich immer unter Aufsicht und wirklich super guter Anleitung durch die Ärzte dort durchgeführt. Ich bin dort über mich hinausgewachsen, aber war nie überfordert.

Die Onkologische Station war sehr durchwachsen. Am ersten Tag wurde mir von den Ärzten gesagt, dass es ihnen egal ist, ob ich da bin oder nicht und so war es auch. Die Ärzte haben mich Blut abnehmen geschickt und haben in der Zwischenzeit, ohne mir Bescheid zu sagen, spannende Interventionen durchgeführt. So habe ich in der ganzen Zeit nur eine KMP auf einer anderen Station gesehen. In der Oberarztvisite wurde ich in der Regel rausgeschickt, um das Telefon des Oberarztes zu beantworten und irgendwelche Leute abzuwimmeln. Die Motivation etwas zu erklären oder zu zeigen, war wirklich sehr gering. Das war etwas schade.

Lübeck hat eine sehr große Rheumatologie mit Fokus auf Systemischer Sklerose. Ich war auf der 29 und auf der 124. Leider war das meine letzte Rotation und durch Weinachten dann etwas verkürzt. Die Ärzte auf den Stationen waren unheimlich motiviert mir etwas beizubringen. Ich durfte Patienten aufnehmen, Briefe schreiben und Patientengespräche führen. Dabei habe ich immer unheimlich viel konstruktives Feedback bekommen und durfte jederzeit Fragen stellen. Das Team war total nett und man hatte immer gute Laune bei der Arbeit und hat gleichzeitig noch viel gelernt.

Alles in allem kann ich das Innere-Tertial in Lübeck jedem weiterempfehlen und würde die Entscheidung für ein Tertial in Lübeck immer wieder treffen.

Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Bildgebung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
EKGs
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07