PJ-Tertial Innere in Klinik Eichstätt (3/2023 bis 6/2023)

Station(en)
4, 5, 6, ITS, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Organisatorisches:
Vorab: Tatsächlich hatte ich bereits 2020 meine stationäre Famulatur im Klinikum Eichstätt absolviert und kannte das Haus daher bereits. Schon damals hatte es mir dort sehr gut gefallen, weshalb ich beschloss, für mein Tertial „Innere Medizin“ dorthin wieder zurückzukehren – ich denke, das sagt schon einiges aus 😉
Am 1. Tag heißen einen die Damen im Sekretariat herzlichst willkommen. Im Anschluss wird dann erstmal alles Organisatorische erledigt: man bekommt seinen Spint in der Umkleide, ein Telefon, Namensschild und einen kleinen Ordner an Dokumenten (PJ-Logbuch, Einlogg-Daten für den PC-Zugang, Liste mit PJ-Seminaren, Schulungsliste EDV/Brandschutz etc.) überreicht. Die genaue Einteilung der verschiedenen Stationen bespricht man zeitnah mit dem Chefarzt. Grundsätzlich sind die Gastroenterologie, Kardiologie, Intensivstation, Notaufnahme und Funktionen/Diagnostik vorgesehen. Auf Wunsch kann man noch einige Zeit in der Geriatrie bzw. Palliativmedizin verbringen. Es ist sinnvoll die Urlaubstage, vor allem wenn es ≥ 1 Woche ist, vorab zu planen, damit dies bei der Einteilung berücksichtigt werden kann. Es war aber nie ein Problem, auch kurzfristig den ein oder anderen Tag frei zu bekommen. Man muss nur kurz im Sekretariat und dem betreuenden Assistenzarzt/-ärztin vorab Bescheid geben.
Jeden Morgen um 8 Uhr findet eine Frühbesprechung statt, in dem der diensthabende Arzt über die Patienten aus dem Spät- und Nachtdienst berichtet und eventuelle Neuigkeiten bzw. To-Do‘s besprochen werden. Anschließend geht man auf die entsprechende Station. Mittags findet jeden Tag eine Röntgen-Besprechung statt, in dem via Web-Meeting mit einem Radiologen Bilder und Befunde besprochen werden. Anschließend geht man gemeinsam zum Mittagessen (für PJ Studenten gibt es freies Mittagessen mit Auswahl aus verschiedenen Gerichten, freier Beilagenwahl und Salatbuffet). Die Arbeitszeit variierte etwas je nach Arbeitspensum durchschnittlich von 8 bis 16:30 Uhr.

Gastro/Kardio: Die beiden Stationen fasse ich mal zusammen, da sie sehr ähnlich abliefen. Auf jeder Station sind 2 bis 3 Assistenzärzte eingeteilt. Man arbeitet immer mit einem AA/AÄ zusammen, den man dann auf Visite begleitet und zusammen die Patienten betreut. Die Arbeitsatmosphäre ist super angenehm und alle sind sehr hilfsbereit. Nach einer kurzen Einarbeitung bekommt man auch schnell eigene Patienten zugeteilt, was für mein Empfinden einen unfassbar guten Lerneffekt mit sich bringt, da man von A-Z alles überdenken muss (Anamnese, Verdachtsdiagnose und DDs, über Diagnostik, Medis, etc…). Auch die direkte Gesprächsführung mit dem Patienten durch den PJ-Studenten ist gewünscht. Arztbriefe schreiben gehört natürlich auch dazu. Ein großer Pluspunkt in Eichstätt: es gibt i.d.R. einen Blutabnahmedienst auf Station, d.h. man ist als PJler nicht den halben Vormittag damit beschäftigt, mit dem Tablette über die Station zu laufen. Ausnahmen sind Viggos, BGAs, Blutkulturen und außerplanmäßige Blutabnahmen - aber absolut im Rahmen und gehört zum Üben nunmal dazu 😊 Nachmittags kommen meist die Oberärzte ins Stationszimmer, um die Patienten durchzusprechen. Ohne Ausnahme nehmen sich alle OÄ wirklich viel Zeit, sämtliche Fragen der AÄ/PJler zu beantworten und auch umfangreich zu erläutern. Die Chefarzt-Visite hat bei mir leider aus zeitlichen Gründen nur jeweils 1 Mal pro Rotation stattgefunden. Gerne fragen die Chefärzte auch mal den PJ-Studenten etwas Fachliches während der Visite, die Atmosphäre ist aber immer sehr angenehm.
Tatsächlich hat man auch bereits während der Stationsarbeit – sollte es die Zeit zulassen – die Möglichkeit, die eigens betreuten Patienten zu Untersuchungen zu begleiten. Weiterhin gibt es einen Neurologen, sowie ab und an einen Urologen im Haus, die bei Bedarf konsiliarisch hinzugezogen werden können.

Intensiv: Eichstätt hat derzeit 8 Intensivbetten zur Verfügung. Zu meiner Zeit war es recht ruhig, was jedoch nur bedingt ein Nachteil war, da dadurch genug Zeit blieb, die intensivmedizinische Gerätschaften und Handlungsabläufe näher kennenzulernen. Tatsächlich hatte ich auch die Gelegenheit, einen arteriellen Zugang legen zu dürfen. ZVKs wurden zwar auch regelmäßig gelegt, jedoch bevorzugt von den AÄ (zu deren Lernzwecken). Auch die ein oder andere Reanimation und Kardioversion war mit dabei. Hier darf man als PJler auch gerne mal selbst die Paddles auflegen und den Schock abgeben.

Funktionen: Grundsätzlich sind folgende diagnostischen Möglichkeiten/Funktionen in Eichstätt vorhanden: Sonographie, TTE/TEE, Herzkatheter, ÖGD/Endosono & Koloskopie, ERCP, LuFu, Belastungs-EKG,… ich hoffe, ich habe nichts vergessen! Man kann selbstständig zwischen den Funktionen switchen - je nachdem, was einen interessiert oder wo gerade ein spannender Fall behandelt wird. Während der Untersuchung bekommt man als Student viel erklärt und man kann zwischendrin immer etwas fragen. Wenn die Zeit es zulässt, darf man gerne auch selbst den Schallkopf in die Hand nehmen.

Notaufnahme: Ein herzliches Team, die einen direkt in die Arbeit integrieren. Da es einer der letzten Stationen ist, hat man sich meist schon gut eingearbeitet und kann z.T. sehr selbstständig Patienten anamnestizieren, untersuchen, dokumentieren und ggf. – nach Rücksprache mit dem diensthabenden AÄ bzw. OÄ – Diagnostik anmelden. In der Notaufnahme hat man zudem die Möglichkeit bis zu 3 Mal einen Spätdienst mitzumachen (16-24 Uhr). Den kommenden Tag hat man dann automatisch frei!

Vergütung: Grundsätzlich 600€/Monat. Falls eine Unterkunft benötigt wird, kümmert sich die Klinik darum. Dann beträgt die Aufwandsentschädigung 400€, da 200€ für die Unterkunft einbehalten werden.

Fazit:
Wer in seinem PJ-Tertial wirklich etwas mitnehmen und lernen möchte, ist im Klinikum Eichstätt sehr gut aufgehoben! Es ist zwar ein relativ kleines Krankenhaus, bietet aber trotzdem viele diagnostische und therapeutische Möglichkeiten, sodass man die Grundlagen hier sehr gut erlernen kann – v.a. weil man auch selbst viel mitarbeiten kann/darf. Die Ärzte sind sehr engagiert, den Studenten etwas beizubringen, weshalb man sich stets gut betreut fühlt. Der Spaß kommt durch die netten Arbeitskollegen definitiv auch nicht zu kurz 😊 ! Daher: sehr empfehlenswert!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Punktionen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
600,-€ ohne Unterkunft, 400,-€ mit Unterkunft
Gebühren in EUR
-

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07