PJ-Tertial Visceralchirurgie in St. Josefs-Krankenhaus (1/2023 bis 3/2023)

Station(en)
St. Antonius
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das St. Josefs-Krankenhaus Potsdam ist insgesamt ein sehr schönes, familiäres, modernes, kleines Haus. Dadurch bekommt man schnell einen Überblick und findet sich schnell zurecht, was insbesondere gut für das erste Tertial ist. Innerhalb des Hauses rotiert man während des Chirurgie-Tertials mindestens einmal. Insgesamt war mein PJ am SJKP gut. In der Viszeralchirurgie hat es mir nur mäßig gefallen.

Zur Station St. Antonius

Das Team ist überwiegend nett. Man bekommt am Anfang eine kurze Einweisung. Der Kontakt zur Pflege ist gut.
Die Station wie auch der Rest des Hauses ist schön. Leider ist das Arztzimmer zu klein, sodass für Student*innen öfter kein Arbeitsplatz mehr frei ist.

Zu den täglichen Aufgaben gehören Blutabnahmen und Haken halte im OP. Leider bekommt man insgesamt recht wenig erklärt und Fragen werden teils nur knapp beantwortet oder mit „ich bin Chirurg*in“ abgetan. Einzelpersonen erklären aber gern und viel.
Zu den Chefarztvisiten wird man teilweise für die Blutentnahmen „vorgeschickt“, damit diese vor den OPs schon fertig sind. Davon hat mal als Student*in gar nichts.
Im OP hält man Haken oder die Kamera bei Laparoskopien. Die Stimmung im OP ist stark vom Operateur/der Operateurin abhängig. Unter Umständen ist die Stimmung angespannt, man ist zweite Assistenz in unphysiologischer Körperhaltung ohne gute Sicht auf das OP-Feld. Ohne Erklärungen macht das dann leider wenig Spaß. Informationen erhält man vor allem durch militantes Nachfragen. Eine praktische chirurgische Ausbildung fand quasi nicht statt – weder nähen, noch Wundversorgung. Drainagen habe ich ein paar ziehen dürfen. Ich habe insgesamt nicht mehr als 20 Stiche gesetzt.

Man kann meist gut Mittagspause machen. Das Essen im Bistro ist sehr gut und man bekommt Essensmarken.

Fortbildungen sind leider nur einmal die Woche – abwechselnd internistisch und chirurgisch. Die chirurgischen Fortbildungen fallen zudem leider häufiger aus oder Oberärzt*innen, z. B. aus der Unfallchirurgie, haben von vorn herein keine Lust Fortbildungen zu geben.
Die stattgefundenen Fortbildungen waren alle gut bis sehr gut – insbesondere bei OA Gnauck und CA Uhlig.

Darüber hinaus gibt es jeden Morgen eine gemeinsame Röntgenbesprechung mit allen chirurgischen Abteilungen, in denen aktuelle Patientenbilder besprochen werden. Diese könnte sehr interessant sein, nur wird leider so gut wie gar nichts erklärt, dass man sich jeden Morgen sehr viele Bilder ansieht ohne etwas daraus zu lernen.

Die Organisation, Erreichbarkeit und Lösungsbereitschaft des Sekretariats mit Frau Röfe sind sehr gut. Frau Röfe hat stets ein offenes Ohr.

Die Arbeitskleidung ist für PJler ein großes Problem, das leider seit Jahren besteht und sich bisher nicht geändert hat. Es gibt eine zentrale Ausgabe, die nur einmal die Woche viel zu kurz öffnet und viel zu wenig Wäsche auf Lager hat. Oft schafft man es zwischen Stationsarbeit und OP nicht und selbst wenn, ist oft keine Wäsche mehr da. Gelöst wurde das Problem bisher leider nicht.

Positiv fand am Ende ein Feedback-Gespräch mit allen PJler*innen, der PJ-Beauftragtin und dem Chefarzt der Chirurgie statt, in dem sich auch die Kritikpunkte offen angehört wurden. Ich denke eine Verbesserungsbereitschaft ist auf jeden Fall da; auch weil schon gesehen wird, wie wichtig Medizinstudierende für ein oft nur knapp oder unterbesetztes Krankenhaus sind, damit es funktioniert.

Ich habe keine Vergütung erhalten. Mittlerweile gibt eine. Allgemein ist für Lehre und das insbesondere für das Vermitteln von praktischen Fertigkeiten im PJ oft nur mäßig oder keine Zeit, aber Lehre ist eine Verpflichtung, der man sich als Lehrkrankenhaus verschreibt.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Bildgebung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3