PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Universitaetsklinikum Mannheim (5/2023 bis 10/2023)

Station(en)
Allgemeinchirurgie. 1-31, 1-51a. 1-51b, MICA, Wache (37-4)
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Meine Erfahrung ist etwas biased, ich habe kein großes Interesse an der Chirurgie und dementsprechend auch keine hohen Erwartungen an das Quartal. Ich kann nicht sagen, ob es in anderen Kliniken besser läuft, das ist nur mein persönlicher Eindruck. Nur als Disclaimer.

Genereller Ablauf: 7:00 ist Visite bis 7:45, danach Frühbesprechung in H04. Hier werden OPs von gestern besprochen, der OP Plan für heute angeschaut und die Patienten der morgigen OPs werden von den PJlern vorgestellt. (Name, Alter, Diagnose, OP, Vorerkrankungen, Labor, Prämed, Aufklärung, Besonderheiten)
Danach geht es weiter mit Visite, man nimmt Blut ab, legt Nadeln und oder geht in den OP zum Haken halten.
Mittwochs ist PJ-Unterricht, nice weil man schon um vor 1 gehen darf, außer man wird gezwungen in den OP zu gehen. (Nehmt eurer Recht zu gehen unbedingt in Anspruch). Hier gibt es dann Vorlesungen, manchmal interaktiv, oft ist es auch ausgefallen. An drei Tagen sind im Anschluss M3 Simuationen, je einmal als Prüfling, als Prüfer und als Zuhörer. Man erhält am Vortag einen Patienten, untersucht ihn, stellt ihn vor und wird danach zum Fall oder zu andern Sachen gefragt.

OP: Die Stimmung im OP hängt stark vom Operateur ab. Manche sind echt nett, bei anderen herrscht eine unangenehme Atmosphäre. (Positiv zB lt. OA Vassilev und OA Betzler). Man geht entweder in den ZentralOP oder ins KTZ, hier sind kleinere OPs (Bariatrisch, Hernien etc.) Komischerweise wäscht man sich neben der Umkleide "steril" ein, je nach Saal muss man dann mit erhobenen Händen noch durch den halben ZOP laufen.
Für die OPs als Tipp:
Nehmt euch Essen mit, es kann lang werden und man hat oft keine Zeit für Pause oder für Essen gehen. Schaut euch die OPs an die gemacht werden, manche Operateure fragen gerne ab. (Empfehlung: Chirurgie Appetizer auf Youtube). Im Vorfeld chirurgische Handdesinfektion und Einkleiden lernen. Sagt früh an, wenn eure Arbeitszeit zu Ende ist, oder wenn ihr losmüsst, sonst macht ihr bei langen OPs Überstunden.

Auf Station vieeele Blutentnahmen und Nadeln, öfters EKGs, Sonos, Briefe schreiben und sonstigen Shit der gemacht werden muss. Wenn man Glück hat, auch mal nähen, Drainagen ziehen, oder Punktieren. Man muss auch die Patientenvorstellungen für den Folgetag vorbereiten. Auf der 1-31 gibt es oft leider ca. 30 Patienten auf 2 Ärtze. Es gibt viel zu tun, sodass man viel machen muss und einem nicht wirklich etwas beigebracht werden kann. Die Assistenten sind alle sehr nett und nehmen Rücksicht auf die PJler, bei dem Arbeitsaufwand müssen Sie aber erstmal selbst klar kommen. Die Gefäßchirurgie (1-51b) war ein Positivbeispiel, hier ist das Team mitsamt OA nett und es ist überschaubar hinsichtlich der Blutentnahmen und man kann etwas lernen. Generell hat mich am meisten am Quartal gestört, dass ich nur das über Chirurgie gelernt habe, das ich mir selbst beigebracht habe. Meist, um nicht im OP dumm angemacht zu werden. Die folgenden Stationen haben mir am besten gefallen. Zufall dass es die sind, bei denen man nicht in den OP muss?

Besondere Stationen:
- Die Rotation auf die Wachstation war super, die OA Rebecca Von Haken ist eine perfekte Mischung aus menschlich, emphatisch und fordernd. Man kann hier viel lernen, Verantwortung übernehmen, eigene Patienten betreuen und muss nicht in OP oder Frühbesprechung. Ich wäre gerne länger als 2 Wochen geblieben.
- Die MICA Station ist von PJlern und Pflegeschüler*innen geführt. Man hat hier zwei Zimmer mit bis zu 4 eigenen Patienten und wird nicht für den OP abgerufen. Am Anfang ist es etwas einschüchternd, selbst verantwortlich zu sein, es ist aber eine echt coole Aufgabe, wenn man erst einmal angekommen ist. Die Zeit hier hängt stark von der Betreuung ab, ein AA ist einem als Ansprechpartner zugeteilt. Bei mir lief das super, andere Pjler hatten allerdings teilweise keine Ansprechperson und waren dementsprechend überfordert. Hier führt man die Visite, meldet Untersuchungen an, oder führt sie durch, Überlegt sich die Versorgung und das Entlassmanagement. Also alles was man halt so macht. Super Konzept, man übt wie es nach dem PJ als Arzt dann wirklich sein wird.
Sowohl auf der MICA als auch auf der Wache gibt es ein Schichtsystem. Frühschicht viel los, Spätschicht ruhige Kugel schieben :)


Postiv:
- Das Team der Assistenzärzt*innen.
- MICA (besonderes Lob an A. Finze für die Betreuung)
- Wachstation

Negativ:
- Umgang mit PJlern
- Man lernt nur, was man sich selbst beibringt
- Man nimmt Blut ab, hält Haken und den Mund
- Arbeitszeiten (Ãœberstunden, keine Studienzeit)
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Briefe schreiben
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Mitoperieren
Rehas anmelden
Dienstbeginn
Nach Bedarf
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
420

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.33